Treffen der europäischen Bahnchefs in Wien: Das Gipfeltreffen endet mit zwei Deklarationen – zur Ukraine und zur Digitalisierung der Bahn. Die europäischen Bahnen setzen künftig auf “smarte” Technik und “smarte” Infrastruktur.

Rund 30 europäische Bahnchefs folgten der Einladung von Andreas Matthä, ÖBB CEO und Präsident des Europäischen Eisenbahnverbandes CER zum CEO Summit nach Wien und tauschten sich über aktuelle Branchenthemen aus. Beim Summit 2022 standen der Krieg in der Ukraine sowie die Digitalisierung des Bahnsektors im Vordergrund.

In einer gemeinsamen Erklärung, die bereits am Freitag vorab präsentiert wurde, haben sich die rund 30 Bahn-CEOs zu Solidarität und Unterstützung für die Ukraine – insbesondere für die Ukrainische Bahn – bekannt.

Andreas Matthä resümiert: „Unser CEO-Gipfel war intensiv, produktiv und bereichernd. Neben dem internationalen Austausch war mir als Gastgeber besonders wichtig, dass wir uns auf gemeinsame Positionen und Vorhaben für die Zukunft festlegen. Das ist gelungen: Mit gleich zwei Deklarationen senden die europäischen Bahnchefs starke und gemeinsame Signale an die Entscheidungsträger:innen der EU.“

Rund 30 europäische Bahnchefs folgten der Einladung von Andreas Matthä, ÖBB CEO und Präsident des Europäischen Eisenbahnverbandes CER zum CEO Summit nach Wien und tauschten sich über aktuelle Branchenthemen aus. © ÖBB/Marek Knopp

Erklärung zur Digitalisierung setzt auf smarten Eisenbahnsektor

Die europäischen Bahn-CEOs sind sich einig, dass die Digitalisierung der Schlüsselfaktor für den zukünftigen Erfolg des Bahnsystems ist. Deshalb fand ein Austausch zu den individuellen Erwartungen, unterschiedlichen Prioritäten und Strategien der europäischen Bahnen im Bereich der Digitalisierung statt. Die Ergebnisse dieser Gespräche flossen in die abschließende gemeinsame Erklärung zur Digitalisierung des Eisenbahnsektors ein.

Diese hält fest, dass die Digitalisierung dazu beiträgt, dass sich das europäische Eisenbahnsystem weiterentwickelt und das System Bahn wettbewerbsfähiger und resilienter macht. Das leiste einen wesentlichen Beitrag, die Ziele des Green Deals zu erreichen. Deshalb enthält die Deklaration in fünf Bereichen Maßnahmen für eine gemeinsame europäische Bahn-Zukunft.

Unter dem Titel „smart technical operations“ wollen die europäischen Bahnen auf technischer Ebene zusammenarbeiten, um gemeinsam die Kapazitäten auf der Schiene und damit die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Straßenverkehr zu optimieren. Ein gemeinsames Projekt daraus ist beispielsweise die Digitale Automatische Kupplung (DAC).

Neben der „smarten Technik“ setzen die Bahn-Chefs auch auf „smarte Infrastruktur“. Bahninfrastruktur soll so gestaltet werden, dass der grenzüberschreitende Bahnverkehr durch Europa vereinfacht wird und es mehr Kapazität für den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene gibt. Auch der Personen- und Güterverkehr selbst soll „smart“ – und durch Kooperationen auch über Landesgrenzen hinweg harmonisiert – werden.

Unter dem Schlagwort „Smart Ticketing“ bekennen sich die europäischen Bahnen zur gemeinsamen CER Ticketing Roadmap, die Fahrgästen unter anderem die Buchung internationaler Zugtickets erleichtern soll.

Die Änderungen rund um die Digitalisierung des Bahnsektors betreffen natürlich auch die Mitarbeiter:innen. Die Bahnchefs setzen deshalb auf „Smart Human Resources“, um die Mitarbeiter:innen auf dem Weg in die digitale Zukunft frühzeitig mitzunehmen. Außerdem werden die Sozialpartner aktiv zur Kooperation eingeladen.

Abschließend weisen die CEOs darauf hin, dass für all diese Maßnahmen zur Digitalisierung des Bahnsektors Unterstützung und Commitment durch die Europäische Union notwendig sein wird, um die Ziele des Green Deals zu erreichen.

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