Teil des Arbeitsprogramms 2024 soll die Einführung eines Europäischen Hochschulabschlusses sein. Die Ziele sind klar definiert: die Zusammenarbeit zwischen Hochschuleinrichtungen zu fördern, die Kompetenz der Studierenden zu verbessern und sie attraktiver für den Arbeitsmarkt zu machen.

Im September 2020 wurde eine Mitteilung der Kommission über die Vollendung des europäischen Bildungsraums bis 2025 herausgegeben. Darin kristallisierte sich klar heraus: Die Vergabe gemeinsamer Abschlüsse von Hochschulallianzen muss erleichtert werden. Diesem Thema nimmt man sich nun intensiv an.

Bereits in ihrer Rede zur Lage der Nation 2023 kündigte EU-Präsidentin Ursula von der Leyen ein neues Vorhaben an. Gemeinsam mit sechs Erasmus+-Pilotprojekten, an denen mehr als 140 Hochschuleinrichtungen aus der EU beteiligt sind, will man 2024 die Umsetzung eines europäischen Hochschulabschlusses anvisieren. Hochschuleinrichtungen sollen – auf freiwilliger Basis – gemeinsame Studiengänge anbieten, die auf europäischer Ebene vereinbarten Kriterien entsprechen. Dadurch könnten die verschiedenen Einrichtungen besser und unkomplizierter zusammenarbeiten und so die Lernmobilität innerhalb der EU verbessern. 

 

Ein neuer Ansatz 

Die Umsetzung könnte über ein vorbereitendes europäisches Siegel erfolgen, das gemeinsamen Studiengängen verliehen würde, die gewissen Kriterien entsprechen. Damit würde den Studierenden gemeinsam mit ihrem Abschluss eine Bescheinigung über den Erhalt des europäischen Hochschulabschlusses verliehen. Ein anderer Ansatz wäre ein in den nationalen Rechtsvorschriften fest verankerter europäischer Hochschulabschluss, der dann von mehreren teilnehmenden Hochschulen verschiedener Länder oder aber von einer ausgewählten Rechtsperson verliehen würde. Der europäische Hochschulabschluss würde somit nach Erhalt automatisch anerkannt.

Unterstützt wird die Kommission dabei von mehreren konkreten Maßnahmen, wie beispielsweise durch ein vom Programm Erasmus+ gefördertes Politiklabor zum europäischen Hochschulabschluss, das 2025 eingeführt werden und die Leitlinien für das Projekt entwickeln soll. Ebenfalls 2025 sollen außerdem „Wegweiserprojekte für den europäischen Hochschulabschluss“ entstehen, die für Mitgliedstaaten einen finanziellen Anreize schaffen sollen, mitzuwirken und europäische Hochschulabschlüsse zu entwickeln.

 

Qualität & Wertschätzung

Um dies zu verwirklichen, werden die Mitgliedstaaten und Hochschuleinrichtungen von der Kommission aufgefordert, ihre Verfahren zur Qualitätssicherung zu vereinfachen, um so die Leistungsfähigkeit der Hochschulen zu verbessern. Hochschuleinrichtungen sollten ihre Studiengänge schneller an die gesellschaftlichen Bedürfnisse anpassen – im Konkreten heißt das, innovative pädagogische Angebote zu fördern und sicherzustellen, dass qualitätsgesicherte länderübergreifende Studiengänge entwickelt werden können, die automatisch in der gesamten EU anerkannt werden.

Die Leistung des Personals, das sich an der Förderung von transnationaler Bildungsarbeit und innovativen Lehrmethoden beteiligt, soll auch entsprechend gewürdigt werden. Der EU-Rat gibt hier auch Vorschläge dazu, wie potenzielle Hürden wie die Anerkennung von Aufgaben, die das Personal neben der Forschung übernimmtzum Beispiel Lehre und Einbeziehung von Aspekten der nachhaltigen Entwicklung – gelöst werden können.

 

Schritt für Schritt zum Erfolg

In den kommenden Monaten soll das Paket mit dem EU-Rat und wichtigen Vertretern im Hochschulbereich erörtert werden, wobei die Kommission den Rat, die Mitgliedstaaten, Hochschulen und Studierende sowie Wirtschafts- und Sozialpartner bereits auffordert, gemeinsam auf die Verwirklichung dieser Idee eines europäischen Hochschulabschlusses hinzuarbeiten.

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