In Österreich wird im Rahmen eines Forschungsprojektes erstmals ein autonom fahrender LKW im Hub-to-Hub-Verkehr getestet.

Hierzulande fallen 80% des Gütertransportes auf den LKW-Verkehr. Auch wenn in Zukunft viel auf die Schiene verlegt werden soll, wird der LKW das bedeutendste Verkehrsmittel in der Logistik bleiben.

Die Vorteile autonomer LKWs

Selbstfahrende Lastkraftwagen kommen gänzlich ohne Fahrer in der Kabine aus und können eine Reihe von Herausforderungen bewältigen, mit welchen die Logistikbranche aktuell noch zu kämpfen hat. Gerade in Europa herrscht ein akuter Fahrermangel, welcher so gelöst wäre. Der autonome Betrieb kann außerdem 24/7 am Laufen gehalten werden und somit eine Optimierung der Ressourcen erreichen und ineffiziente Logisitikketten sowie überlastete Straßennetze aushebeln. Die Gesamtkosten sinken durch geringere Personalkosten, höhere Produktivität und Sicherheit sowie einem effizienteren Energie- und Treibstoffmanagement. Der ökologische Vorteil liegt auch auf der Hand: Ähnlich wie bei dem Fahren mit Tempomat hat automatisiertes Fahren das Potential, weniger Treibstoff zu verbrauchen und somit auch weniger CO2 auszustoßen.

Hub-to-Hub Test in Österreich

Die gängigste Methode im automatisierten Güterverkehr ist die sogenannte Hub-To-Hub-Autobahnroute. Hierbei wird dem Betriebssystem eine bestimmte Route zwischen 2 Punkten („Hubs“) beigebracht, auf dem es dann verkehren kann. Genau dieser Ansatz wird derzeit im oberösterreichischen Gunskirchen getestet. Hierfür wurde auch extra eine intelligente Ampelschaltung auf der Strecke implementiert, um bei Bedarf den Verkehr zu stoppen. Auf der rund 600 Meter langen Teststrecke befinden sich ungeregelte Kreuzungen, Landstraßen und teilweise Straßen ohne Bodenmarkierungen. Die Ergebnisse der Testphase des mit EU-Mitteln geförderten Projektes werden somit viele wertvolle Erkenntnisse für den geplanten Praxisbetrieb bringen.

Menschliche Unterstützung weiter notwendig

Ohne Menschen werden die autonomen LKWs auf absehbare Zeit allerdings nicht auskommen. Neben zahllosen ungeklärten rechtlichen Fragen bezüglich selbstfahrender Fahrzeuge, ist es auch technisch gar nicht geplant, den Fahrer vollständig zu ersetzen. So könnten, sobald es funktionierende Autopiloten für die Autobahn gibt, die Fahrer währenddessen ihre Ruhezeiten einhalten oder Verwaltungs- und Dispositionsaufgaben erledigen. Ein weiterer Ansatz ist das Konzept der „menschengesteuerten Autonomie“, welches vorsieht, dass sich zwei LKWs zu einer Kolonne zusammenschließen. Der Erste wird hierbei herkömmlich von einem Fahrer gesteuert, während das zweite Fahrzeug darauf programmiert ist, dem Ersten zu folgen.

Der Weg zum ersten vollkommen selbstständig fahrenden Lastkraftwagen ist somit noch lang, doch die Forschung daran ist relevant für die Zukunft der gesamten Logisitikbranche.

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