Der Arbeitskräftemangel in Österreich wird laut Statistiken für Unternehmen in den kommenden Jahren eine große Herausforderung werden, jedoch wird dieses Problem zu wenig von den Unternehmen beleuchtet. Das Unternehmen brandscore.at zeigt, wie Mitarbeiterbindung ein entscheidender Faktor sein kann, um diesem Ausmaß effizient entgegenzuwirken.

Das Thema Arbeitskräftemangel beschäftigt viele Unternehmen erstaunlicherweise eher wenig. Doch zeigen die Statistiken von Statistik Austria und AMS, dass dieses Thema in den kommenden Jahren ein ernsthaftes Problem darstellen wird. Die Analysen der Unternehmensberatung brandscore.at zeigen, dass die demographischen Entwicklungen der Grund für diesen Trend sind. Es kommen zu wenige junge, ausgebildete Fachkräfte nach, um die ältere Generation zu ersetzen. Doch was wird eigentlich unter Fachkräftemangel verstanden? Vom Fachkräftemangel spricht man, wenn eine bedeutende Anzahl von Arbeitsplätzen nicht besetzt werden kann, weil die Zahl der geeigneten bzw. ausreichend qualifizierten Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt zu gering ist. Das ist nicht das gleiche wie ein Arbeitskräftemangel – bei dem die Nachfrage das Angebot an Arbeitskräften grundsätzlich übersteigt. Beim Fachkräftemangel fehlen vor allem Arbeitskräfte mit einer bestimmten Qualifikation. Es sind bestimmte Branchen, Berufe und Regionen stärker betroffen als andere. So mangelt es beispielsweise durch mehrere Faktoren in MINT-Berufen stark an Fachkräften. Es handelt sich dabei um Berufe, für die meist eine umfangreiche, jahrelange Ausbildung nötig ist. Beides trägt zum Mangel an Fachkräften bei. Zudem erfordern Jobs in MINT-Berufen oft einen hohen Grad an Spezialisierung. Dafür ist nicht nur eine fundierte Ausbildung erforderlich, sondern auch einige Jahre an Arbeitserfahrung. Bezüglich der Fachkräfte nach Altersgruppen kann man laut Statistik Austria einen klaren Abwärtstrend erkennen, der sich vor allem durch die demographischen Veränderungen erklärt: Es kommen zu wenige junge Arbeitskräfte nach. Während bis 1989 die Faktoren über alle Altersgruppen noch entlang dem Gesamtfaktor laufen, ändert sich dies, besonders eklatant für die 15-24-Jährigen.

Herbert Kling, CEO Brandscore

Fachkräftemangel auch in Österreich alarmierend

In Österreich bedeutet der Fachkräftemangel eine enorme Herausforderung für die Wirtschaft: Aus einer Erhebung des ibw (Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft) geht hervor, dass trotz der „Corona-Krise“ 81% der befragten österreichischen Unternehmen zumindest leicht am Fachkräftemangel zu leiden haben. Besonders alarmierend: 35% der Unternehmen gaben an, sehr starke Auswirkungen zu spüren. Dabei hat sich laut der ibw-Befragung die Situation trotz der aktuellen Pandemie zum Jahr zuvor nur leicht verbessert (Wert 2019: 88%). Laut dieser Studie hat der Fachkräftemangel in österreichischen Unternehmen vor allem Auswirkungen auf die CEOs und Mitarbeiter*innen, die einer höheren Arbeitsintensität und Überstunden ausgesetzt sind. Folgen sind auch bei der Personalsuche sichtbar, da der damit verbundene Aufwand sowie die Kosten gestiegen sind.

Starkes Ost-West-Gefälle auf dem österreichischen Arbeitsmarkt

Der Fachkräftemangel stellt zwar in allen Bundesländern eine Herausforderung für Recruiter*innen und HR-Manager dar – aber es gibt doch erhebliche regionale Unterschiede: Es gibt ein starkes Ost-West-Gefälle auf dem österreichischen Arbeitsmarkt. Besonders in Vorarlberg und Tirol gibt es einen enormen Bedarf an Fachkräften. In Wien sieht die Situation im Vergleich deutlich besser aus – wobei auch hier mehr als die Hälfte der mittelständischen Unternehmen über Probleme bei der Rekrutierung von Fachkräften klagt (laut Mittelstandsbarometer Österreich 2020). Die Coronavirus-Pandemie hat die Situation im Westen Österreichs eher verschärft: Laut der Wirtschaftskammer Vorarlberg ist es nun für viele Branchen noch schwerer geworden, offene Stellen zu besetzen. Jedes fünfte Unternehmen im „Ländle“ findet derzeit nicht die benötigten Mitarbeiter*innen – vor allem in den Sparten Gewerbe, Handwerk und Industrie.

Auch Kärnten besonders stark betroffen

Neben den westlichen Bundesländern ist in Österreich auch Kärnten besonders stark vom Mangel an Fachkräften geprägt: Ein Viertel aller im Bundesland ansässigen Industriebetriebe soll betroffen sein. Und die Prognosen sehen nicht gut aus – denn laut einer Umfrage weitet sich der Mangel in den nächsten Jahren auf 80 % der industriellen Unternehmen aus. Die Wirtschaftskammer rechnet mit 10.000 Facharbeitern, die in den nächsten sechs bis acht Jahren in Kärnten fehlen werden. Allgemein steht es laut Expert*innen nicht gut um den Kärntner Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren: Aufgrund der hohen Abwanderung könnten laut Schätzungen bis 2050 nicht weniger als 42.000 Erwerbstätige im Bundesland fehlen. In den kommenden Jahren ist zudem mit einer großen Pensionierungswelle zu rechnen, da hier besonders geburtenreiche Jahrgänge das Zepter an die junge Generation weitergeben.

Die Suche nach Lösungen

Statt den Fokus auf das Aussehen der Arbeitgebermarke zu legen, sollte vermehrt der Schwerpunkt auf die Mitarbeiterbindung und die Unternehmenskultur gelegt werden. Die Unternehmensleitungen sollen den Motivationsaspekt in den Vordergrund stellen. Denn Mitarbeitende, die sich ihrem Unternehmen, ihren Arbeitsaufgaben, ihren Kolleg*innen und den Vorgesetzten verbunden fühlen, engagieren sich stärker. Mit der Intensivierung der Mitarbeitendenbindung verbinden sich daher in der Praxis drei Vorteile: Zum einen wird die ungewollte Fluktuation verhindert, die man durch den Fachkräftemangel unbedingt vermeiden will. Des Weiteren wird genau dadurch die Arbeitgeberattraktivität und die Performance nach außen hin verbessert. Die Lösung dahinter sind also die Mitarbeitenden selbst, die das Unternehmen ausmachen. Wer das erkannt hat, wird auch den Fachkräftemangel besser bewältigen können. Die Mitarbeitenden stellen also die unschlagbare Basis eines Unternehmens dar, die das Unternehmen nach außen vertritt.

(bes)

Weiter Infos auf: brandscore.at/blog

Über brandscore.at:

brandscore.at ist eine Agentur für Mitarbeiterbindung und -motivation, Recruiting und Employer Branding. Die Beratung läuft evidenzbasiert mit dem Ziel, die Schwächen im Unternehmen zu finden um Fluktuation zu reduzieren, Zufriedenheit zu erhöhen und eine starke Arbeitgebermarke nach außen darzustellen. Themen, die in Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels immer wichtiger werden.

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