Studie bestätigt Wirksamkeit des AMS-Programms „Frauen in Technik und Handwerk“ (FiT). 82% der Absolventinnen sind in handwerklich-technischen Berufen beschäftigt

Bei einem Besuch im Burgenländischen Schulungszentrum BUZ im Neutal präsentierten Dr. Johannes Kopf, Vorstand des AMS Österreich, und DI (FH) Karin Steiner, stellvertretende Landesgeschäftsführerin AMS Burgenland, die erfreulichen Ergebnisse der Studie „Evaluierung der Erwerbskarrieren von FiT-Absolventinnen in Österreich“, die vom L&R Sozialforschung angefertigt wurde. Evaluiert wurde die Beschäftigung von Fit-Absolventinnen aus den Jahren 2015 bis 2020.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • 82 Prozent der FiT-Absolventinnen waren bzw. sind im handwerklich-technischen Berufsbereich beschäftigt.
  • Der langfristige Arbeitsmarkterfolg ist gegeben: Die Beschäftigung (in Zeitanteilen) im zweiten Jahr nach der Angebotsteilnahme liegt österreichweit bei 65%.
  • Die nachhaltige Erwerbsintegration hat auch einen positiven Effekt auf finanzieller Ebene: Zuwächse beim Bruttolohn zwischen Vorjahr und 2. Jahr nach der Teilnahme lagen je nach Kohorte zwischen 26% und 36%, beim Ausbildungsjahrgang 2017 etwa € 507 pro Monat.
  • Die Teilnahme am FiT-Programm geht zu hohen Anteilen (45% insgesamt) mit einer beruflichen Höherqualifizierung einher.
  • Die Ergebnisse sind vor dem Hintergrund der vielfach schwierigen Ausgangssituation der Frauen zusätzlich positiv zu werten: 37% der FiT-Absolventinnen waren vor dem Eintritt in das FiT-Programm langzeitarbeitslos, 42% verfügten über max. Pflichtschulabschluss.

Traditionelle Rollenbilder durchbrechen und Aufstiegschancen ermöglichen

AMS Vorstand Johannes Kopf © AMS / Spiola

Johannes Kopf, Vorstand des AMS Österreich, betont die Bedeutung des FiT-Programms für die Förderung von Frauen in handwerklich-technischen Berufen: „Frauen sind nach wie vor in einigen – in der Regel besserbezahlten – Bereichen der Arbeitswelt stark unterrepräsentiert. Mit unserem FiT-Programm möchten wir diesem Ungleichgewicht gegensteuern und es freut uns, dass die heute präsentierte Studie die Effektivität dieses wichtigen Instruments der aktiven Arbeitsmarktpolitik belegt.“

„Eine gute Ausbildung ist der Schlüssel zum Erfolg und ebnet den Weg aus der Arbeitslosigkeit. Im Idealfall lösen die FiT-Absolventinnen ihre Eintrittskarte für einen zukunftsträchtigen und existenzsichernden Job, denn die Höherqualifizierung verspricht eine verbesserte Einkommenssituation.
Das AMS hat mit dem FiT-Programm nicht nur nachhaltige Strukturen geschaffen, um Gleichstellung am Arbeitsmarkt zu fördern, wir machen damit auch der Wirtschaft in Zeiten des Fachkräftemangels ein sehr attraktives Angebot“, freut sich Karin Steiner, die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland über die FiT-Erfolge.

„Das Burgenländische Schulungszentrum als Ausbildungszentrum des AMS setzt im Burgenland eine ganze Reihe an Maßnahmen, um mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern. Leider herrschen bei der Berufswahl heute noch immer die gängigen Geschlechterklischees vor. Angesichts der fortschreitenden Technisierung & Digitalisierung der Berufswelt und des Arbeitskräftemangels quer durch alle Branchen ist es deshalb umso wichtiger, Frauen die große Vielfalt an Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen. Eine Facharbeiter_innenintensivausbildung ist aufgrund der derzeitigen Arbeitsmarktsituation eine Jobgarantie. Viele Kursteilnehmer_innen haben es in der Vergangenheit bewiesen, dass es trotz der Schwierigkeiten (wie Kinderbetreuung und Mobilität), die eine Langzeitausbildung von rund 1,5 Jahren mit sich bringt, möglich ist, mit der Unterstützung des BUZ die Lehrabschlussprüfung zu meistern und den Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen.“, so der Geschäftsführer Mag. (FH) Christian Vlasich

Knapp 9.500 FiT-Teilnehmerinnen im Jahr 2021

FiT (Frauen in Handwerk und Technik) ist ein Qualifizierungsprogramm des AMS, welches Frauen in nachgefragten handwerklich-technischen Berufen mit guten Einkommens- und Aufstiegschancen ausbildet. Es umfasst eine Berufsorientierung, eine handwerklich-technische Vorqualifizierung und schließlich eine Fachausbildung mit einem Lehrabschluss oder dem Besuch einer Fachhochschule oder HTL (Höhere Technische Lehranstalt). Damit trägt FiT dazu bei, die horizontale Segregation am Arbeitsmarkt zu lindern, Frauen den Zugang in besser bezahlte Berufe mit Aufstiegschancen zu ermöglichen und gleichzeitig traditionelle Rollenbilder zu durchbrechen. Das FiT-Programm wurde in seiner jetzigen Form 2006 ins Leben gerufen. Im Programmjahr 2021 haben insgesamt 9.494 Frauen an einer FiT-Maßnahme teilgenommen oder sie absolviert.

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