Der heimische Luftfahrtgigant Austrian Airlines kann sich über Passagierrekorde freuen und plant eine große Neuaufstellung. Die Austrian Roadmap 2050 hat die wichtigsten Punkte der Strategie und deren Auswirkung analysiert.

Austrian Airlines streichen Flüge in den Bundesländern

Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines hat letzte Woche bekannt gegeben, dass man die Austrian Stützpunkte in den Bundesländern auflösen wird. Betroffen sind somit die Flughäfen Graz, Altenrhein, Salzburg, Linz und Klagenfurt.
Die Flüge aus den Bundesländer-Flughäfen, wie zum Beispiel Linz – Düsseldorf oder Salzburg – Frankfurt, wird der Lufthansa-Konzern durch die Lufthansa selbst oder eventuell durch Eurowings weiterführen beziehungsweise neu organisieren.
Insgesamt sind hier 122 Flugverbindungen von Österreich nach Deutschland betroffen.
Die Bundesländer sind deshalb nicht erfreut, weil man fürchtet die Anbindung an die internationalen Luftdrehkreuze zu verlieren.
AUA-Vorstand Hoensbroech geht aber in jedem Fall davon aus, dass die Linien weiter betrieben werden, „weil es gute Strecken sind“ Aus Perspektive des Gesamtkonzerns sei es aber besser, „wenn wir sie von der anderen Seite her fliegen.“[1]

„Dennoch macht die Verlegung der MitarbeiterInnen Sinn, wenn man das Netz nur noch von Wien heraus anfliege.“

Alexis Hoensbroech


Insgesamt sind 380 MitarbeiterInnen auf den 6 Standorten beschäftigt, diese will man nach Wien locken, mit zum Beispiel Dienst-Übersiedelungsangeboten.[2]

Die Flüge in die Bundesländer, zum Beispiel von Wien nach Salzburg wird es aber weiterhin geben. Natürlich bis auf die Strecke Wien – Linz die man aus Rentabilitätsgründen im Oktober eingestellt hat.
„Dennoch macht die Verlegung der MitarbeiterInnen Sinn, wenn man das Netz nur noch von Wien heraus anfliege“ so Austrian Airlines CEO Alexis Hoensbroech.[3]

Die AUA stellt auch die Flotte neu auf

Auch bei den Flugzeugflotten der österreichischen Traditionsairline kommt es zu großen Änderungen.
Hintergrund ist nicht nur eine reine Erneuerung der Fluggeräte sondern auch eine Optimierung im Hinblick auf Passagierzahlen – man hat größere Röhren zur Verfügung oder einfach gesagt man kann pro Flug mehr Sitzplätze bereit stellen.

Ziel der Umstrukturierungen im Flugplan ist auch, dass man mehr Maschinen nach Wien verlegen kann, um den Standort Wien weiter auszubauen.

Insgesamt haben die Austrian Airlines 83 Flugzeuge, davon sind im Moment bereits 73 am Standort Wien und 6 in den Bundesländern. Diese Maschinen werden nun wahrscheinlich auch nach Wien verlegt.[4]
Außerdem wurde schon Ende November beschlossen, dass die Airbus-Flotte für 200 Mio. Euro ausgebaut wird, und zwar in den nächsten drei Jahren von 36 auf 46 Flugzeuge. Die derzeit 18 Dash-Turboprop-Maschinen werden „ausgeflottet“. Das Angebot in Wien wird somit um 10% steigen, da die Maschinen deutlich größer sind.[5]

Mit den großen Expansionsplänen am Standort Wien möchte der heimische Luftfahrtgigant auch gegen die zahlreichen Billigflieger, wie Laudamotion, Level oder Wizzair, stark auftreten

Flughafen Wien als starker Standort

Zudem ist der Flughafen Wien ein top moderner und auch in den Passagierzahlen stark wachsender Flughafen.
Der Flughafen Wien ist ein zentraler Standort in der Nähe von Wien, Prag und Bratislava. Zudem ist der Flughafen auf der Straße, aber vor allem auch auf der Schiene an ganz Österreich sehr gut angebunden. Im Halbstundentakt fahren die Railjets aus den Landeshauptstädten ein und somit sind große Teile Österreichs (Graz, Sankt Pölten, Linz, Wels, Salzburg, Innsbruck und Bregenz) an den Flughafen angebunden.
Aber vor allem auch die Stadt Wien ist durch die Flughafenschnellbahn, den CAT (CityAirportTrain) und den Flughafenbus eigentlich rund um die Uhr öffentlich erreichbar.

Somit ist ein breiteres und dichteres Flugangebot am Flughafen Wien eine starke Verbesserung für ganz Österreich.

„Ich rechne damit, dass bis 2021 mehr als eine Million Passagiere zusätzlich mit der Austrian in Wien fliegen werden. Das sollte aber nicht unmittelbar mit Reduktionen der Kapazitäten in den Bundesländer-Flughäfen verbunden sein.“

Julian Jäger

Am Flughafen Wien sieht man die Entwicklungen bei den Austrian Airlines ohnehin sehr positiv: „Die AUA-Umflottung und die damit verbundene Strategie aus den Bundesländern nicht mehr selbst nach Deutschland zu fliegen, sondern über die Eurowings durchführen zu lassen, sind aus der Wiener Perspektive eine gute Entscheidung und positive Entwicklung für den Standort. Ich rechne damit, dass bis 2021 mehr als eine Million Passagiere zusätzlich mit der Austrian in Wien fliegen werden. Das sollte aber nicht unmittelbar mit Reduktionen der Kapazitäten in den Bundesländer-Flughäfen verbunden sein. Die Verbindungen von den Bundesländer-Flughäfen nach Wien sind uns wichtig und wir werden uns sehr engagieren, dass diese Flüge auch erhalten bleiben. In Summe gehe ich davon aus, dass die neue Strategie Österreich als Luftfahrt-Standort stärken wird“, so Flughafen Wien-Vorstand Julian Jäger.

AUA auf Erfolgskurs

Aber nicht nur der Flughafen darf sich über positive Entwicklungen in den letzten Jahren freuen.
Auch bei Austrian gehen die Zahlen rasant nach oben.
So hat man 2018 einen neuen Passagierrekord aufgestellt, mit einer Steigerung von 8,5 % hat man 13,9 Millionen Menschen geflogen.
Grund dafür war vor allem der Ausbau des Angebots, man hat nämlich auf die Pleite von Air Berlin und Niki sowie auf die verstärkte Konkurrenz der Billigairlines reagiert. So hat man die Angebotskilometer um 6,2 % nach oben verbessert im vergangenen Jahr, und auch die Anzahl der Flüge erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 150.963 Flüge.[6]

 

 

[1] Vgl.: https://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/aua-gibt-deutschland-fluege-ab-linz-ab;art15,3093005 zugegriffen am 21.01.2019

[2] Vgl.: https://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/aua-gibt-deutschland-fluege-ab-linz-ab;art15,3093005 zugegriffen am 21.01.2019

[3] Vgl.: https://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/aua-gibt-deutschland-fluege-ab-linz-ab;art15,3093005 zugegriffen am 21.01.2019

[4] Vgl.: https://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/aua-gibt-deutschland-fluege-ab-linz-ab;art15,3093005 zugegriffen am 21.01.2019

[5] Vgl.: https://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/aua-gibt-deutschland-fluege-ab-linz-ab;art15,3093005 zugegriffen am 21.01.2019

[6] Vgl.: https://industriemagazin.at/a/austrian-airlines-2018-mit-einem-passagierrekord zugegriffen am 22.01.2019

Die Details
zur Strategie aus Sicht der Austrian Airlines finden Sie hier:
www.austrianairlines.ag/Press/PressReleases/Press/2019

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