Die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft beschäftigt Unternehmen weltweit.

Allein in der ersten Hälfte 2021 hat sich die Anzahl an globalen Wasserstoff-Deals im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Ein KPMG Expertenteam hat im Rahmen der Studie „Wasserstoff M&A Deal Monitor“ untersucht, wie sich Investitionen im Bereich Wasserstoff in den letzten Jahren weltweit entwickelt haben und wie der Entwicklungsstand in Österreich zu beurteilen ist.

„Grüner Wasserstoff“ gilt als Hoffnungsträger der Zukunft: Immer mehr Unternehmen wenden diese Technologie an, um ihre wirtschaftlichen Abläufe und Prozesse CO2-neutral zu gestalten. „Es ist eine Technologie, die enorme Wachstumsmöglichkeiten bietet. Der Markt ist allerdings noch nicht in jener Form gereift, sodass alle Anwendungen umgesetzt werden können“, schildert KPMG Partner Victor Purtscher den derzeitigen Marktreifegrad der Wasserstoffindustrie. Deal-Aktivitäten werden aktuell von etablierten Unternehmen betrieben, die vorrangig das Ziel verfolgen, in Wachstumsmärkte einzusteigen. So verzeichnete die Wasserstoffindustrie im vergangenen Jahr ein exponentielles Wachstum, das 2021 noch weiter verstärkt wurde. Ausschlaggebend für diesen Aufschwung waren weltweite Forderungen und Entwicklungen von Politik und Gesellschaft.

Vom Periodensystem in die Wertschöpfungskette

Den Analysen der aktuellen Entwicklungen zufolge wird Wasserstoff aus erneuerbarer Energie als wichtiger Faktor gesehen, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Das KPMG Expertenteam hat festgestellt, dass bereits sämtliche großen Wirtschaftsnationen der Welt eigene Wasserstoffstrategien entwickelt haben, wobei ein globaler Wettkampf um die Führungsrolle zwischen der EU, den USA sowie China erkennbar ist. „Europa weist seit 2019 die meisten Wasserstoff-Deals auf, doch die größten Marktteilnehmer kommen weiterhin aus Nordamerika“, sagt Günther Bürger, Manager bei KPMG im Bereich Deal Advisory.

Darüber hinaus zeigen die Erkenntnisse der Studie, dass etablierte Wasserstoffunternehmen, die sich auf Endanwendungen im Bereich Mobilität oder Wärme spezialisiert haben, vermehrt daran interessiert sind, eigene Elektrolyse-Kapazitäten aufzubauen. Als weiterer Trend lässt sich erkennen, dass durch die Aufwertung von Wasserstoff im Rahmen der unterschiedlichen nationalen sowie internationalen Strategien auch erneuerbare Energieproduzenten als Investoren für Wasserstoffunternehmen immer wichtiger werden. Als ausgereifteste Verfahren bei der Wasserstoffherstellung werden die alkalische Elektrolyse sowie die PEM-Elektrolyse genannt.

Die Zunahme an Wasserstoff-Deals ist auf Übernahmen sowie Beteiligungen in Europa zurückzuführen. Etwa die Hälfte aller Transaktionen zwischen 2016 und 2021 erfolgten in Europa. Zukünftig ist zu erwarten, dass das Deal-Volumen weiterhin zunehmen wird, da sich immer mehr europäische Unternehmen den Einsatz von Wasserstoff als Ziel setzen.

Wasserstoffindustrie in Österreich

Auch in Österreich ist eine Zunahme an Wasserstoffaktivitäten zu beobachten: In den letzten Jahren beschäftigen sich neben Universitäten auch etablierte Konzerne sowie Start-ups aus unterschiedlichen Sektoren mit dieser Technologie. Im internationalen Vergleich fokussieren sich österreichische Unternehmen auf den Bereich der Anwendungen und sind bei der Wasserstoffherstellung sowie -infrastruktur weniger vertreten. Unter den Akteuren finden sich Konzerne, die durch Spin-offs oder Joint Ventures eingestiegen sind. Die Anzahl der Start-ups mit Fokus auf Wasserstoff ist hingegen gering. „Die österreichische Wasserstoffindustrie ist natürlich noch nicht dort, wo globale Marktteilnehmer sind, dennoch beurteilen wir die Entwicklung, die wir am österreichischen Markt sehen, als sehr positiv“, sagt Victor Purtscher.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://bit.ly/3IRhOIs

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