Digi-Cycle zieht Bilanz: Das digitale Info- und Incentivesystem für die Ressourcengewinnung kam erstmals 2021 zum Einsatz. Nach einer erfolgreichen Pilotphase im steirischen Gnas wurde die App in ganz Österreich gelauncht. Was hat sich seitdem getan? Die Redaktion der Austrian Roadmap2050 hat nachgefragt.

Um das EU-Recycling-Ziele von 50 Prozent beim Recycling von Kunststoffverpackungen zu erreichen, muss Österreich seine Quote bis 2025 verdoppeln. Um Konsument:innen bei der richtigen Trennung zu unterstützen, bündelten ARA (Altstoff Recycling Austria) AG und Saubermacher AG bereits 2021 ihr Know-how in einem eigenen Tochterunternehmen: Digi-Cycle mit ihrer gleichnamigen App. Digi-Cycle unterstützt Konsument:innen dabei, ihre Verpackungen und andere Reststoffe richtig zu trennen und korrekt zu entsorgen. Die App soll das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und den Wert von Abfall in der Bevölkerung nachhaltig stärken und zu einer Steigerung der Sammelquote führen – eine einfache Idee mit großem Wirkungspotenzial.

 

Informieren, recyceln, profitieren

Mit Hilfe der App wird gelernt, wie Verpackungen richtig entsorgt und Wertstoffe recycelt werden. Die Umwelt profitiert von recycelten Verpackungen und die Teilnehmer:innen von attraktiven Vorteilsangeboten. Mülltrennung funktioniert über die Einstellung zum Klimaschutz: „In Umfragen hat sich gezeigt, dass vor allem bei Jüngeren oft das Wissen zum Recycling noch ausbaufähig ist. Mit der App wollen wir nicht nur zeigen, wie man recycelt, sondern auch was danach damit passiert und warum richtige Mülltrennung sinnvoll ist“, so Digi-Cycle Geschäftsführer Felix Badura.

Die Benutzung der App ist einfach: In einem ersten Schritt können Nutzer:innen den Barcode eines Produkts scannen oder in der Datenbank mit Hilfe eines Stichwortes nach einem Produkt suchen. Der Digi-Cycle Recycling Guide zeigt in einem zweiten Schritt, wie die Verpackung in der jeweiligen Region aufgetrennt und korrekt entsorgt gehört. Bei einer im Jahr 2023 in Österreich durchgeführten Umfrage zum Recyclingverhalten von unter 30-Jährigen gab über die Hälfte der Befragten an, ihren Müll nicht zu trennen, wenn in unmittelbarer Umgebung keine Möglichkeit zur korrekten Entsorgung besteht. Die Digi-Cycle-App führt Nutzer:innen deshalb in einem dritten Schritt über eine Karte zu allen passenden Sammelcontainern in der Umgebung. Bei ausgewählten Produkten kann man durch den Nachweis der Entsorgung Prämienpunkte sammeln, die man für attraktive Vorteilsangebote nutzen kann.

 

Digi-Cycle zieht Bilanz

Laut Digi-Cycle wurde die App im ersten Jahr mehr als 20.000-mal heruntergeladen. Das Downloaden der Digi-Cycle-App ist eine Möglichkeit, jedoch keine Notwendigkeit, denn es stehen alle wichtigen Informationen auch über eine Web-Version zur Verfügung. Im Recycling-Guide sind aktuell über 20.000 Produkte und mehr als 50.000 österreichische Sammelstellen enthalten – Tendenz steigend. „Digi-Cycle ist so konzipiert, dass es skalierbar und erweiterbar ist. Gemeinsam mit unseren Partner:innen bieten wir für bestimmte Produkte ein  vollwertiges Incentive-System an, um individuelle Recyclingleistungen zu belohnen. Damit zahlt sich korrekte Mülltrennung dann gleich doppelt aus“, erklärt Digi-Cycle Geschäftsführerin Michaela Heigl.

 

Neben Bevölkerung auch Handel gefragt

Digi-Cycle beschränkt sich nicht auf PET-Flaschen oder Aludosen, für die das künftige Pfandsystem gelten wird, sondern kann auf beliebige andere Produkte ausgeweitet werden, wie etwa Kaffeekapseln Tiernahrungsverpackungen oder Getränkekartons. Hersteller oder Händler können ganz einfach Partner von Digi-Cycle werden und fördern so einen geschlossenen Ressourcenkreislauf. Der Recycling-Guide wird von zahlreichen Handelspartnern und Konsumgüterherstellern unterstützt, darunter beispielsweise Coca Cola HBC Österreich,  Danone, EMMI, FELIX,  Kelly, Lorenz, Nestlé, Recheis, Resch & Frisch, SalzburgMilch, Unilever und Vorarlberg Milch .

 

„Österreich ist Vorreiter bei der Abfalltrennung und Recycling. Dennoch müssen wir das Recycling von Kunststoffverpackungen steigern, und unsere Leistungen bis 2025 verdoppeln.“ Eine höhere Recyclingquote ergibt sich aus einer Steigerung der Sammelmengen, einer besseren Trennung, recyclingfähigeren Verpackungen sowie leistungsfähigeren Sortieranlagen”, betont Harald Hauke, Vorstandssprecher ARA AG die Dringlichkeit.

Willkommen in der Zukunft.
Hallo Austrian Roadmap 2050.

Wir liefern die besten Stories und spannendsten Trends direkt in dein Postfach, jeden Freitag! Werde Teil der Community!

Einwilligung

Sie haben sich erfolgreich angemeldet!

Share This