Die Nachfrage nach Fernreisen hat sich aufgrund von Nachholeffekten in Europa und den USA seit der Covid-19-Pandemie erholt, ist jedoch immer noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau, und die Verbraucher zeigen eine wachsende Besorgnis über die Umweltauswirkungen von Langstreckenreisen

„Die Aufhebung der Covid-bedingten Reisebeschränkungen hat dem Flug- und Bahnverkehr in den vergangenen 18 Monaten weltweit einen starken Schub verliehen“, sagt Jan-Philipp Hasenberg, Partner bei Roland Berger. „Trotzdem liegt die Nachfrage in den wichtigsten Märkten immer noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. Zudem setzen weitere Faktoren wie die steigenden Energie- und Kraftstoffpreise oder der Fachkräftemangel die Anbieter unter Druck, ihre Betriebsabläufe effizienter zu gestalten.“

Zunahme der Reisetätigkeit durch Nachholeffekte

Verglichen mit Ergebnissen der Vorgängerstudie aus 2021 sowie einem Prä-Covid-Index von 2019 zeigen sich deutliche Veränderungen im Reiseverhalten für Langstrecken. So stieg etwa in den USA die Nachfrage nach Flügen im ersten Halbjahr 2022 auf 87 Prozent des Vor-Covid-Niveaus; 18 Prozentpunkte mehr als 2021. Auch in Europa erholte sich der Luftverkehr, trotz Ukrainekrieg und wirtschaftlicher Herausforderungen. Im ersten Halbjahr 2022 lag die Nachfrage bereits wieder bei 60 bis 80 Prozent des Niveaus vor der Pandemie; 2021 waren es noch 20 bis 40 Prozent. Ähnlich beim europäischen Bahnverkehr: Er erholte sich auf etwa 75 Prozent des Niveaus vor Covid. In China hingegen sank die Nachfrage nach Flugreisen aufgrund der Covid-Restriktionen im ersten Halbjahr 2022 auf nur 32 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus, während sie 2021 noch bei 74 Prozent lag. Auch die Nachfrage nach Bahnreisen ging von 2021 auf 2022 um 37 Prozent zurück.

Studie zu Langstreckenmobilität: 90 Prozent der Befragten würden 20 Prozent mehr zahlen für klimafreundlicheres Fliegen. © Roland Berger

Dies ist das Ergebnis der Roland Berger-Studie „Destination unknown: The future of long-distance travel“, die auf Marktanalysen und einer groß angelegten Umfrage mit rund 7.000 Verbrauchern in sieben Ländern basiert. Die Studie zeigt, dass 90 Prozent der Befragten bereit sind, 20 Prozent mehr für klimafreundlicheres Fliegen zu bezahlen. Auch wenn die Verbraucher aufgrund von Covid-19-Einschränkungen weniger reisen, wird die Nachfrage voraussichtlich weiter sinken, da die Verbraucher verstärkt Online-Kommunikation nutzen, um Meetings und Familientreffen abzuhalten.

Außerdem wird die Zahl der Geschäfts- und Privatreisen voraussichtlich um 28 Prozent bzw. 19 Prozent sinken. Die Studie gibt auch einen Einblick in die verschiedenen Gründe, warum die Verbraucher weniger reisen, darunter geänderte Reiserichtlinien und finanzielle und ökologische Bedenken. Die Studie hebt hervor, dass die Anbieter von Reisedienstleistungen aufgrund von steigenden Energie- und Kraftstoffpreisen sowie Fachkräftemangel unter Druck geraten, ihre Betriebsabläufe effizienter zu gestalten.

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen:
https://content.rolandberger.com/hubfs/07_presse/23_2015_WP_Long-haul_mobility-06.pdf

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