
Das Handy erleichtert als Supercomputer, den wir in der Hosentasche haben, unser berufliches und privates Leben. Kaum etwas hat unser Leben so rasch stark verändert. Die Form des Geräts wird sich in Zukunft ändern: Das Smartphone löst sich von der starren Form und ist dorthin übertragbar, wo ich es gerade brauche. Das kann die Scheibe eines Fahrzeugs sein, die Brille des Trägers oder die Kühlschrankwand.
Könnte das Handy, wie wir es heute kennen, von anderen Geräten abgelöst werden? Wohin geht der Trend?
Margarete Schramböck Ein Kommunikationsinstrument wird es immer geben. Die Art der Geräte wird umfassender, aktuell gibt es den Trend zu Uhren oder Brillen. Auch „augmented intelligence“ – persönliche Assistenten am Smartphone – spielen zunehmend eine Rolle.
Alles wird vernetzter – was werden wir 2050 laut Ihren Prognosen mit unserem Mobiltelefon alles tun können?
Die Frage ist, ob es 2050 Mobiltelefone in der heutigen Form noch geben wird. Dank der Vernetzung entstehen neue Anwendungen, die wir noch nicht kennen. Der bekannteste Anwendungsfall für die umfassende Vernetzung wird die Änderung der Mobilität sein. 2050 wird autonomes Fahren Realität geworden sein. Die Basis für diese und viele zukünftige Anwendungen ist 5G – das bedeutet Datenübertragung in Echtzeit. 5G wird ab 2020 verfügbar sein.
Werden wir überhaupt noch telefonieren und SMS verschicken?
Wir sehen, dass die Anzahl der SMS von Jahr zu Jahr weniger wird, auch das Telefonieverhalten hat sich verändert. Wir kommunizieren derzeit zunehmend über alternative Messenger Dienste. Jüngster Trend ist es, die Sprach- oder Videonachricht aufzunehmen und zu versenden. Und es wird laufend weitere Veränderungen geben.
Stichwort neue Produkte und Services: Wie können diese das Kommunikationsverhalten und den Alltag der Menschen verändern?
Die Technik darf nie Selbstzweck werden, sondern muss in den Hintergrund treten, um den Menschen das Leben zu erleichtern. Neue Services entstehen durch die Digitalisierung. Der Begriff Smart City wird gerade geprägt, das ist die Digitalisierung von Städten. So wird beispielsweise nur dort Straßenbeleuchtung eingeschalten, wo sie auch benötigt wird, oder die Suche nach Parkplätzen wird deutlich erleichtert. Neue Anwendungen gibt es auch im Haushalt, Stichwort Smart Home. Dabei geht es beispielsweise um intelligente Heizungssteuerung, effiziente Raumüberwachung oder Jalousien-Bedienung.
Die Technik darf nie Selbstzweck werden, sondern muss in den Hintergrund treten,
um den Menschen das Leben zu erleichtern.
Die Innovationen sind auch eine Herausforderung für die Technik. Mit welcher Strategie bereitet sich A1 auf die Zukunft der Telekommunikation vor?
Die Technik ist die Innovation! Wir sind im ständigen Dialog mit unseren Partnern, um neue Technologien rechtzeitig zu erkennen. Unsere Rolle ist es, diese Technologien für unseren Kunden nutzbar zu machen. Daher müssen wir rechtzeitig verstehen, welche Entwicklungen sich durchsetzen werden. Die Technik muss den Kunden Vorteile und Erleichterungen bringen. Intelligente Lösungen sind gefragt.
Was brauchen wir für die Zukunft/Digitalisierung?
Wir brauchen kreative, innovative und gleichzeitig digital oder technisch gut ausgebildete Menschen. Diese Bildung zu ermöglichen, ist die Aufgabe unserer Generation. Darin können und müssen wir in Europa sehr viel besser werden.
Gleichzeitig müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, die Unternehmensgründungen erleichtern. So entsteht ein Ökosystem, wo große und kleine Unternehmen einfach zusammenarbeiten können und voneinander profitieren. Auch bürokratische Hürden müssen abgebaut und Genehmigungen schneller und effizienter erteilt werden, um neue Technologien wie 5G rascher zu den Kunden zu bringen.
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