Die Austrian Roadmap2050 begleitet Österreichs führende Unternehmen auf ihrem Weg in die Klimaneutralität und Energieautonomie. Nun liefert das Projekt „Reverse Imagining Vienna“ neue Aussichten auf die weite Zukunft unserer Bundeshauptstadt.

Eine Reise in die ferne Zukunft Wiens: Ist es eine dystopische oder utopische Vorstellung? Ein künstlerisch inspiriertes Forschungsprojekt namens „Reverse Imagining Vienna“ versetzt uns in eine faszinierende Vorstellung davon, wie Wien in Millionen von Jahren aussehen könnte. Unter der Leitung von Christoph Weber und Nikolaus Eckhard haben Schriftsteller, Forscher und Bildhauer Szenarien entworfen, die sich um die Zukunft der verbauten Umwelt und Nachhaltigkeit drehen.

 

Die Grundlage unserer gebauten Umwelt: Anthropogene Materialien

Seit dem Jahr 2020 übertrifft der globale Bestand an von Menschen geschaffenen Materialien den der Biomasse – etwa 90 Prozent davon sind Baumaterialien. Das Projekt basiert daher auf neun verbaute Materialien, darunter Asphalt, Beton, Stahl, Granit, Ziegel, Glas, Plastik, Holz und Kalkstein, um Perspektiven auf nachhaltige Beziehungen mit unbelebter Materie zu gewinnen. Diese finden sich in Bauwerken wie der Praterbrücke und einem Gründerzeithaus in Wien-Wieden.

Kulturhistorische Analysen wurden mit umweltwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Studien von der Extraktion bis zur Emission ergänzt. Materialproben ermöglichten die Herkunftsanalyse. In Expertenvorträgen wurden geologische Entstehung und potenzielle Zukunftsszenarien erörtert und für spekulative Weiterverarbeitung kontextualisiert. Die Analyse dieser Materialien führt zu erstaunlichen Erkenntnissen, wie etwa die Herkunft von Kalkstein aus Rotalgen, die vor 15 Millionen Jahren entstanden sind und einst die Küsten des Urmeers Paratethys bevölkerten.

 

Von Zeitankern und Spekulationen

Die Forschung orientiert sich an vier Zeitankern, wie auch bei der Austrian Roadmap beginnend mit dem Jahr 2050 als Schlüsseljahr der Klimaziele. Die weiteren Horizonte reichen bis zu 15 Millionen Jahren in die Zukunft und sind von markanten Wegpunkten der menschlichen Entwicklung inspiriert – 500, 12.000 und schließlich 15 Millionen Jahre in der Zukunft. Die Erfindung des Buchdrucks vor 500 Jahren, die Sesshaftwerdung des Menschen vor 12.000 Jahren und die Entstehung des erwähnten Kalksteins vor 15 Millionen Jahren.

 

Kunst als Ausdrucksmittel

Ein Amalgam dessen, was sich für „Reverse Imagining Vienna“ innerhalb von zwei Jahren an Gedanken, Visionen und Wissen angesammelt hat, haben die Künstler als abschließende Präsentation in verschiedenste Skulpturen fließen lassen. Künstler wie Christoph Weber und Nikolaus Eckhard haben Szenarien der Zukunft in ihren Arbeiten eingefangen, wie etwa bewohnte Stahlbrücken oder gravierte Ziegelsteine, die die Beziehung zur Donau reflektieren.

 

Zu besuchen

Die Ergebnisse des Projekts sind noch bis zum 29. Mai im Angewandte Interdisciplinary Lab (AIL) in Wien zu sehen. Für Interessierte besteht auch die Möglichkeit, direkt mit den Projektleitern während der Langen Nacht der Forschung am 24. Mai ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung „Reverse Imagining Vienna“ bietet nicht nur einen Blick in die ferne Zukunft Wiens, lädt uns dazu ein, über die Zukunft unserer gebauten Umwelt nachzudenken.

Willkommen in der Zukunft.
Hallo Austrian Roadmap 2050.

Wir liefern die besten Stories und spannendsten Trends direkt in dein Postfach, jeden Freitag! Werde Teil der Community!

Einwilligung

Sie haben sich erfolgreich angemeldet!

Share This