Die Stadt am Mittelmeer gehört schon lange zu den Vorreitern der Smart City Bewegung. Sie findet sich immer wieder auf Platz 1 und ist Teil einer Elitegruppe für intelligente Stadtplanung, die auch Städte wie Singapur, Wien, San Francisco und Kopenhagen umfasst.

Jetzt ist Barcelona unter einer Handvoll von Smart Cities, die den Top-Down- und Bottom-Up-Ansatz urbaner Digitalisierung miteinander verbinden und kühn das entwickeln, was manche Smart City 3.0 nennen. Wichtiger Bestandteil einer Smart City ist der Einsatz neuer digitaler Technologien sowie des Internets der Dinge (IoT), um kommunale Abläufe zum Nutzen der Bürger zu optimieren. Barcelona verfügt in diesem Bereich über eine gut dokumentierte Geschichte und integriert heute intelligente Sensoren sowie Big-Data-Analysen in verschiedenste Aspekte, von der Parkplatzbewirtschaftung und dem Verkehrsmanagement über die Müllabfuhr bis hin zur Verwaltung der Luftqualität und Bewässerung von Grünanlagen.

Ungenutze Dachflächen sinnvoll nutzen durch Green Integration

Ein neues Smart City Projekt der Stadt ist die Kultivierung von städtischen Anbauflächen auf unbenutzten Dächern der katalanischen Hauptstadt. Beispielsweise auf der Dachterrasse des Palau Foronda gibt es eine neue Anbaufläche mit einer Kapazität für 440 Gemüse- und Aromapflanzen, die von Menschen mit Behinderungen der Organisationen Centre Psicoteràpia Barcelona (CPB) und Centre Condal betreut werden. Die Initiative nutzt ungenutzte Dachflächen auf städtischen Gebäuden mit dem Ziel, die körperliche, soziale und emotionale Gesundheit von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.
Das Projekt „L’hort al terrat“, das vom städtischen Institut für Menschen mit Behinderungen (IMPD) ins Leben gerufen wurde, wurde im Frühjahr 2016 gestartet und umfasst derzeit acht Dachkultivierungsflächen auf ungenutzten Dachterrassen städtischer Gebäude. Die Projekte fördern die soziale Inklusion von Menschen mit Behinderungen, indem sie ihre Autonomie und ihr Lernen im Gartenbau durch die Bewirtschaftung dieser Gemüsegärten fördern.

Überschüssige Ernte geht an Suppenküchen und Lebensmittelbanken

Die Menschen, die die Gemüseterrassen bewirtschaften, haben körperliche oder geistige Behinderungen oder psychische Störungen. Sie erhalten technische Unterstützung von der Firma Groots Hydroponics, die ihnen zeigt, wie man Gemüse pflanzt, anbaut und erntet. Die überschüssige Ernte wird an Suppenküchen und die dem jeweiligen Projekt nächstgelegene Lebensmittelbank verteilt. In diesem Fall geht das Gemüse an die NGO De Veí a Veí und die Fundació Barcelonactua in der Nachbarschaft von Sant Antoni. Beide Organisationen unterstützen lokale Menschen in prekären Situationen.

Reduktion der Wasserkosten um ganze 90%

In Bezug auf die Umwelt verfolgen die Projekte weiterhin ökologischere und umweltverträglichere Modelle, wie z. B. ein hydroponisches Anbausystem (der Anbau von Pflanzen in Wasser statt in Erde) mit Growbags, Tropfbewässerung und Düngung, die die Wasserkosten um fast 90% reduzieren. Die Anbaufläche auf der Dachterrasse des Palau Foronda wurde dank des Engagements des Manager’s Office for Resources der Stadtverwaltung von Barcelona möglich, deren Teilnahme am Climate Emergency Marathon 2020 die erforderlichen Mittel generierte.

Barcelona als Vorreiter für die Entwicklung von Smart Cities

Laut Juniper Research belegte Barcelona unter den Smart Cities 2017 weltweit den 2. Platz – und die Stadt hat nicht vor, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Angesichts des Beharrens darauf, dass sich das urbane Versprechen von Technologien ausschließlich mit der sachkundigen Zustimmung und Beteiligung der Bevölkerung erfüllen lässt, und des Bestrebens, dieses Versprechen in die Realität umzusetzen, wird Barcelona auch in Zukunft zu den Vorreitern der Entwicklung von Smart Cities gehören. So wird die Stadt weiter als Inspiration für andere dienen, vor allem im spannenden Bereich der urbanen Mobilität.

(bes)

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