Jährlich leistet der ÖAMTC über 1,3 Millionen mobile und stationäre Pannenhilfen in ganz Österreich. Doch das ist nicht immer ganz so einfach, wie es sein könnte; und es könnte in Zukunft noch komplizierter und vor allem teurer werden. Der ÖAMTC fordert daher jetzt mehr Transparenz bei Autodaten, mit dem klaren Ziel, die Interessen von Konsument:innen in den Mittelpunkt zu stellen und auch in Zukunft effiziente, rasche und kostengünstige Pannenhilfe zu ermöglichen.

Ein Urteil geht unter

Der Pannendienst für Konsument:innen wird zunehmend erschwert. Grund dafür ist der immer stärker eingeschränkte Zugang zu Auto-Daten. Darunter fällt zum Beispiel die Möglichkeit zum Auslesen von Fehlercodes mittels On-Board-Diagnose – seit Jahrzehnten der erste Schritt für eine erfolgreiche Pannenhilfe. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes, das es den Autoherstellern untersagt, den freien Datenzugang im Zuge von Wartungs- und Reparaturarbeiten zu beschränken, wird oft ignoriert – und die Daten werden vorenthalten. 

Dieser Situation tritt der ÖAMTC in seiner Rolle als Konsument:innenschutz-Organisation entgegen: „Wir fordern – gemeinsam mit unseren Mitgliedern – eine sofortige Umsetzung dieses Urteils und den freien Zugang zu den Daten!“, so Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung.

 

Der Schlüssel zum (Miss-)Erfolg

Das Problem: Werden bestimmte Daten nicht frei zugänglich gemacht, benötigt der ÖAMTC – aber auch andere Mobilitätsclubs und freie Werkstätten – einen elektronischen Zugangsschlüssel, um Pannenhilfe leisten zu können. Dieser muss vom Hersteller allerdings kostenpflichtig angefordert werden.

„Der Zugangsschlüssel muss online angefordert werden. Bei schlechter oder fehlender Netzabdeckung funktioniert das nicht und wir sind gezwungen, eine Abschleppung durchzuführen. Das betrifft ganz alltägliche Pannenfälle, wie den Tausch einer defekten Batterie, das Aufheben der Startsperre nach Auffüllen eines leer gefahrenen AdBlue-Tanks oder das Abpumpen von falsch getanktem Kraftstoff. Das kostet uns und das Mitglied völlig unnötig Zeit, Nerven und Geld“, erklärt Harald Feichtinger von der ÖAMTC-Pannenhilfe das Dilemma.

Eine untragbare Situation, auf die der Mobilitätsclub mit der bisher größten Mitglieder-Aktion reagiert: Wer in den kommenden Wochen Pannenhilfe benötigt oder an einen ÖAMTC-Stützpunkt kommt, erhält die Möglichkeit, die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mittels Brief zur Beseitigung dieses Missstandes aufzufordern. Der ÖAMTC sorgt dafür, dass die Briefe auch genau dort ankommen, wo sie hin sollen. „Wir sind stolz, dass die rund 4.000 Mitarbeiter:innen des ÖAMTC in ganz Österreich hinter dieser Aktion stehen und sind überzeugt, dass diese gemeinsame Aktion mit unseren Mitgliedern nicht ungehört bleiben wird“, erläutert ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold.

 

Wege und Ziele

Was sind die Ziele dieses Aufrufs? Expert:innen fordern schon lange eine sogenannte „sektorspezifische Regulierung“ per Gesetz, das Konzept lag dem EuGH in der Vergangenheit bereits vor, doch konnte es von den Autoherstellern in letzter Sekunde gestoppt werden. Diese Regulierung sowie das bereits bestehende EuGH-Urteil möchte der ÖAMTC zukünftig umgesetzt sehen.

Das Ziel der ganzen Aktion sei es laut Wiesinger, dem starken Druck der Autoindustrie etwas entgegenzusetzen und allen voran konsument:innenfreundlicher zu werden, indem der Pannendienst durch mehr Datentransparenz erleichtert wird. „Damit nicht wieder die Konsument:innen draufzahlen, muss die EU dringend handeln!“, fordert Schmerold.

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