OPEN HOUSE WIEN öffnet Architektur, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich ist – kostenlos & für alle. Volle 2 Tage hast du die Möglichkeit im Rahmen von Kurzführungen mit unsere Volunteers Gebäude zu besichtigen. Am 11. und 12. September 2021 ist es soweit!

Die Pandemie hat weltweit das Leben in Städten verändert – so auch in Wien: Qualitative Freiräume in Wohnnähe, lokale Produktion, sowie ein digitaler und niederschwelliger Zugang zu Bildung sind nur einige Aspekte, die eine resiliente Stadt ausmachen. OPEN HOUSE WIEN (11. & 12. September 2021) zeigt heuer 50 beispielhafte Gebäude und 12 Kurzfilme – vom innovativen Holzmodulbau über thermische Bauteilaktivierung und lokalen Anergie-Netzen (Niedertemperatur-Wärmeverteilnetz) bis zu Baugemeinschaften. Das Architekturfestival, das heuer zum 8. Mal stattfindet, ist natürlich wieder kostenlos und ohne Anmeldung zu besuchen.

Resilienz, also Widerstandsfähigkeit, ist das Gebot der Stunde – die Pandemie hat kräftig dazu beigetragen. Denn plötzlich mussten alle Menschen mit neuen Spielregeln klarkommen. Auch Städte müssen resilienter werden, um in Zukunft noch lebenswert zu sein. „Resilienz ist die Fähigkeit von Städten, künftige Herausforderungen – auf ökonomischer, ökologischer, sozialer und institutioneller Ebene – zu absorbieren, sich adäquat darauf vorzubereiten und entsprechen darauf zu reagieren. Resiliente Städte fördern eine nachhaltige Entwicklung, den Wohlstand und inklusives Wachstum“, definiert die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).

Das Wien der Zukunft: klimafit & sozial

Wien ist eine jener europäischen Hauptstädte, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden – wenn man nicht gegensteuert. „Das Thema Hitze in der Stadt ist derzeit besonders aktuell“, erklärt Ulla Unzeitig, eine der Organisatorinnen von OPEN HOUSE WIEN. „Es gibt bereits viele Konzepte, die mithelfen, die die Stadt klimafitter zu machen. Neben Begrünung und Entsiegelung sind es auch technologische Lösungen, die wir vermehrt einsetzen müssen, zum Beispiel Fotovoltaik, Anergie-Netze, thermische Bauteilaktivierung, nachwachsende Rohstoffe usw. Mittlerweile hat jeder verstanden, dass höhere Dämmstoffstärken Sinn machen. Das gleiche Umdenken wird nun in der alternativen Energieversorgung und der Betrachtung des gesamten Gebäude-Lebenszyklus‘ stattfinden. Denn in Zukunft werden diese Energie erzeugen statt verbrauchen. Und am Ende müssen sie wieder rückgebaut werden können, um als neuer Rohstoff wiederverwertbar zu sein.“

Aber nicht nur das Klima spielt in der Resilienz-Debatte eine wichtige Rolle: Es geht auch um soziale Resilienz: Kreisläufe und Synergien für eine neue Art der Zusammenarbeit. „Man hat den Eindruck, zukunftsfähige Städte müssen in erster Linie eine technologische Metamorphose durchlaufen. Aber es geht weit darüber hinaus. In Zukunft werden wir auf vielen Ebenen zusammenarbeiten müssen, um Ressourcen zu schonen und Nutzungen effizient zu gestalten, sodass ein soziales Zusammenleben der gesamten Bevölkerung gelingt. Finden wir alle unseren Platz in der Stadt? Haben wir alle das Gefühl, Teil dieser Stadt zu sein?“, so Iris Kaltenegger, Gründerin von OPEN HOUSE WIEN: „ Nach der Pandemie müssen wir aus der Ohnmacht hinaus und uns neu organisieren. Gebäude wie die Garage Grande – eine Zwischennutzung, in die sich jeder einbringen kann – sind gelebte Partizipation, die auch eine wirtschaftliche Komponente haben. Wir brauchten viel mehr nutzungs-offene Strukturen, die nicht völlig durchgeplant, sondern ergebnisoffen sind. Also mehr Mut zum Experiment!“
Laut OECD müssen die Stadtplaner*innen der Zukunft systemisch denken („Unter welchen Umständen kann ein System kippen?“), ihr Verständnis von ‚Good Governance‘ zukunftsfit machen und nicht-nachhaltige Planungspraktiken adaptieren, zum Beispiel den Fokus auf Autoverkehr gegen den Ausbau der Bahn tauschen. „Die Kunst besteht in der proaktiven Vorplanung für reaktive Anpassungsfähigkeit. Ein inklusiver Ansatz, der alle Bevölkerungsgruppen miteinbezieht und den sozialen Zusammenhalt fördert, ist die Voraussetzung für resiliente Governance-Prozesse und Partizipation“, schreiben die Expert*innen der OECD.

Gebäude der Zukunft bei OPEN HOUSE WIEN

Das Ziel von OPEN HOUSE WIEN ist es, Architektur am Puls der Zeit zu vermitteln, die unser aller Leben beeinflusst, sowie außergewöhnliche Gebäude zu öffnen, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Außerdem möchte das Team das Thema Stadtgestaltung und Baukultur in einer für Laien verständlichen Sprache vermitteln. Und damit die Identifikation mit der eigenen Stadt als Kernkompetenz einer Gesellschaft fördern. Nur so ist Verantwortung möglich.
Identifikation mit der eigenen Stadt und Verantwortung für diese übernehmen auch für die rund 150 Volunteers, die bei OPEN HOUSE WIEN die einzelnen Gebäude betreuen, ein großes Thema – ohne sie wäre das Architektur-Vermittlungs-Wochenende nicht möglich. Deshalb wurde heuer eine neue Onboarding-Plattform für alle Interessierten ins Leben gerufen, die Zugang zur OPEN HOUSE WORDWIDE Community bietet: https://openhouse-wien.at/mitmachen/volunteer.
Um das Erlebnis von spannender städtischer Architektur auch jenen zugänglich zu machen, die nicht mobil sind, werden 12 herausragende Gebäude in Kurzfilmen vorgestellt. (Sie werden im September auf der Webseite veröffentlicht). Ganz nach dem OPEN HOUSE WIEN-Motto: Architektur für alle.

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