Neuer Fernbus-Terminal in Wien ist fix: Bürgermeister Ludwig präsentierte mit Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Hanke und Planungsstadträtin Sima die Pläne: Baubeginn ist für frühestens Ende 2022, Inbetriebnahme ab 2025.

Wien bekommt einen neuen zentralen Fernbus-Terminal, der beim Stadion Center am Handelskai im zweiten Bezirk errichtet wird. Nun wurden drei weitere Meilensteine auf dem Weg zum neuen Wiener Fernbus-Terminal gesetzt: Der Architekturwettbewerb ist abgeschlossen und das Siegerprojekt liegt somit vor. Außerdem wurden die Verfahren zur Vergabe an Betreiber und Investoren erfolgreich abgewickelt. Die Details dazu wurden von Bürgermeister Michael Ludwig gemeinsam mit Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Planungsstadträtin Ulli Sima präsentiert.

V.l.n.r.: Planungsstadträtin Sima, Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Hanke, Bürgermeister Ludwig © David Bohmann

Wiener ArchitektInnen-Team für Fernbus-Terminal

Auf Basis der Machbarkeitsstudie und unter Bedachtnahme der gesammelten Anliegen von BürgerInnen fand vor kurzem der internationale Architekturwettbewerb für den neuen Fernbus-Terminal statt – und es wurde ein Projekt zum Gewinner gekürt, das sich sehen lassen kann. Aus insgesamt 27 eingereichten Projekten kürte eine Fachjury den Entwurf des Wiener Architekturbüros Burtscher-Durig ZT GmbH zum Gewinner des EU-weit offenen, zweistufigen Wettbewerbs. Bewertet wurden neben den städtebaulichen, baukünstlerischen und funktionellen Lösungen auch die Nachhaltigkeit der eingereichten Projekte sowie die Wirtschaftlichkeit in der Errichtung, im Betrieb und in der Erhaltung.

Prägnante Visitenkarte für Wien – nachhaltige Lösungen – kräftiger Wirtschaftsimpuls

„Wien braucht als lebenswerteste Stadt der Welt und als bedeutende Tourismusdestination einen attraktiven, internationalen Fernbus-Terminal. Denn bisher ist der Fernbus-Verkehr in Wien auf drei Standorte aufgeteilt. Der neue zentrale Terminal ist künftig neben dem Flughafen und dem Hauptbahnhof die dritte starke Säule im Personen-Fernverkehr.
Und er wird eine prägnante Visitenkarte für die Stadt und ein Impuls für die Umgebung sein: modern, übersichtlich, gut organisiert in einem freundlichen Ambiente. Ganz besonders freut es mich auch, dass es einem Wiener Architekturbüro gelungen ist, den Realisierungswettbewerb für sich zu entscheiden“, so Bürgermeister Michael Ludwig.

„Der Siegerentwurf hat ein enormes Potenzial, zu einem neuen, urbanen und vitalen Zentrum zwischen Stadion Center und Handelskai zu werden. Das vorliegende Projekt zeichnet sich ganz besonders auch durch viele nachhaltige Lösungen aus: eine sehr gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr, viel Grün am Dach und rund um das Areal, ein smartes Energiesystem und verkehrsberuhigende Begleitmaßnahmen. Davon profitieren die gesamte Umgebung und die Menschen, die vor Ort leben“, so Ulli Sima, Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität.

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„Investitionen wie in den neuen Fernbus-Terminal sind ein kräftiger Impuls und ein wirksamer Motor für die Wirtschaft. Das ist gerade jetzt besonders wichtig, sichert Arbeitsplätze und stärkt den Wirtschaftsstandort. Und wir konnten für das Projekt starke Partner gewinnen. Betrieben wird der Terminal künftig von einer eigenen Betreibergesellschaft, bestehend aus den Firmen Blaguss, Gschwindl und Dr. Richard. Und als Investor ist die Donau Busterminal Realisierungs GmbH der Investoren Ariel Muzicant und Markus Teufel mit an Bord“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Markant, hell und luftig: Landmark und Wohlfühlzone

Der neue Fernbus-Terminal ist offen, hell und übersichtlich gestaltet. Das Herzstück des Siegerentwurfs bildet ein markantes, luftiges Dach, das die beiden Baukörper und das Verkehrsgeschoss miteinander verbindet. Die Dachlandschaft besteht aus abwechselnd verglasten und begrünten Feldern und ist nicht nur ein Wetterschutzelement, das Ein- und Durchblicke ermöglicht, sondern auch ein Aufenthaltsraum für alle mit Sitznischen und einer Terrasse.

Ein Weg über das Dach durch den dort angelegten Park verbindet den Prater, das Stadion Center und das Donauufer. Die rundherum verglaste Wartehalle des Terminals bietet die Möglichkeit, während des Wartens auf den Bus das lebendige Treiben zu beobachten.

Das Hochhaus über dem Terminalbereich wurde als eine starke, eigenständige „Landmark“ konzipiert. Es betont das Ende der Engerthstraße, ist 90 Meter hoch und zeichnet sich durch zweigeschossige Gebäudeeinschnitte mit begrünten Wintergärten und Fernblick aus. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine Rooftop Bar.

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Als Gegenpol wird entlang des Handelskais ein horizontal ausgerichtetes Gebäude errichtet, das den Busterminal räumlich akzentuiert abschließt. Dieses „Haus am Kai“ beherbergt in den Untergeschossen Service- und Verwaltungsräume des Bus-Terminals und in den vier Obergeschossen nutzungsoffene Flächen mit Donaublick.

Der neue Handelskai-Steg schafft mit seiner versetzten Rampe eine wichtige Verbindung zwischen Grünem Prater, Stadion Center und dem Yachthafen Donaumarina für RadfahrerInnen und FußgängerInnen. Somit wird ein wichtiger Lückenschluss zwischen den Naherholungsgebieten geschaffen.

Starke Partner für Betrieb und Investition

Mehr Erfahrung geht kaum: Die Betreibergesellschaft (BGR Busterminal GmbH), bestehend aus den Firmen Blaguss, Gschwindl und Dr. Richard, hat im Verfahren um die Konzession den Zuschlag erhalten und wird für einen bestens geführten Fernbus-Terminal sorgen. Das Team steht für Qualität, Service, hohe technische Standards und hochmoderne Busflotten. Die Betreibersuche erfolgte über ein „Verhandlungsverfahren mit vorheriger Bekanntmachung im Oberschwellenbereich nach Bundesvergabegesetz Konzessionen 2018“ und wurde von Juni bis November 2020 durchgeführt.

Auch die Suche nach einem geeigneten Investor für das Terminal-Projekt ist abgeschlossen: Aus dem Vergabeverfahren für die Finanzierung und Errichtung ist die Donau Busterminal Realisierungs GmbH (Dr. Ariel Muzicant und Dr. Markus Teufel) als Bestbieter hervorgegangen. Die IES Immobilien-Projektentwicklung GmbH wird das Projekt für die beiden Investoren entwickeln. Das Verfahren wurde ebenfalls als „Verhandlungsverfahren mit vorheriger Bekanntmachung im Oberschwellenbereich nach Bundesvergabegesetz Konzessionen 2018“ abgewickelt und ist von August 2020 bis April 2021 gelaufen.

Liegenschaftseigentümerin bleibt die WH Fernbus-Terminal Projektentwicklung GmbH, die zur Wien Holding gehört, und das Baurecht an den Errichter sowie die Dienstleistungskonzession an den Betreiber vergibt.

Zentraler Standort und gut erschlossen

Der Standort für den geplanten Fernbus-Terminal liegt in Wien Leopoldstadt am Handelskai beim Stadion Center. Den raschen Umstieg auf den öffentlichen Verkehr garantiert die nahe U2-Station „Stadion“, über die man in nur wenigen Minuten die Innenstadt erreicht. Der Terminal ist außerdem an die Buslinien 11A, 77A, 79A und 79B angebunden. Am Standort gibt es zudem genügend Parkplätze, zum Beispiel im Stadion Center.

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Die Zu- und Abfahrt der Fernbusse erfolgt mit sehr kurzer Fahrtstrecke über die Anschlussstelle Handelskai der A23 und direkt über den Handelskai in den bzw. aus dem Bus-Terminal. Damit wird es künftig in der Meiereistraße, der Engerthstraße und am Marathonweg keine Fernbusse mehr geben. Das entlastet diese umgebenden Straßenverbindungen und verbessert auch die Aufenthaltsqualität für die BewohnerInnen.

Der neue Fernbus-Terminal wird auf zwei Geschossen angeordnet sein, einem Erdgeschoss mit Abfertigungszone sowie einem Untergeschoss für die An- und Abfahrt der Busse. Hier befinden sich die Bussteige. Der im Vergleich zum Stadion Center etwa zwei Meter tiefer liegende Handelskai ermöglicht die Anordnung der Bussteige in einer kreuzungsfreien Rundumschleife mit mittigem Bussteig.

Sicherheit rund um die Uhr

Größtmögliche Sicherheit soll durch ein Haltestellenkonzept hergestellt werden, das An- und Abfahrten weitestgehend räumlich getrennt vorsieht und Wartebereiche deutlich von Verkehrsflächen abhebt. Zudem werden Ausgänge besonders gut gekennzeichnet, so dass Reisende schnell von Ebene -1 auf Ebene 0 gelangen können.

In der hell ausgestalteten Passagierzone auf Ebene 0 sind Ticketverkauf und Information, Gastronomie und Shops sowie Wartebereiche, Schließfächer und Sanitäreinrichtungen zu finden. Ein Leitsystem und Infoscreens helfen bei der Orientierung. Das Verkehrsgeschoss mit den Ankunfts- und Abfahrtsstationen auf Ebene -1 wird per Lift, Rolltreppe und Stiegen erreichbar sein. Auch dort gibt es Sanitärräume inkl. Duschmöglichkeiten für die ankommenden PassagierInnen. Zugang haben nur Reisende mit gültigem Ticket.

Im neuen Fernbus-Terminal wird durchgängig (0-24 Uhr) Security vor Ort sein, auch die Leitstelle wird 24 Stunden besetzt sein. Ticket- und Informationsschalter sind von 7.30 bis 21.00 Uhr offen, Gastronomie und Shops sollen von 7.00 bis 21.00 Uhr geöffnet sein.

Die nächsten Schritte:

Das Gewinnerprojekt wird nun nochmals ausführlich überprüft und optimiert. Anschließend können die konkreten Planungsarbeiten gestartet werden.

Der Siegerentwurf des Wiener Architekturbüros Burtscher-Durig ZT GmbH für den neuen Fernbus-Terminal ist die Basis für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan, deren Erarbeitung im nächsten Schritt erfolgt.

Flächenwidmungs- und Bebauungsplan müssen im Gemeinderat beschlossen werden. Danach kann mit der Detailplanung begonnen werden. Erst wenn die Planung abgeschlossen und die Baubewilligung erteilt ist, kann mit dem Bau für den Terminal begonnen werden. Der Baubeginn ist für frühestens Ende 2022 geplant, die Inbetriebnahme kann ab 2025 erfolgen. Das Projekt am Handelskai ist ein wichtiger Impuls für das neue Quartier Waterfront am Donauufer.

Bevor mit dem Bau für den neuen Fernbus-Terminal begonnen wird, muss Ersatz für die bis jetzt auf dem Grundstück betriebene Sport & Fun Halle gefunden werden. Der Prozess dafür ist bereits im Laufen. Ziel ist ein bestens angebundener und attraktiver Standort im zweiten Bezirk, damit die Halle wieder für viele Sportbegeisterte in der Nähe liegt. Idealerweise ist auf dem neuen Standort sowohl Indoor- als auch Outdoor-Nutzung möglich – er soll also auch über Sportflächen im Freien verfügen.

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