Im Zuge des ÖVG-Events Lessons Learned: Wie verändert COVID-19 unsere Mobilität?“ haben wir mit dem Verkehrsexperten Günter Emberger über Mobilitätsveränderungen in Zeiten einer globalen Pandemie gesprochen.

Können Sie kurz zusammenfassen wie sich die Mobilität in Zeiten des Lockdowns entwickelt hat?

Mehr Homeoffice, mehr Radfahrer, mehr Fußgeher, weniger ÖV-Benutzung (subjektive Glauben einer erhöhten Ansteckungsgefahr plus Ausdünnung ÖV-Angebot), durch falsche verkehrspolitische Maßnahmen Verschiebung hin zu MIV (Erlassung von Parkgebühren, Verbilligung von Treibstoff, schlechte Medienarbeit, Unwissenheit etc)

Quelle: TU WIEN

Sichere Mobilität in Zeiten einer Pandemie ist also vor allem individuelle Mobilität?

Nein, sichere Mobilität ist verantwortungsbewusstes Verhalten im ÖV, weniger Mobilität, mehr Umweltverbund, spirch mehr zu Fuß Gehen und Radfahren!

MIV ist auf Grund der Unfälle (zB mehr als 400 Tote pro Jahr in Österreich) immer noch mit Abstand die gefährlichste Fortbewegungsart, von den negativen Umweltauswirkungen (Luftschadstofftote, Lärmemissionstote) und den Ressourcenverbrauch spreche ich hier noch gar nicht

Sie haben nun von einem Anstieg des Autoverkehrs gesprochen: Wie muss man hier verkehrspolitisch reagieren, um beispielsweise Ziele des Klimaschutzes gerecht zu werden?

Wichtiger Schritt wäre gewesen, die Treibstoffpreisverringerung nicht 1 zu 1 den Autofahrern weiterzureichen, sondern diese Einnahmen zur Stützung der anderen Mobilitätsformen, welche um ein Vielfaches klimafreundlicher, sind zu nuten. Wie jeder weiß, ist eine Rückverlagerung vom Auto hin zum Umweltverbund immer eine sehr schwierige Verhaltensänderung – am besten wäre es gewesen, diese Verhaltensänderung erst gar nicht stattfinden zu lassen.

Weitere Maßnahmen sind ÖV – Attraktivierung durch Angebotsverbesserungen in Schwachlastzeiten und eine Einführung des 1-2-3 Tickets.
Im Fußgeher- und im Fahhradbereich – Ausbau der Infrastrukturen um hier ein sicheres bequemes ,direktes Fortbewegen zu ermöglichen.

Natürlich muss auch durch geeignete Maßnahmen den Autofahrer aus dem Auto geholfen werden, möglich Maßnahmen hierzu wäre eine flächendeckende, Zeitabhängige Straßenmaut um auch E-Mobilität steuern zu können und natürlich eine flächendeckende und hier meine ich wirklich flachendeckende Bewirtschaftung von öffentlichen Parkplatzflächen in Gemeinden, Städten und in Wohnsiedlungen.

Wie hat Covid-19 Ihre Mobilität verändert?

Beruflich: geringfügig mehr Homeoffice, Dienstreisen zu Großteil mit Zug, zum Glück viel weniger Flugreisen
Privat – keine Veränderung – meine Alltagsmobilität mache ich schon seit über 25 Jahren mit dem Fahrrad und zu Fuß und mit den Öffis.

Willkommen in der Zukunft.
Hallo Austrian Roadmap 2050.

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