Die Wien Energie und OMV gründen gemeinsam ein Joint Venture für Tiefengeothermieprojekte in und rund um Wien.

Die beiden Großkonzerne Wien Energie und OMV bündeln ihre Kräfte und wollen unter dem Joint Venture Label „deeep“ Tiefengeothermie im Großraum Wien nutzbar machen. Rund 20 Millionen Euro stehen dafür nun für die ersten Projekte zur Verfügung.

„Die Gründung von deeep mit unserem langjährigen Partner Wien Energie ist ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau der klimaneutralen Energieversorgung. Mit innovativer Technologie liefern wir Lösungen, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Dabei bringt OMV langjährige Erfahrung und Kompetenz in der Exploration und Förderung ein. Dazu kommen unsere einzigartigen Kenntnisse der Geologie des Wiener Beckens. Hier, in der Wiege der OMV, starten wir unser nachhaltiges Fernwärme-Projekt für Wien. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Wien Energie“, erklärt Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der OMV-Aktiengesellschaft.

Großes Potential in Wien

Vorerst sind 7 Anlagen geplant, welche in der Endausbaustufe 200 Megawatt haben und rund 200.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme versorgen sollen. Die Voraussetzungen dafür sind in Wien ideal: Das geothermische Potential im Wiener Becken wurde mit dem Projekt „GeoTief Wien“ als enorm nachgewiesen. Zusätzlich betreibt die Wien Energie eines der größten Fernwärmenetze Europas, welches stetig ausgebaut und modernisiert wird. Die Umstellung auf nachhaltige Quellen ist auch in der Fernwärme das Gebot der Stunde, wenn Wien seine Klimaziele erreichen möchte, denn derzeit kommt noch ein Großteil der Energie für die Fernwärme aus Gaskraftwerken. Dies ist nicht nur umweltschädlich, sondern seit dem Ukraine-Krieg auch zunehmend teuer und somit auch standortschädlich.

Erstes Projekt in Aspern

Das erste Projekt von „deeep“ wird eine Tiefengeothermieanlage in Wien-Aspern, welches am Rande des Aderklaaer Becken liegt, ein Gebiet mit besonders viel Potential, in dem bereits seit Jahren geforscht wird. Die Anlage soll künftig mit bis zu 20 Megawatt klimaneutrale Fernwärme für 20.000 Haushalte produzieren. Aktuell laufen noch die Genehmigungsverfahren für das Projekt, welches als Pilotanlage und Vorbild für die weiteren Planungen gilt. Ende 2024 sollen die ersten Probebohrungen stattfinden und ab 2027 soll der Betrieb starten. Durch das gemeinsame Bohrprogramm kann der Ausbau der Tiefengeothermie merklich beschleunigt werden. In der Umsetzung der Anlagen können die Ressourcen, die für Bohrungen und die Bauarbeiten benötigt werden, noch effizienter eingesetzt und Synergien genutzt werden. Wien Energie und OMV starten im Rahmen des Joint Ventures bereits jetzt mit der Konzeption des ersten Bohrprogramms. Sobald die Bohrungen für die erste Anlage in Aspern abgeschlossen sind, kann auf Basis dieser Erfahrungen die Planungen fertiggestellt und umgesetzt werden.

So funktioniert Tiefengeothermie

Tiefengeothermie ist ein entscheidender Baustein für die Wärmewende. Egal, wie kalt es draußen ist: Je tiefer es unter die Erdoberfläche geht, desto wärmer wird es. So ist das Wasser, das sich tiefer als 3.000 m unter der Erdoberfläche befindet, mehr als 100°C heiß.

Dieses Heißwasservorkommen kann zur Fernwärme-Erzeugung eingesetzt werden. Die Förderung des Wassers aus dem Untergrund erfolgt mittels einer Förderpumpe. An der Oberfläche wird dem Wasser die Wärme mittels Wärmetauscher entzogen. Die gewonnene Wärme wird ins Fernwärmenetz eingespeist und verteilt. Das abgekühlte Wasser wird nach der Wärmeentnahme wieder in das ursprüngliche Reservoir rückgeführt. Es entsteht dadurch ein geschlossener erneuerbarer Kreislauf.

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