In der Klimamusterstadt Wien wird Nachhaltigkeit auf allen Ebenen groß geschrieben: von grüner Infrastruktur bis zu emissionsarmen Verkehrslösungen – Wien setzt auf eine zukunftsfähige Entwicklung.

Modal-Split 2023 lässt aufhorchen

Zur Erfassung des Modal-Split wird eine jährliche, laufende Mobilitätserhebung im Auftrag der Stadt Wien und der Wiener Linien durchgeführt. Laut der aktuellen Erhebung setzen 74 % der Wiener*innen auf umweltfreundliche Fortbewegungsmittel. Es zeichnet sich ab, dass das diversifizierte Öffis-Angebot von Wiener:innen gut angenommen wird, sodass der öffentliche Verkehr von 30 % in 2022 auf 32 % in 2023 anstieg. Das Zu-Fuß-Gehen ist mit 32 % weiterhin auf deutlich höherem Niveau als vor der Pandemie und damit unverändert die beliebteste Fortbewegungsart der Wiener:innen.

Dies lässt auch Rückschlüsse auf New Work-Trends und das Freizeitverhalten zu: Homeoffice hat sich zwar als Teil der Arbeitskultur etabliert, mittlerweile wird aber auch der persönliche Austausch und das einfache Draußensein vermehrt geschätzt. Dies, in Kombination mit einem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein, insbesondere bei jungen Menschen, zeigt sich auch in der Steigerung von 9 % auf 10 % im Radverkehr im Vergleich zum Jahr 2022. Nach Zahlen der Stadt Wien wurden 2023 insgesamt 11,99 Millionen Radler*innen an 18 Messstellen gezählt.

Der Anteil des PKW-Verkehrs ist bei 26 % unverändert. Trotz des ausbleibenden Rückgangs zeigt ein Blick auf die letzten 30 Jahre eine positive Entwicklung: Lag der PKW-Anteil im Jahr 1993 noch bei 40 %, so liegt er aktuell bei den genannten 26 %.

 

Mehr Elektro-Ladesäulen in Ladezonen

Eine Studie des Instituts für Verkehrswesen (IVe) der BOKU erwartet im Jahr 2040 zwischen 377.000 und 454.000 zugelassene E-Autos in Wien. Um die Wiener E-Ladeinfrastruktur darauf auszurichten, wurden 2023 die ersten Ladestationen für E-Fahrzeuge in Ladezonen in Wien errichtet. Drei Wiener Unternehmen meldeten sich im März 2023 für ein Pilotprojekt der Wirtschaftskammer Wien und der Stadt Wien an: Sie bekamen von der Wien Energie eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge in Ladezonen vor ihrem Betrieb installiert.

Auch Privatpersonen profitieren davon, denn die Ladesäule steht am Ende der Ladezone und hat zwei Anschlüsse, sodass das gleichzeitige Laden von privaten und gewerblichen Fahrzeugen möglich ist. Aktuell gibt es Ladezonen mit E-Ladesäulen in der Millergasse (1060), in der Ennsgasse (1020) und in der Döblinger Hauptstraße (1190). Nun sollen – mit weiteren Unternehmen – auch neue Standorte folgen, welche die E-Ladeinfrastruktur für ganz Wien verbessern.

 

Synergien gut genutzt: Rechenzentrum heizt Spital in Wien

Lokale Wärmequellen zu nutzen ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Deshalb beheizt das Rechenzentrum von Digital Realty nun die benachbarte Klinik Floridsdorf. Digital Realty und Wien Energie haben zusammen ein zukunftsweisendes Konzept entwickelt, um die Wärme, die im Rechenzentrum entsteht, nachhaltig zu nutzen.

Dafür hat Wien Energie in den letzten eineinhalb Jahren bei der Klinik Floridsdorf eine Wärmepumpenanlage errichtet, die über eine unterirdische Verbindungsleitung mit dem Kühlsystem des Rechenzentrums verbunden ist. Mit der Anlage “recycelt” wird dem rund 26 °C warmen Kühlwasser die Wärmeenergie und in die Energiezentrale der Klinik geleitet. Mit den Wärmepumpen kann die Wärme genutzt werden, um das Spital mit bis zu 82 °C zu heizen. Das abgekühlte Wasser fließt zurück zum Rechenzentrum, wo es wieder zur Kühlung eingesetzt wird. Zwischen 50 und 70 % des Wärmebedarfs der Klinik können auf diese Weise gedeckt werden – dies entspricht einer Ersparnis von 4.000 Tonnen CO₂ pro Jahr.

 

Wiens neue Strom-Autobahn

Stichwort Energiekreislauf Wien: Wiens neue Strom-Autobahn der Wiener Netze ging im März 2024 in den sechsmonatigen Probebetrieb. Der 380-Kilovolt-Versorgungsring mit der Freileitung von Oberlaa nach Kledering und den Erdkabeln in die Simmeringer Haide wird mit der Verbindung zur neuen Schaltanlage in Simmering geschlossen. Von der südlichen Stadtgrenze bis ins Umspannwerk Simmering wurden auf acht Kilometern über 14 Strommasten für die Freileitung errichtet und rund 600 Tonnen Kabel in die Erde verlegt, um Grünstrom aus den Windparks und Photovoltaik-Anlagen im Süden Wiens in die Stadt zu bringen.

„Die Investition für die 380kV-Ringleitung in den letzten Jahren seit Beginn der Planungen im Jahr 2008 betrugen rund 150 Millionen Euro. Allein im vergangenen Jahr haben wir weit mehr als 300 Millionen Euro in den Ausbau der Energienetze in Wien investiert. In den kommenden 10 Jahren werden es über 3 Milliarden Euro sein“, erklärt Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida.

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