Klimaneutral bis 2040 – das ist das erklärte Ziel der Stadt Wien, das in der Smart Klima City Strategie festgelegt wurde, die heute gemeinsam mit dem Wiener Klimafahrplan auf der Tagesordnung des Wiener Gemeinderats steht. Zudem feiert das Parkpickerl für Klimaschutz einen historischen Tag mit der größten Erweiterung in der Geschichte der Parkraumbewirtschaftung mit dem Ziel der Halbierung der PKW-Pendler:innen bis 2030.

„Das ist ein historischer Beschluss, mit dem wir die klaren Zielsetzungen und konkreten Maßnahmen für unsere Klimamusterstadt festschreiben“, so Ulli Sima, Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität. Wien ist das erste Bundesland, das so ein ambitioniertes Ziel festlegt und konsequent umsetzt.

Wien denkt beim Klimaschutz groß und ganzheitlich: Von einer klimasensiblen Stadtplanung bis zum Energiesektor über umweltfreundliche Mobilität bis hin zu Gesundheit, Bildung und sozialer Inklusion. Die Smart Klima City Strategie definiert elf Handlungsfelder mit 74 konkreten Einzelzielen, damit Wien bis 2040 CO2-neutral wird. „Wir setzen dabei etwa auf den massiven Ausbau alternativer Energien, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft, zukunftsorientierte Mobilität sowie innovativen Wohnbau“, sagt Sima. Erstmals – und in ganz Österreich einmalig – hat Wien für sich auch ein verbleibendes „Treibhausgasbudget“ festgelegt. Ganz wichtig ist der Stadt bei allen Klimaschutzmaßnahmen die Einbindung ihrer Bürger*innen: „Die Smart Klima City lebt davon, dass sich möglichst viele Menschen aktiv einbringen. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger für unsere Vorhaben begeistern und mit an Bord holen. Denn nur gemeinsam kann Wien das Ziel der Klimaneutralität erreichen. Und von der CO2-neutralen, klimafitten Musterstadt profitieren wiederum alle Wienerinnen und Wiener!”, betont die Stadträtin.

Einnahmen aus Parkpickerl finanzieren Öffi-Ausbau mit und bietet Pendler:innen neue Alternativen

Erweiterung des Parkpickerl auf alle Bezirke in Wien © ORF

Auch das Parkpickerl bildet einen entscheidenden Meilenstein in Sachen Klimaschutz mit dem Ziel den Pendelverkehr zu reduzieren. Mit dem 1. März tritt das flächendeckende Parkpickerl auch in der Donaustadt, in Floridsdorf, in Liesing, in Hietzing und in ganz Simmering in Kraft, es ist die größte Ausweitung in der Geschichte der Wiener Parkraumbewirtschaftung, die bewirtschafteten Flächen werden mit einem Schritt verdoppelt. Einen ersten Eindruck von den neu gewonnenen Flächen im öffentlichen Raum verschafften sich Mobilitätsstadträtin Ulli Sima, NEOS-Klubobfrau Bettina Emmerling und Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy heute in der Arbeiterstrandbadstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk.

Über 116.500 Wiener*innen aus den neuen Pickerl-Bezirken 11, 13, 21, 22 und 23 haben in den vergangenen Wochen erstmals ein Parkpickerl beantragt. Von den rund 93.000 Online-Beantragungen konnten etwa 90 % bereits am ersten Tag bearbeitet werden. Auch die jeweiligen Bezirksämter ihre Kapazitäten massiv auf und waren für die Wiener*innen an 3 Wochenendtagen extra geöffnet.

Wien ist Vorreiterin in Sachen Klimaschutz

Wien hat das drängende Problem der sich verschärfenden Klimakrise schon seit langem erkannt. Bereits 1999 hat die Stadt ein Klimaprogramm verabschiedet. „Heute hat Wien dank konsequenter und innovativer Maßnahmen die geringsten CO2-Emissionen und den geringsten Bodenverbrauch in ganz Österreich“, unterstreicht Sima. Auch mit der Vorgänger-Strategie, der Smart City Wien Rahmenstrategie, hat Wien in Bezug auf nachhaltige Entwicklung bereits Meilensteine gesetzt. Klimaschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit rücken noch stärker ins Zentrum der neuen Smart KLIMA City Strategie. Der soziale Aspekt bildet dabei einen besonderen Fokus: „Soziale Gerechtigkeit muss auch beim Klimaschutz gelten und bei allen Planungen und Maßnahmen mitgedacht werden!“, unterstreicht Sima. Smarte Lösungen sind kein Selbstzweck, sondern dienen dazu, die Lebensbedingungen aller Wiener*innen zu verbessern. „Smart“ ist an der neuen Nachhaltigkeitsstrategie u.a., dass sie Innovationen und neue Technologien aktiv und umsichtig zur Erreichung ihrer Ziele nutzt. „Wien soll zu einer Stadt werden, in der es sich gut leben lässt, ohne das auf Kosten der Umwelt und damit der künftigen Generationen zu tun“, so Sima.

Freiraumtypologien Leasing Mitte „Garten Hoch 3 / In der Wiesen Ost“, © STUDIOVLAY

Auf dem Weg zu einer verkehrsberuhigten Stadt: Parkpickerl bringt auch neue Radwege

Aufbauend auf den Erfahrungen bisheriger Ausweitungen bringt die Einführung des Parkpickerls eine Reduktion der Auslastung der Parkplätze von bis zu 30 % und vor allem einen massiven Rückgang von Autos mit Nicht-Wiener Kennzeichen. Bei der Einführung des Pickerls in den Westbezirken wurden rund 8.000 PKW-Fahrten weniger pro Tag verzeichnet. Die gewonnene Fläche erleichtert die Parkplatzsuche, aber eröffnet auch die Möglichkeit neuer Begrünungsmaßnahmen oder etwa den Bau von neuen Radwegen. Die Abnahme von Falschparken um bis zu zwei Drittel erhöht den Verkehrsfluss zusätzlich und verhindert Behinderungen der öffentlichen Verkehrsmittel.

Radwege am Donaukanal © Christian Fürthner

Bereich Mobilität & Verkehr mit klaren Zielvorgaben

Ein Beispiel für die konkreten Zielsetzungen: Die Smart Klima City Strategie gibt für das Handlungsfeld „Mobilität & Verkehr“ insgesamt neun Einzelziele auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040 vor. Darunter:

  • Die CO2-Emissionen des Verkehrssektors sinken pro Kopf um 50 % bis 2030 und um 100 % bis 2040.
  • Der Anteil der in Wien im erweiterten Umweltverbund zurückgelegten Wege steigt bis 2030 auf 85 % und auf deutlich über 85 % bis 2050.
  • Mobilitätsgarantie: In Wien kann man auch ohne einen Pkw zu besitzen, mobil sein.
  • Der Motorisierungsgrad sinkt bis 2030 bei privaten Pkw auf 250 pro 1.000 Einwohner*innen, Stellplätze im öffentlichen Raum werden sukzessive reduziert.
  • Der Anteil der Fahrzeuge mit nicht-fossilen Antrieben an den Neuzulassungen steigt bis 2030 auf 100%.

Klimawende gemeinsam schaffen – das haben wir konkret vor:

Wien will die Klimawende gemeinsam mit den Bürger*innen schaffen und dafür auch ein verbessertes Angebot an flexiblen und klimafreundlichen Verkehrsmitteln zur Verfügung stellen. Alle Wiener*innen sollen in der „15-Minuten-Stadt“ Wien auch ohne Auto mobil sein können und schnell und sicher von A nach B kommen. Wien verfügt bereits heute über eines der weltweit besten und günstigsten Öffi-Netze. Doch die Stadt ruht sich darauf nicht aus, sondern baut den Öffentlichen Verkehr laufend aus. Gerade wird mit dem neuen U-Bahn-Linienkreuz U2/U5, das die Fahrgastkapazität um 300 Mio. pro Jahr erhöht, eines der größten Klimaschutzprojekte Wiens umgesetzt. Und auch die (E)-Sharing-Angebote werden massiv ausgeweitet, 100 neue Wien-Mobilstationen werden eingerichtet, um den Menschen den flexiblen Wechsel von Rad zu U-Bahn oder E-Auto zu erleichtern. Die Stadt hat eine große Radwege-Offensive gestartet. In Kürze gibt es etwa Wiens ersten Mega-Rad-Highway von der Donaustadt in die City. In der ganzen Stadt werden öffentliche Plätze unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ und unter Einbindung der Bürger*innen verkehrsberuhigt, entsiegelt, begrünt und insgesamt klimafit gemacht.

Alle Details zur Smart Klima City Strategie finden Sie hier: https://smartcity.wien.gv.at/der-wiener-weg/smart-city-strategie/

(01. März 2022, Sandra Beck)

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