Das Symposium der Austrian Roadmap 2050 zur Zukunft der Luftfahrtindustrie versammelte gestern Abend erstmals in diesem Jahr alle wichtigen Stakeholder der Branche, um die Erfahrungen der vergangenen Krisenmonate zu diskutieren. Vor allem aber wurden Lösungen skizziert, mit denen die Aeronautik-Branche die Krise in den kommenden Monaten bewältigen kann. Am Symposium nahmen neben Staatssekretär Dr. Magnus Brunner auch hochrangige Vertreter von Austrian Airlines, der FACC AG, der Flughafen Wien AG und der Forschungsförderungsgesellschaft teil.

Kaum eine Branche hatte seit Ausbruch der Corona-Krise mit derart harten Einschränkungen zu kämpfen, wie die Luftfahrtindustrie. Lande- und Einreiseverbote sowie ein Fleckenteppich der internationalen Reisebestimmungen sorgen seit Monaten für erschwerte Bedingungen. Grund genug, beim Austrian Roadmap 2050 Symposium „Nach der Krise: Die Luftfahrtindustrie auf dem Weg in die Zukunft“ im Office Park 4 des Flughafens Wien, Lösungen für die beispiellosen Herausforderungen dieser Zeit zu suchen. Was sind die Wege aus der Krise? Welche Perspektiven gibt es für die Zukunft?

Neben Staatssekretär Dr. Magnus Brunner, nahmen auch FACC AG Entwicklungschef Peter Glaser, die Vorstände der Flughafen Wien AG Dr. Günther Ofner und Mag. Julian Jäger, Austrian Airlines COO Jens Ritter, Mag. Elisabeth Landrichter, Gruppenleitung Luft im Bundesministerium für Klimaschutz und Dipl-Ing. Vera Eichberger von der Forschungsförderungsgesellschaft an der Debatte teil. Das Symposium war somit die erste große Zusammenkunft aller wichtigen Akteure der Luftfahrtindustrie seit Ausbruch der Krise. Die Veranstaltung war nur einem eingeschränkten Teilnehmerkreis zugänglich und fand unter strengen COVID-Auflagen statt.

Der Weg zur neuen Normalität

Gleich zu Beginn der Veranstaltung gab das für Luftfahrt zuständige Regierungsmitglied, Dr. Magnus Brunner in seiner Eröffnungs-Keynote einen Einblick in den Zustand der Branche: „Die Luftfahrtindustrie wurde von der Krise besonders hart getroffen: Allein für 2020 rechnet Eurocontrol mit einem Schaden von 140 Mrd. Euro für den europäischen Luftverkehr-Markt. Derzeit bewegen wir uns in einem ständigen Balanceakt zwischen der Wahrung des Gesundheitsschutzes und dem Bedürfnis der Reisefreiheit“, hält Staatssekretär Brunner zur aktuellen Situation fest und gibt einen Ausblick auf die nahe Zukunft: „Ähnlich der Veränderungen nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 werden wir uns auch Post-Corona an die ‚neue Normalität‘ gewöhnen müssen. Im Moment reisen wir in einer Welt von Mund-Nasen-Schutz, Desinfektion, Temperaturkontrollen sowie social- und physical-distancing – an Bord und im Kundenkontakt. So ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass auf Reisen künftig ein Reisepass in Verbindung mit negativem COVID-Testergebnis benötigt wird.“

Copyright: Zsolt Marton. Staatssekretär Dr. Magnus Brunner (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) bei seiner Eröffnungs-Keynote.

„Der Flughafen ist ein entscheidender Faktor für den Wirtschaftsstandort Österreich. Denn ohne die Möglichkeit, mit dem Flugzeug zu reisen, drohen schwerwiegende Spätfolgen für Wirtschaft und Arbeitsplätze. Hiervon sind beispielsweise Betriebe betroffen, denen ohne Akquise neuer Aufträge in den kommenden Monaten die Arbeit ausgeht“, betont Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG die Bedeutung der Branche. Sein Vorstandskollege Mag. Julian Jäger mahnte ebenfalls, dass mehr Reisefreiheit unbedingt notwendig sei: „Wir brauchen dringend europaweit einheitliche Reisebestimmungen und keinen Fleckerlteppich aus nationalen Einreiseregeln von 27 EU-Mitgliedsstaaten. Nur so kann die von Wirtschaft und Tourismus dringend benötigte Reisefreiheit wieder erreicht werden.“

Copyright: Zsolt Marton. Für den Gastgeber, die Flughafen Wien AG, begrüßte Vorstand Dr. Günther Ofner die TeilnehmerInnen.

„Es ist unser erklärtes Ziel die Reisefreiheit und den Gesundheitsschutz in Form eines flächendeckenden Test-Programms miteinander zu vereinen. Covid19-Antigen-Schnelltests als Teil der Reisekette sollen zukünftig mehr Sicherheit für Passagiere und Behörden schaffen. Kein anderes Verkehrsmittel bietet eine so gute Möglichkeit zur Kontrolle wie die Luftfahrt. Das wollen und müssen wir nutzen“, gibt sich Jens Ritter, COO bei den Austrian Airlines, zuversichtlich, dass Reisen auch in Corona Zeiten möglich ist. Gleich zu Beginn des Symposiums machten auch die Veranstalter deutlich, wie das gehen könnte: Mit Covid19-Antigen-Schnelltests, die allen Besuchern der Veranstaltung angeboten wurden.

Copyright: Zsolt Marton. Diskussions-Panel 2: „Neue Konzepte: Die Mobilität nach Corona“ v.l.n.r.: Dipl-Ing. Vera Eichberger (Leitung Take Off, FFG), Mag. Elisabeth Landrichter (Gruppenleitung Luft, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), Niko Pelinka (Managing Director, Kobza Media Group).

Auf Seiten der Flugzeug-Hersteller ist man sich sicher, dass die Krise harte Einschnitte mit sich bringe und der Luftverkehr in drei bis fünf Jahren wieder wachsen werde. Robert Machtlinger, CEO der FACC AG, meinte: „Die Luftfahrt und somit auch FACC haben aus jeder Krise gelernt. 9/11, SARS oder die Finanzkrise 2008 sind hier nur einige Beispiele. Sowohl Covid-19 als auch die Erfüllung der ökologischen Zukunftsziele der Luftfahrt brauchen Innovationen. Genau hier liegt die Stärke der FACC Gruppe – als Technologieführer können wir in diesem Umfeld maßgeschneiderte Lösungen anbieten.“

Willkommen in der Zukunft.
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