Zwischen August 2022 und Dezember 2023 konnte die EU die Gasnachfrage um 18 % senken – es wurden so insgesamt rund 101 Milliarden Kubikmeter Gas eingespart. Dieses Ergebnis geht über das Einsparziel von 15 % hinaus, welches im Rahmen der im Sommer 2022 erlassenen Notfallvorschriften vereinbart wurde, und hatte nachweislich einen positiven Einfluss auf Europas Energiemärkte und Wirtschaft.

Erfolgreiche Zusammenarbeit und effektive Maßnahmen in 2022/2023

Gemäß der Verordnung über die Gasspeicherung mussten die Mitgliedstaaten als Vorbereitung auf die Wintersaison die unterirdischen Gasspeicheranlagen bis zum 1. November 2023 zu 90 % befüllen. Bereits im August konnte dieses Ziel erreicht werden und bis November waren die Speicher zu 99 % gefüllt.

Dank des breiten Spektrums an Sofortmaßnahmen, die seit Russlands Invasion der Ukraine ergriffen wurden, haben sich die Aussichten der EU im Energiebereich verbessert: Die Lieferungen sind diversifizierter, mehr Kapazitäten für erneuerbare Energien installiert und beeindruckende Energieeinsparungen erzielt, sodass die Gasspeicher besser gefüllt sind. Privatkunden und die Industrie profitieren von den gesenkten Preisen und dem stabilen Marktumfeld, welches Platz für kalkuliertes Wachstum und Investitionen schafft. Angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen, der angespannten globalen Gasmärkte und des Ziels der EU, vollständig auf fossile Brennstoffe aus Russland zu verzichten, sind jedoch weiterhin Energieeinsparungen erforderlich.

Sparkurs wird fortgesetzt

“Die gemeinsame Verringerung des Gasverbrauchs war ein Erfolg und Teil unserer Strategie zur Bewältigung der Energiekrise. Heute befindet sich die EU eindeutig in einer besseren Position als vor zwei Jahren. Dennoch bestehen nach wie vor Unsicherheiten, und wir müssen mehr tun, um unsere Gaseinfuhren aus Russland vollständig zu beenden. Daher rufe ich die Haushalte und Unternehmen in Europa auf, weiterhin Gas einzusparen, wann immer dies möglich ist. Dies wird dabei helfen, unsere Energierechnungen erschwinglich zu halten und die Wirtschaft zu stärken“, so Kadri Simson, Kommissarin für Energie.

Da die Notfallvorschriften am 31. März auslaufen und die Lage sich seit der Verordnung in 2022 stabilisiert hat, schlägt die Kommission nun die Annahme einer Empfehlung des Rates zur Fortsetzung von Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage vor. Ziel ist, die Gasnachfrage gemeinsam um 15 % gegenüber der durchschnittlichen Nachfrage zwischen April 2017 und März 2022 zu senken.

Die Empfehlung stützt sich auf die Ergebnisse eines Berichts zur Überprüfung der Verordnung über die Senkung der Gasnachfrage und den zweiten Bericht über die EU-Verordnung über die Gasspeicherung. Neben der Gewährleistung der Versorgungssicherheit haben beide Maßnahmen zur Stabilisierung der Energiepreise beigetragen, die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft begünstigt und die Energierechnungen für die Bürgerinnen und Bürger dauerhaft gesenkt.