Landesrat Johannes Rauch und die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb über die Herausforderungen bei der Erreichung der ambitionierten Ziele

Das im Regierungsprogramm vorgesehene Ziel, Österreich bis 2040 klimaneutral zu machen, ist aus Sicht von KlimawissenschafterInnen ambitioniert. „Das ist aber kein Grund, Angst davor zu haben. Gut aufgesetzt führen Klimaschutzmaßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität“, betonte die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. „Die Klimakrise ist auch in Österreich in Form zunehmender Wetterextreme und Klimarekorde spürbar. Zur Erreichung der Klimaneutralität werden in allen Sektoren und Themenfeldern sinnvolle Maßnahmen eingesetzt werden müssen. Die zentrale Maßnahme ist aber die sozial ausgewogenen Bepreisung von CO2 und Energie. Erst wenn klimafreundliche Energieträger, Mobilitätssysteme, Nahrungsmittel etc. die einfachste und auch wirtschaftlich die günstigste Option für die Menschen sind, können wir Klimaneutralität erreichen“, so Kromp-Kolb.

Energieautonomie Vorarlberg – Herausforderungen bis 2030

Landesrat Rauch umriss die Maßnahmen des Landes zur Erreichung der Klimaneutralität: „Das können wir nur mit einem Bündel von Maßnahmen erreichen“. Der Prozess Energieautonomie 2020 wird in eine neue Phase 2030 übergeführt. Mit Hilfe der Optimierung der baurechtlichen Rahmenbedingungen sowie der Wohnbauförderung sollen Neubauten grundsätzlich nur mehr als Niedrigenergiegebäude ausgeführt werden. Neubauten nach 2021 sollen grundsätzlich ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe für Raumwärme, Warmwasser und Kühlung auskommen. „Unser Ziel für Vorarlberg lautet, dass ab 2021 keine Ölkessel mehr installiert werden“, betonte Rauch. Ab 2021 soll ein Stopp der Installation von Ölkesseln baurechtlich verankert werden. Auch bei Erneuerung von Heizungsanlagen sollen keine Ölfeuerungsanlagen mehr zum Einsatz kommen. Die bestehenden Ölkessel (derzeit ca. 27.000) sollen sukzessive bis 2030 halbiert werden. „Klimaschutz muss prioritär werden in Bund und Land. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren“, appelliert Rauch.
Weitere Maßnahmen betreffen unter anderem die Verdreifachung der Photovoltaik – in Vorarlberg gibt es rund 4.000 Dachflächen mit über 400 m² Fläche, vorwiegend im Industriebereich – die weitere Umsetzung des Mobilitätskonzepts mit Schwerpunkt Mobilitätsverbund, aber auch Investitionen in die Bildung und den Informationsaustausch, wie beispielsweise mit dem Verbund aus den e-5-Gemeinden und den EnergiewirtInnen.

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