In keinem Land der EU wird so viel Bahn gefahren und sind die Bahngäste so zufrieden wie in Österreich. Bis 2023 investiert die Bundesregierung 14 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur

Rund 180 Vertreter der Branche und Experten informieren und diskutieren derzeit bei einem zweitägigen Kongress der Österreichischen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (ÖVG) – in Kooperation mit Fachverband Schienenbahnen der WKÖ und der SCHIG – über die Bedeutung des österreichischen Eisenbahnsektors.

Alle Referenten des ersten Panels waren sich einig, dass der österreichische Bahnsektor im europäischen Vergleich eine Vorreiterrolle einnimmt und ein wichtiger Faktor für die Volkswirtschaft ist.

Franz Seiser, ÖVG-Vizepräsident und Vorstand der ÖBB Infrastruktur meinte in seinem Eröffnungs-Statement: „Österreich ist „First Mover“ in vielen Bereichen der Eisenbahntechnik um dann Weltmarkstellung zu erreichen. Unsere EVUs leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele. Wichtig ist daher auch der weitere Ausbau der Infrastruktur um das System noch attraktiver zu machen“.

DI Dietrich Wertz aus dem Kabinett des Bundesministers sprach ebenso den Umweltschutz-Aspekt an: „Die Bahn ist ein unverzichtbares Element zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung“, hob aber auch die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors hervor: „Österreich ist als 5t größter Exporteur im Eisenbahnbereich auf die Bevölkerung heruntergebrochen Weltmeister. Das sichert und schafft neue Arbeitsplätze. Die Bundesregierung bekennt sich zum weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur und wird bis zum Jahr 2023 rund 14 Milliarden Euro darin investieren“. Auch würden die Bemühungen rund um das Projekt Breitspur auf Hochtouren laufen. Diese neue Anbindung wäre ein großer Gewinn für die österreichische Wirtschaft.

Die Bahn ist ein unverzichtbares Element zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung

Elisabeth Werner von der EU Kommission bracht Österreich in den europäischen Kontext: „Österreich hat ein gut ausgebautes Netz mit den kürzesten Abständen zwischen Bahnhöfen in der ganzen EU. Fahrgäste sind laut Eurobarometer am zufriedensten, und das Land hat einen guten Modal Split. Die Zulieferindustrie ist Weltmarktführer und starker Exporteur. Die EU will einen florierenden Eisenbahnmarkt in Europa. Wir brauchen mehr Schienenverkehr in Europa zum einen aus Umweltschutz-Gründen und zum anderen aufgrund der Kapazitätsengpässe auf der Straße und im Luftverkehr. Wichtig ist der EU-Kommission die Multimodalität und die Digitalisierung kann dafür eine große Chance sein. Verschiedene Verkehrsträger können auf einer Plattform zusammengeführt werden“.

Österreich hat ein gut ausgebautes Netz mit den kürzesten Abständen zwischen Bahnhöfen in der ganzen EU.

Josef Doppelbauer, von der EU Agency for Railways unterstrich die Bedeutung der besseren Zusammenarbeit der europäischen Eisenbahn-Behörden: „Wir brauchen eine europäische Integration über die Grenzen hinweg. Eisenbahn ist der einzige Verkehrsträger in dem es keine globalen Regelungen gibt – im Gegensatz zu Schifffahrt, Luftfahrt oder LKW-Verkehr. Daher ist die technische Säule des 4ten Eisenbahnpakets von großer Bedeutung, das im Juni 2016 in Kraft getreten ist“. Erstmals gebe es jetzt eine europäische Behörde für Zulassungen von rollenden Material.

Wir brauchen eine europäische Integration über die Grenzen hinweg.

Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes der Schienenbahnen der WKÖ mahnte die gemeinsame Verantwortung von Politik und Sektor für den Wirtschaftsstandort ein: „Wir stehen für 8 Milliarden Wertschöpfung pro Jahr und 100.000 Arbeitsplätze die wir direkt oder indirekt absichern“, und er verwies auf die Bedeutung des Schienenverkehrs für die notwendigen CO2 Einsparungen des Verkehrssektors: „1897 war die erste elektrische Straßenbahn unterwegs. Wir sind die Erfinder der Elektromobilität und nicht Tesla. Ohne starken und ohne Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ist die Erreichung der Klimaziele nicht möglich“.

1897 war die erste elektrische Straßenbahn unterwegs. Wir sind die Erfinder der Elektromobilität und nicht Tesla.

VIDA-Chef Hebenstreit machte auf die große Herausforderung des Sektors aufmerksam neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen: „Der demographischen Wandel trifft den Sektor ganz besonders. Es gibt einen harten Wettbewerb um Arbeitskräfte, einen Kampf um die besten Köpfe. Alleine die Deutsche Bahn sucht 19.000 Beschäftigte pro Jahr“.

ÖVG
Die Österreichische Verkehrswissenschaftliche
Gesellschaft ist eine unabhängige Vereinigung von Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft, die sich mit allen Belangen des Personen- und Güterverkehrs sowie der Logistik befassen. Insbesondere wirkt sie als Bindeglied und Forum für den ständigen Dialog zwischen Forschung & Praxis.

Mehr Informationen auf www.oevg.at

Fotos: ©OEBB

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