Die immer größer werdende Sommerhitze stellt Österreichs Städte vor eine große Herausforderung. Um der Hitze entgegenzuwirken und für Abkühlung zu sorgen, gibt es zahlreiche Maßnahmen, die das Klima in der Stadt erträglicher machen können. Ein einfaches und wirksames Mittel sind hierbei Fassadenbegrünungen.

Ein weiterer Hitzesommer liegt hinter uns. Auch wenn es durch Gewohnheitseffekte vielen Österreicher:innen nicht mehr explizit aufgefallen ist, war der Sommer 2023 der siebtwärmste Sommer der Messgeschichte. Die große Hitze belastet die gesamte Bevölkerung, allerdings sind Stadtbewohner:innen besonders betroffen. In den urbanen Gebieten Österreichs entstehen durch Bodenversiegelung zahlreiche Hitzeinseln.

Natürliche Klimaanlagen

Bereits heute sind mehr als 40 Hitzetage pro Jahr in Österreich möglich und diese Zahl wird in Zukunft noch weiter steigen. Besonders die Tropennächte, wo es nicht unter 20 Grad abkühlt, sind für vielen Menschen belastend. Es ist nicht nur schwerer bei diesen Temperaturen einzuschlafen, sondern auch der Schlaf selbst ist bei großer Hitze nicht so erholsam wie normalerweise. Das wirksamste Mittel für eine kühlere Umgebung ist hierbei natürliche Begrünung. Diese nehmen bei Regen Wasser auf, nutzen es und geben es über kühlende Verdunstung wieder an ihre Umgebung ab. Sie wirken wie eine automatische, natürliche Klimaanlage und senken die Umgebungstemperatur signifikant.

„Eine durchdachte Fassadenbegrünung kann laut wissenschaftlichen Berechnungen die Temperatur der Fassadenoberfläche um 8 bis 19 °Celsius senken. Vergleicht man begrünte Straßenzüge mit nicht begrünten, reduziert sich der Hitzeinseleffekt bei Begrünung um bis zu 5 °Celsius Lufttemperatur“, erklärt Georg Bursik, Geschäftsführer der Baumit GmbH und Experte für urbane Hitzeinseln.

Dabei ist Begrünung nicht der einzige Weg, um aufgeheizte Fassaden abzukühlen: Innovative Ansätze wie die „CoolPigments“-Technologie helfen dort, wo herkömmliche Fassadenbegrünung nicht möglich oder rentabel ist. Diese reflektieren einen Großteil des Sonnenlichts, dem sie ausgesetzt sind, was zu einer geringeren Oberflächentemperatur führt und somit den Anstrich von dunklen Trend-Farben an kompletten Wärmedämm-Verbundsystemen ermöglicht. Eine reduzierte Temperatur auf den Fassaden hilft auch dabei, das Aufheizen der Innenräume zu hemmen.

Ausreichende Dämmung ist essenziell

Damit eine Fassadenbegrünung ihre volle Wirksamkeit entfalten kann, bedarf es einer passenden und richtig dimensionierten Dämmung. Wo dies bei Neubauten heutzutage eine Selbstverständlichkeit ist, muss bei Gebäuden, die 20 Jahre oder älter sind, eine thermische Sanierung vorgenommen werden. Pflanzen werden mit Rankhilfen hochgezogen, um die darunterliegende Dämmung vor Haftscheiben und Kletterfüßchen zu schützen. Damit werden aber nicht nur die Dämmung, sondern fallweise auch erhaltenswerte Fassaden vor einer Schädigung durch Bewachsung geschützt. Mit ausgeklügelten Rankhilfesystemen ist somit auch eine Fassadenbegrünung von Altbauten problemlos möglich.

Abschließend lässt sich sagen, dass begrünte Fassaden nur ein Teil der Lösung zu einem gesunden Stadtklima sind. Entsiegelung, Grünflächen, Bäume und vieles mehr garantieren in Kombination mit begrünten Fassaden eine enorme Verbesserung der Oberflächen- und Umgebungstemperatur in stark verbauten Gegenden. Nur so kann eine deutliche Reduzierung der Belastung für die Gesundheit der Menschen durch die Hitze erreicht werden.

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