Vor 15 Jahren waren sie vor allem bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt und man könnte Sie fast überall finden, plötzlich verschwanden Sie wieder. Doch jetzt erleben Scooter eine Renaissance – nämlich in Form von E-Scooter Sharing. In Wien findet man Scooter in den verschiedensten Farben von den verschiedensten Unternehmen. Wir haben uns für Sie die Unternehmen dahinter und die Entwicklungen der letzten Monate  genauer angesehen.

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Der Start des Scooter-Sharing

Nach Jahren wo Scooter auf den Straßen eine Ausnahme war und meist nur ein Kinderspielzeug findet man in Wien nun an jeder Ecke einen E-Scooter zum Ausleihen.
Der Anfang war im Spätsommer 2018 mit dem amerikanischen Start-up Lime. Schon bald folgten die Unternehmen Bird und Tier.
Bei dem Anbieter Lime, mittlerweile das am schnellsten wachsenden Start-up aus dem Silicon Valley, ist der weltweit bekannte Fahrdienstvermittler Uber beteilig. Man verhandle aber mit Bird und Lime über eine Übernahme, schon heute sind die Lime-Roller in der Uber-App integriert.

Vor wenigen Wochen sind noch  weitere Anbieter hinzugekommen, nämlich WIND, HIVE und Flash, somit findet man in der Wiener Innenstadt und den umliegenden Bezirke fast immer einen Roller für die Heimfahrt.

Hinter dem Anbieter Hive steckt das, in Wien bereits durch MyTaxi, DriveNow und Car2Go bekannte, Mobilitäts-Joint Venture von Daimler und BMW. Man ist vor etwa 2 Wochen mit 600 Rollern in Wien gestartet, geplant ist auf weit über 1.000 aufzustocken.

Auch in Linz sind seit Beginn dieses Jahres bereits E-Scooter unterwegs, Tier, WIND und Arolla haben die oberösterreichische Landeshauptstadt für sich entdeckt.

So funktioniert´s

Das Scooter Sharing funktioniert prinzipiell über Free-Floating, dass heißt man muss die Roller nicht an ausgewiesenen Plätzen oder Stationen abholen oder abgeben, wie man es vielleicht vom Vienna CityBike kennt.

Man meldet sich über eine App beim jeweiligen Anbieter an, hinterlegt Zahlungsmöglichkeiten, zum Beispiel Kreditkarte oder Paypal, und dann geht´s auch schon los. Mit der App kann man Roller finden, entsperren und losfahren. Abgerechnet wird nach Zeit, oft mit einer Standard-Startgebühr von zum Beispiel einem Euro und pro Minute etwa 15 oder 20 Cent – Die Preise zwischen den Anbietern variieren kaum.

Aufgeladen werden die E-Scooter durch sogenannte Juicer, das sind Privatpersonen, die sich ebenfalls durch eine App einfach anmelden können und durch das einsammeln der Scooter am Abend, das Aufladen in der Nacht und das Ausbringen in der Früh Geld verdienen können. Für viele Menschen ein attraktiver Nebenverdienst.

Arolla

Auf den bereits oben erwähnten Anbieter Arolla möchten wir hier nochmal eingehen, da dies der einzige österreichische Player am Markt ist. Arolla gehört dem oberösterreichischen Softwareunternehmen AMV Networks und startet zunächst in Linz und Wels und wird in den nächsten Wochen dann auch nach Wien und eventuell auch anderen österreichischen Städten expandieren.
Arolla bietet in der Testphase die E-Scooter gratis an und später möchte man mit Unternehmenskooperationen weiterhin Kunden von Partnerfirmen gratis Fahrten anbieten.
Für die anderen wird die Fahrt 1 Euro für die ersten 5 Minuten kosten und anschließend 10 Cent pro Fahrt – eine zehnminütige Fahrt würde so etwa 1,5 Euro kosten. Somit wäre man um 1 Euro billiger als manche Konkurrenten.

E-Scooter als optimale Ergänzung in der Stadt

Die E-Roller werden in Wien seht gut angenommen, es stellt eine tolle Ergänzung zum öffentlichen Verkehr dar, sozusagen auch oft als Überwindung der letzten Meile.
Man kann kurze Distanzen sehr schnell und mit wenig Anstrengung überwinden und man ist auch in Fußgängerzonen oder Plätzen, die eventuell auch nicht mit Straßenbahn, Bus oder U-Bahn erschlossen sind, mobil.

Der Nachteil von E-Scootern ist sicherlich, dass viele Menschen auf den Gehsteigen unterwegs sind und dies Gefahren mit sich bringt und auch Raum für Fußgänger verringert wird – der oftmals Mangelware ist.
Deshalb hat man sich entschieden für E-Roller strengere Regeln aufzustellen, so gelten jetzt die selben Verhaltensregeln wie für Radfahrer, Fahren auf Gehwegen oder Gehsteigen ist verboten. Zudem gibt es eine 0,8 Promille Grenze und eine erlaubte Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h. Diese neuen Regeln sollen ab 1. Juni 2019 gelten.

Ein spannendes Mobilitätsthema

Zum Abschluss möchten wir noch auf ein Projekt des Austrian Institute of Technology (AIT) aufmerksam machen. Hier werden die Vor- und Nachteile sowie der Beitrag von E- Kleinstfahrzeugen zu nachhaltiger Mobilität, untersucht.

Es sind neben dem menschlichen Verhalten auch die Fahrzeuge selbst sowie die Infrastruktur von zentraler Bedeutung für die Forschung.
Um ein möglichst breites Bild zu kriegen arbeitet man mit Probanden.
So bekommt jeder Proband einen Roller zur Verfügung gestellt und mit einer App wird das Mobilitäts- und Fahrverhalten erfasst sowie Unregelmäßigkeiten oder Probleme, die dem Fahrer auffallen. Mit dieser Forschung wird man ein fundiertes Bild zur Mobilität mit E-Kleinfahrzeugen haben und wird das System natürlich auch optimieren können.

Ob wir gerade nur einen Hype durchleben und die Zahl der Scooter wieder etwas abnehmen wird oder ob immer mehr E-Scooter auf den Straßen der Zukunft unterwegs sein werden beziehungsweise welchen Stellenwert Scooter in unserem Mobilitätssystem einnehmen werden,  wird die Zukunft zeigen.
DI Klemens Schwieger vom AIT hält jedoch heute schon fest: „Für E-Scooter scheint ein langfristiges Potenzial zu bestehen.“

Rückfragen und Kontakt:

AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Giefinggasse 4
1210 Wien
Österreich
http://www.ait.ac.at

Bildquellen: Arolla / TIER

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