Die am 30. November startende COP28 in Dubai steht unter keinem guten Stern, wenn man zahlreichen Expert:innen und NGOs Glauben schenken mag. Abgesehen von der katastrophalen Optik der Location Dubai, stocken die weltweiten Anstrengungen gegen den Klimawandel.

Nach enttäuschenden, wenn überhaupt vorhandenen, Ergebnissen der letzten Jahre steht die diesjährige Weltklimakonferenz unter besonderer Beobachtung, wenn zum ersten Mal die Ziele von Paris 2015 genau unter die Lupe genommen werden. Und das ausgerechnet in den Vereinigten Arabischen Emiraten, welche einer der weltweit größten Förderer der fossilen Brennstoffe Öl und Gas sind.

1.5 Grad Ziel zunehmend unrealistisch

Die Lage um den Klimawandel verschärft sich immer weiter. Es nehmen nicht nur die Extremwetterereignisse auf dem ganzen Globus zu, auch die Gesamtemissionen unserer Welt steigen immer weiter an, während das Budget an Emissionen, die wir noch ausstoßen dürfen, um das 1.5 Grad Ziel zu halten, rasant dahinschmilzt. Einen Lösungsansatz gibt es noch nicht, da die globalen Anstrengungen Emissionen zu sparen zwar ohne Zweifel vorhanden sind, aber nach derzeitigem Stand nicht reichen werden, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.

80.000 Gäste erwartet

In Dubai erwartet man anlässlich der Weltklimakonferenz über 80.000 Gäste aus der ganzen Welt. Neben den Verhandlungen rund um neue Beschlüsse zum Klimaschutz wird aber auch befürchtet, dass in den Hinterzimmern das Treffen genutzt wird, um schmutzige Deals rund um fossile Energien und andere Bodenschätze auszumachen. Neben Politgranden aus der ganzen Welt werden auch zahlreiche Prominente, Aktivisten und NGOs auf der Klimakonferenz erwartet. UN-Generalsekretär Guterres pocht derweil auf ein Ende des fossilen Zeitalters und fordert die Welt auf, noch schneller Emissionen einzusparen, da man sich sonst bis zum Ende des Jahrhunderts auf dem Weg zu einer verheerenden 3 Grad Erwärmung befinde.

Die Ausgangssituation

Im Jahr 2022 stiegen die weltweiten Emissionen erneut an und übertrafen auch erstmals das Niveau vor Corona. Während die EU und China ihren CO2-Ausstoß leicht reduzieren konnten (jeweils knapp unter 1% Reduktion), war der globale Anstieg vor allem auf die USA (+1.5%) und Indien (+6%) zurückzuführen. Das seit kurzem bevölkerungsreichste Land der Erde stößt nun zum ersten Mal mehr Emissionen als die EU aus. In Österreich gingen die Emissionen sogar um 6,4% auf den niedrigsten Wert seit Messbeginn 1990 zurück. Der „Rest der Welt“, in den meisten Hochrechnungen werden alle anderen Länder darunter zusammengefasst, stößt rund 1.7% mehr CO2 als im Vorjahr aus. Dabei gibt es auch positive Entwicklungen: Neben dem hohen Bewusstsein für die Klimakrise in der Bevölkerung, welches sich auch auf Politik und Wirtschaft auswirkt, benötigt die Welt auch immer weniger Energie und Ressourcen für die Herstellung der gleichen Menge Güter. Klimaschutz und Wohlstand sind also vereinbar, in bereits 24 Staaten auf der Welt hat sich das wirtschaftliche Wachstum und der Konsum bereits von den Emissionen entkoppelt, teilweise sinken diese sogar.

Nichtsdestotrotz wird es in Dubai neue Lösungen und Vereinbarungen geben müssen, wenn die Weltgemeinschaft zum im Paris gesetzten 1.5 Grad Ziel steht. Denn derzeit befindet man sich auf dem Weg dieses spätestens 2031 zu verfehlen. Für das 2 Grad Ziel bleibt immerhin etwas mehr Zeit – bis 2052 müsste hier die Welt klimaneutral werden. Dass die klimatischen Extremereignisse mit jedem Zehntel Grad mehr und intensiver werden, ist den Entscheidungsträger:innen in Dubai hoffentlich bewusst.

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