Österreich verfehlt zum dritten Mal in Folge Klimaschutzziele – überfällige Investitionen in Klimaschutz müssen mit sozial gerechter Finanzierung einhergehen mahnen Umweltorganisationen wie WWF, Greenpeace und Global 2000

Die am Mittwoch veröffentlichte „Nahzeitprognose der Treibhausgas-Emissionen“ für das Jahr 2019 verdeutlicht die langjährigen Defizite der heimischen Klimapolitik. Anstatt zu sinken sind die CO2-Emissionen erneut gestiegen. Daher fordert beispielsweise die Umweltschutzorganisation WWF Österreich ein zusätzliches Akut-Programm gegen die Klimakrise. Österreichs CO2-Bilanz ist ein Desaster und muss grundlegend saniert werden. Das erfordert eine Bundesregierung, die das Steuersystem komplett ökologisiert, umweltschädliche Subventionen abbaut und überall auf klimafreundliche Mobilität setzt. Parallel dazu braucht es eine gewaltige Energiespar-Offensive“ sagt Karl Schellmann, Klimasprecher der Umweltschutzorganisation WWF Österreich. „Eine faire CO2-Bepreisung und das Streichen des Dieselprivilegs sind ein absolutes Muss“, nennt Schellmann zwei Maßnahmen.

Auch Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace, warnt: “Um eine lebenswerte Zukunft zu sichern, muss Österreich seine klimaschädlichen Emissionen drastisch senken. Das glatte Gegenteil passierte 2019: Statt zu sinken, sind die Treibhausgase schon wieder gestiegen – um satte 1,4 Millionen Tonnen!” 

Der WWF plädiert für schnell wirksame Schritte im Sektor Verkehr: „Eine sofortige Senkung der Höchstgeschwindigkeit und autofreie Zonen in Städten wären ein nahezu kostenloser und sofort wirksamer Anfang. Parallel dazu gehören der öffentliche Verkehr und die Radwege massiv ausgebaut. Zudem muss ein wirksamer Klima-Check neue Autobahnen und Schnellstraßen verhindern, die neue Abhängigkeiten vom fossilen Verkehr erzeugen“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. „Positive Initiativen wie das 1-2-3-Ticket müssen in eine größere Mobilitätswende eingebettet sein. Daran führt kein Weg vorbei.“

Auch die Bundesländer sind gefordert!

Stark gefordert sind auch die Bundesländer, die ihrer wichtigen Klimaschutz-Rolle bisher oft nicht ausreichend gerecht werden. „Baustandards sind nicht am Stand der Technik, Wohnbaugelder werden zu wenig fürs Energiesparen eingesetzt, Raumplanung lässt immer noch die Zerstörung von Grünland zu. In vielen Städten und Gemeinden dominiert immer noch eine autozentrierte Verkehrspolitik, die beendet werden muss“, sagt Karl Schellmann. Auch im Naturschutz gibt es große politische Versäumnisse: Intakte Flüsse und Kohlenstoffsenken werden rücksichtslos weiter verbaut und ausgebeutet anstatt umfassend bewahrt und klimafit ausgerichtet.

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