Laut Statistik Austria setzen im Jahr 2023 11 % der heimischen Unternehmen KI-Technologien ein – 2022 lag der Anteil bei  9 %. In Zeiten des Fachkräftemangels scheinen Automatisierung und Digitalisierung die Lösung, um ohne zusätzliches Personal kosteneffizient und nachhaltig wirtschaften zu können.

Die Ergebnisse der Studie „Beschäftigung und Fachkräftemangel in Österreich“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY unterstreichen die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung des heimischen Fachkräftemangels: Der österreichischen Wirtschaft fehlt es bereits seit einigen Jahren branchenübergreifend an qualifiziertem Personal. Im Vorjahr erreichte der Fachkräftemangel mit 87 % einen Höchststand, sodass im Jänner 2023 bereits 42 % der befragten Unternehmen angaben, große Schwierigkeiten bei der Rekrutierung zu haben.

 

KI und IT als boomender Arbeitsmarkt 

Auch REWE, mit österreichweit rund 46.000 Mitarbeiter:innen, kennt diese Herausforderungen nur zu gut: Der Konzern verzeichnet laut HR-Chefin Veronika Rabl aktuell 1.800 offene Stellen. Der Fachkräftemangel trifft das Unternehmen unter anderem im Bereich IT und KI – dieser zählt zu den insgesamt 110 Mangelberufen in Österreich und zeigt die Kehrseite der Medaille: Eine zunehmende Digitalisierung und Automatisierung setzen menschliches Know-how und Innovationsgeist voraus – den „Mensch hinter der Maschine“, welcher Systeme und Prozesse entwickelt, implementiert und überwacht.

Ein Blick zu unseren deutschen Nachbarn zeigt den Wandel in der IT-Branche durch die Pandemie: Laut Stepstone waren bereits vor der KI-Hype im Jahr 2021 85 % mehr Jobs mit KI-Bezug ausgeschrieben als 2019 – in 2023 lag dieser Wert nur noch bei +46 %. Der doch deutliche Rückgang lässt vermuten, dass die Suche nach Mitarbeitenden, die sich mit Prompting, Machine Learning und Co. auskennen, für viele Unternehmen bereits erfolgreich war – aber war sie das wirklich?

Ende Januar 2021 arbeiteten 24 % und damit knapp ein Viertel der erwerbstätigen Deutschen ausschließlich oder überwiegend im Homeoffice. Wie auch in Österreich galt es, fehlende Tech-Defizite durch Upskilling und Umschulungen schnellstmöglich auszugleichen und das Tagesgeschäft aufrechtzuerhalten. Die damals gesetzten Maßnahmen zielten jedoch weniger auf die nachhaltige Etablierung von KI-Kenntnissen ab, sodass der Bedarf an KI-Jobs am deutschen Arbeitsmarkt mit der Einführung von ChatGDP 2022 auf +117 % anstieg. 

Laut einer Studie von Marketagent und Leitbetriebe Österreich im 4. Quartal 2023 wünschen sich Arbeitnehmer:innen durchschnittlich rund zwei Home-Office-Tage pro Woche (39,2 %). Der Trend hält an und so bleibt auch die Notwendigkeit für digitale Kompetenzen bei Arbeitnehmer:innen bestehen.

 

Für heimische Betriebe ein Für und Wider

Die Ergebnisse einer Erhebung von Statistik Austria im Oktober 2023 zeigen, dass insbesondere heimische Großbetriebe die Nutzung von KI-Technologien für sich entdeckt haben: Nur 9 % der kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte), aber 35 % der großen Unternehmen (ab 250 Beschäftigte) gaben an, regelmäßig intelligente Technologien einzusetzen.

Bei den befragten Betrieben, die die Nutzung von KI bereits erwogen haben, aber (noch) keine KI-Technologien implementiert haben, nannten folgende Gründe, die gegen die Nutzung von KI sprechen: Dafür fehlendes Fachwissen (7 %), rechtliche Unklarheiten über den KI-Einsatz, die Inkompatibilität von Daten und Systemen sowie Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit und Qualität der benötigten Daten (jeweils rund 5 %). Zudem ist hinzuzufügen, dass gewisse Technologien erst ab einer gewissen Größe und Nutzungsfrequenz Sinn machen.

 

Förderungen und nachhaltige Maßnahmen entwickeln

Um Österreichs Betriebe IT- und KI-fit zu machen und so die Zukunftsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft zu sichern, entwickeln Politik und Unternehmen effektive Strategien: Eine der Maßnahmen ist die aktive Weiterbildung bestehender Mitarbeiter:innen. Diese geht oft mit finanziellen Investitionen einher, welche gerade für Startups und Kleinunternehmen etwas schwieriger zu bewerkstelligen ist. Initiativen wie die AI-Förderung der WKO Österreich, welche Start-ups, KMUs und Großunternehmen in den Bereichen “AI-Start“, „AI-Adoption“ und „AI-Wissen“ unterstützen, möchten das Etablieren von KI-Knowhow in heimischen Unternehmen attraktivieren.

„Denn auch junge Menschen sind diese Kompetenzen nicht, wie viele meinen, in die Wiege gelegt. Eine Studie der Statistik Austria hat beispielsweise ergeben, dass die Gen Z hinsichtlich IT-Qualifikationen schlechter abschneidet als die davorliegende Generation der Millennials“, so Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice Österreich, über die Notwendigkeit der generationsübergreifenden Vermittlung von digitalen Grundkompetenzen. Denn nrr gemeinsam kann der digitale Wandel funktionieren.

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