Eine digitale Version des Euros könnte bereits ab 2026 kommen. Unklar ist, wie diese aussehen soll. P19 lud zum Pressegespräch mit der EU-Kommission und der OeNB.

Gut zwanzig Jahre nach Einführung der Euro-Starterkits im Jahr 2002 arbeitet die Europäische Zentralbank (EZB) bereits seit Ende 2019 an der möglichen Einführung eines sogenannten „Digitalen Euros“. Nach Gesprächen dazu in Brüssel hält Finanzminister Blümel dessen Einführung in den nächsten Jahren für „sehr realistisch.“ Im Vorfeld des Payment Festivals 2021, das aufgrund des aktuellen Lockdowns auf Jänner 2022 verschoben wurde, stellt Martin Sprengseis, Initiator des Festivals die Fragen: Wie genau soll ein solcher Digitaler Euro aussehen? Und was bringt er? Wie kann das Bezahlverhalten von Kund:innen geändert werden?Gemeinsam diskutierten die drei Payment Pioneers Peter Kerstens von der Europäischen Kommission, Petia Niederländer von der Österreichischen Nationalbank und Martin Sprengseis, P19-Initiator, die Pläne und Entwicklungen sowie Auswirkungen des geplanten Digitalen Euros.

Die Rolle der nationalen Zentralbanken

Die Österreichische Nationalbank ist ein wichtiger Partner für die heimische Wirtschaft. Sie sichert den Bargeldzugang der Bevölkerung und steht für den Werterhalt des Geldes. In vielen Finanzbereichen gibt es neue Entwicklungen, zum Teil bedingt durch die Digitalisierung. Die Europäische Zentralbank beschäftigt sich mit vielen Themen, u.a. mit dem Zahlungsverkehr unter dem Aspekt der Digitalisierung. Das hat zu den Überlegungen rund um den Digitalen Euro geführt: Die Digitalisierung schreibt in vielen Fällen den Konsumenten und den Händlern vor, welche Bezahllösungen sie nutzen sollen; das Bankengeld spielt eine wichtige Rolle und das Aufkommen von Kryptowährungen ist ein Faktum. Wir von der Österreichischen Nationalbank stehen für Sicherheit und Werterhalt des Geldes. Die Initiative der Europäischen Zentralbank zum Digitalen Euro unterstützen wir, sagt Petia Niederländer, Hauptabteilungsdirektorin der Österreichischen Nationalbank (OeNB).

Hohe Sicherheit durch Deckung der EZB

Der Digitale Euro ist eine von der Europäischen Zentralbank (EZB) gedeckte digitale Währung, was ein hohes Maß an Sicherheit für Konsument:innen ergibt. Zweck der Initiative ist es, Kund:innen mehr Convenience und Sicherheit zu bieten und darüber den Wirtschaftsraum zu stärken. Der wesentliche Unterschied zwischen dem Digitalen Euro und dem Geld auf einem Bankkonto ist, dass letzteres von der eigenen Bank und der digitale Euro von der EZB – also für jede:n zugänglich, sicher und ohne Gewinnorientierung – gestellt wird. Die EZB betont, dass die Währung des „Digitalen Euro“ aufgrund der Deckung durch die Europäische Zentralbank sehr sicher sei und neue Möglichkeiten für Europa und den Wirtschaftsraum eröffne.

Zukunftsweisender Schritt

Die Initiative der EZB ist ein zukunftsweisender Schritt, der den europäischen Wirtschaftsraum stärken soll. Aufgrund der Digitalisierungsentwicklungen und dem Aufkommen neuer Assets und Währungen wie Bitcoin & Co. ist es wichtig, dass sichere neue Optionen im digitalen Bereich der Zukunft entstehen. „Der Digitale Euro ist eine europäische Währung, die über die Europäische Zentralbank gesichert ist. Ab wann der Digitale Euro den Alltag der Menschen verändern wird, ist derzeit unklar“, sagt Peter Kerstens von der Europäischen Kommission. Die Überlegungen sind wichtig und sinnvoll, wenn wir den europäischen Wirtschaftsraum stark halten wollen. „Die Entscheidung,ob ein Digitaler Euro kommen wird, lässt auf sich warten: frühestens 2023 soll eine Entscheidung getroffen werden, welche den Weg für die Umsetzung ab 2026 freimachen würde.

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