Industrie-Standort Österreich 2025+: Die Industriellen Vereinigung präsentiert Sofortplan für heimische Wirtschaft, als Antwort auf die Strategie der Bundesregierung.

Qualifizierung, Digitalisierung und Innovation: Das sind die zukunftsweisenden Eckpfeiler der IV-Industriestrategie, die IV-Präsident Georg Knill, IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und IV-Chefökonom Christian Helmenstein präsentierten. „Wir sind in der Zielgeraden des Pandemie-Marathons. Jetzt gilt es den Blick nach vorne zu richten und die Weichen für nachhaltiges, investitionsgetriebenes Wachstum zu stellen“, so Knill. Österreich müsse über sich hinauswachsen, um zum Vor-Krisen-Niveau zurückkehren zu können. „Mittelmaß reicht nicht aus, sonst fallen wir bei Wohlstand und Lebensqualität zurück“, mahnt der IV-Präsident.

Die Bundesregierung hatte Tag zuvor ihre Standortstrategie 2040 präsentiert, um Österreich weltweit zu den Top-10-Wirtschaftsstandorten zu machen. Das IV-Konzept könne hier wesentliche Impulse aus der unternehmerischen Praxis liefern, wie kommuniziert wurde.

Vorschlag einer Fachkräfteagentur

Um den Industriestandort Österreich wieder zu alter Stärke zu führen, schlägt die IV den Aufbau einer Fachkräfteagentur vor, deren Aufgabe die Steuerung der mittel- und langfristigen Fachkräfteentwicklung sein soll. Um dem langfristigen Abbau des Fachkräftemangels entgegenzuwirken, soll ein sogenannter Kompetenzatlas ersichtlich machen, in welchen Bereichen Bedarf vorhanden ist. Das Bildungsangebot soll darauf abgestimmt werden. Man sei in Gesprächen mit den jeweiligen Ressorts der Regierung und hoffe auf einen Start „nach dem Sommer“, so Knill.

Um die Digitalisierung voranzutreiben, müssten die Technologie-Frontrunner aus Österreich gestärkt werden. Knill verweist hierbei auf ein IV-Aktionspapier, das demnächst präsentiert werden soll. Inhaltsschwerpunkt: die erfolgreiche digitale Transformation Österreichs bis 2030 und darüber hinaus.

Förderung für Übergang zur Energiewende

Weiters plädiert die IV für Maßnahmen, um heimische Unternehmen beim Übergang zur Energiewende zu unterstützen. Konkret: Ein Industrie-Dekarbonisierungsfonds aus nationalen und EU-Mitteln soll für energieintensive Betriebe eingerichtet werden. Knill: „Nachhaltiger Klimaschutz und energieintensive Produktion können und müssen eine gemeinsame Zukunft in Österreich haben. Es braucht eine Kompensation der Kosten, die nicht am weltweiten Markt untergebracht werden können.“

Laut Neumayer ist ein „investitionsfreundliches Klima notwendig“. Die Industrie schlägt die Einführung eines Investitionsfreibetrags vor. Zudem müsse der bereits eingeschlagene Entlastungskurs der Bundesregierung fortgeführt werden.

Konkret geht es um

  • die Senkung der Körperschaftssteuer von 25 auf 21 Prozent,
  • die Stärkung des Eigenkapitals,
  • oder eine Senkung der Lohnnebenkosten nach deutschem Vorbild.

Der IV-Plan beinhaltet zudem den Vorschlag, Maßnahmen zur Beschleunigung bei Genehmigungsverfahren – insbesondere bei Infrastruktur- und Energieprojekten.

„Während die USA und China für die Hälfte des weltweiten Wertschöpfungszuwachses im Jahr 2021 stehen, trägt die EU lediglich 13 Prozent zum globalen BIP bei“, erörterte Helmenstein. Knill und Neumayer betonten: „Die Industrie bietet sichere Arbeitsplätze selbst in der schwersten Wirtschaftskrise, überdurchschnittliche Einkommen, umweltschonende Technologien und hochwertige Produkte. Nur wenn es gelingt, Österreich als Industrieland zu stärken, können wir alle von diesen Vorteilen profitieren.“

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