Mit der „Wiener Deklaration“ beschlossen 41 Ländern im Rahmen der PEP Minster*innenkonferenz einen Masterplan zur Förderung des Radverkehrs.

Unter dem Motto „Eine bessere Zukunft bauen – Die Weichen stellen für eine neue, saubere, sichere, gesunde und integrative Mobilität“ lud Österreich 41 Länder ein, um sich über Chancen und Möglichkeiten umweltbewusster und gesunder Mobilität zu beraten. Vertreten durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) fand die Konferenz von 17. bis 18. Mai 2021 online statt. Mit über 850 registrierten Teilnehmern des UNECE/WHO-Pan-Europäischen-Programms (PEP) handelt es sich um die bis dato größte THE PEP Minister*innenkonferenz seit Bestehen des Programms.

Ziellerreichung bedeutet 8 Mio. Tonnen weniger CO2

Zu den beschlossenen Zielen gehören nationale Radverkehrsstrategien sowie der entsprechende Ausbau der Infrastruktur. Unter den 850 Vertreter*innen war auch die an der PEP beteiligte Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Gast. Aus ihrer Sicht ist die aktive Mobilität ein zentrales Element bei der Bekämpfung von Krankheiten. Die „Wiener Deklaration“ fordert eine klare pan-europäische Strategie und stellt damit die Weichen für die Transformation hin zu klimaneutraler, gesundheitsfördernder, effizienter und sicherer Mobilität, hieß es bei der Pressekonferenz. Eine Verdoppelung des Radverkehrs in der THE PEP-Region würde Berechnungen zufolge bis zur Zielerreichung 2030 etwa acht Mio. Tonnen weniger CO2 bedeuten und die Luftverschmutzung und die Kosten des Verkehrslärms reduzieren. Ebenso würden dadurch europaweit auch jährlich 30.000 frühzeitige Todesfälle aufgrund von Bewegungsmangel verhindert werden.

Jährlich 260 Mrd. Euro volkswirtschaftlicher Nutzen bei Umsetzung

Durch die Reduktion der Krankenstandstage und Bewegung als Gesundheitsvorsorge werden jährliche Einsparungen von 85 Mrd. Euro erwartet und auch die volkswirtschaftlichen Kosten von Autounfällen würde sich jährlich um 7,9 Mrd. Euro reduzieren. Insgesamt beträgt bei Zielerreichung 2030 der volkswirtschaftliche Nutzen des Radverkehrs in Europa 260 Mrd. Euro pro Jahr. Eine Zunahme des Radverkehrs bedeute „mehr Bewegung“, das wiederum beuge Krankheiten vor und steigere die Lebensqualität „vor allem in städtischen Ballungsräumen“, meinte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

BMK unterstützt Unternehmen aktiv mit Förderprogrammen

Für Österreich lautet das „ambitionierte Ziel, den Radwegeanteil von sieben auf 13 Prozent zu erhöhen“, sagte Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei einer Pressekonferenz. Gemeinsam mit den Bundesländern soll das erreicht werden. Auf Bundesebene habe man bereits eine „Verzehnfachung des Budgets“ erreicht. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie haben „viele Menschen das Radfahren im Alltag entdeckt“, nun gehe es darum, Städte und Regionen „bestmöglich zu unterstützen“, sagte die Ministerin. Österreich blickt bereits auf eine erfolgreiche Historie in der Entwicklung des nationalen Fahrradverkehrs zurück und investiert schon jetzt in umweltfreundliche und gesunde Mobilität: Das BMK unterstützt mit dem klimaaktiv mobil Förderprogramm Österreichs Unternehmen und Kommunen beim Ausbau des Radverkehrs, bei klimafreundlichem Mobilitätsmanagement und E-Mobilität. Bereits 168 Mio. Euro an Förderungen konnten vergeben werden und damit ein umweltrelevantes Investitionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro ausgelöst werden.

Schaffen von zahlreichen Green Jobs

Dadurch können mehr als 10.700 Beschäftigungsverhältnisse in Form von „green jobs“ in Österreich geschaffen werden – ein erfolgreiches Beispiel wie Klimaschutz und Wirtschaft Hand in Hand gehen können. Aufbauend auf diesem Know-how und in konsequenter Fortführung der Forderungen der Wiener Deklaration, wird Österreich die Führung beim Aufbau eines internationalen „THE PEP Kompetenzzentrum für Aktive Mobilität“ zur Unterstützung des Kapazitätsaufbaus, des Austauschs bewährter Praktiken und von Umsetzungsinitiativen in den THE PEP Mitgliedstaaten übernehmen.

Über THE PEP – Transport Health Environment Pan European Programme

THE PEP ist ein einzigartiges Dreisektoren-Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Europa und der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE), das die Verkehrs-, Gesundheits- und Umweltsektoren in 56 Ländern miteinander verknüpft. Das alle 5 Jahre stattfindende hochrangige Minister*innentreffen setzt sich zum Ziel, die sektorübergreifende Zusammenarbeit auf höchster Ebene in den Bereichen Verkehr, Gesundheit und Umwelt auf gesamteuropäischer Ebene zu fördern und so vorwärtsgewandte Meilensteine für eine umweltfreundliche und gesundheitsbewusste Mobilität der Zukunft zu setzen. Die 5. THE PEP High-level Konferenz in Wien wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie online abgehalten.

Österreich ist eines der federführenden Länder in THE PEP und hat aktuell den Vorsitz in THE PEP inne.

(bes)

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