Die Austrian Roadmap2050 und krone.tv lud diesen Donnerstag zur Informationssendung Schienenland Österreich ein, um die Zukunft der Bahn zu diskutieren.

In zwei Diskussionsrunden und einem abschließendem Interview wurden über den Einfluss, den das Schienenland auf die Zukunft der Mobilität und Infrastruktur hat und inwieweit es das Stadt- und Landbild und Lebensgemeinschaften langfristig prägt.

„Die Zukunft der Bahn“

Wird der Stellenwert der Schiene in den nächsten Jahren noch steigen? Wir waren über Jahrzehnte eine Autonation, der eigene PKW galt als die heilige Kuh. Wird das in Zukunft anders werden sein – was macht die Bahn und den öffentlichen Nahverkehr in Bezug auf moderne Services in Zukunft noch attraktiver?

„Gemeinsam mit den ÖBB haben wir für nächsten 10 Jahre einen Vertrag für 725 Mio. Euro abgeschlossen, wo angefangen bei der Mattigtalbahn, ganz im Westen Salzburgs bis hin zur Donauuferbahn alle Bahnen elektrifiziert werden. Durch die Elektrifizierung der Innkreisbahn schaffen wir außerdem die kürzeste Verbindung zwischen Wien, Linz und München.“
Günther Steinkellner, Landesrat für Infrastruktur Öberösterreich

die zukunft der bahn mit günther steinkellner, johann pluy, alois vorwagner

Die Zukunft der Bahn. V.l.n.r.: Johann Pluy, Alois Vorwagner und Günther Steinkellner, (c) Austrian Roadmap2050

„Wir setzen konsequent sowohl auf den Hauptstrecken als auch auf den Regionalstrecken Vorhaben um. Durch die Angebots- und Infrastrukturerweiterung schaffen wir ein attraktives Angebot, sodass die Menschen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen.“
Johann Pluy, Mitglied des Vorstands der ÖBB-Infrastruktur AG, Ressort Betrieb und Systeme

„Die EU unterstützt aktiv Forschungsprogramme, die die Bahn fördern. Bis 2030 soll die Anzahl der Hochgeschwindigkeitsstrecken und bis 2050 der Schienengüterverkehr verdoppelt werden. Österreich wird international auch als Technologieträger und Ansprechpartner wahrgenommen.“
Dr. Alois Vorwagner, Senior Reserch Engineer AIT Austrian Institut for Technology, Center for Low Emission Transport

Die Bahn und die Umwelt

Um knapp 1000 Euro ganz Österreich auf der Schiene (und mit Bussen) befahren. Das macht Stimmung für den Umstieg und ist in Europa ein Themenführer im öffentlichen Personennahverkehr. In den ersten beiden Monaten wurden schon 130.000 Tickets verkauft, die Frage wird sich aber stellen, ob Menschen in den Städten Österreichs gewillt sind, auf ihr Auto zu verzichten und sich auf intermodale Systeme einzulassen.

„Der Vorverkauf des Klimatickets hat unsere internen Erwartungen und die Prognosen weit übertroffen. Für mich ist es klar, dass einfache, leistbare und flächendeckende Mobilität ein sehr wichtiger Baustein für die klimaneutrale Mobilitätswende. Das wird auch international so gesehen.“
Florian Binder, Abteilungsleiter Sektion Mobilität & Klimaticket Verantwortlicher im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Die Bahn und die Umwelt

Die Bahn und die Umwelt. V.l.n.r.: Florian Binder, Niki Schmölz, Johannes Kehrer, (c) Austrian Roadmap2050

„Mit unseren Wien Mobil Stationen, die wir an die Verkehrshubs angeschlossen haben, bieten wir E-Car Sharing und Fahrrad Angebote, um so vom ersten bis zum letzten Schritt ein flächendeckendes Mobilitätsangebot anbieten zu können und so jegliche Lücken schließen.“
Johannes Kehrer, Netzentwicklung & Infrastrukturplanung Wiener Linien

„Mit der Einführung des Klimatickets sehen wir ein klares politisches Bekenntnis zum öffentlichen Verkehr. Ich sehe zwei Durchbrüche. Einerseits wurde die preisliche Hürde entschärft, die Menschen davon abgehalten hat, öffentliche Verkehrsmittel zu verwenden und andererseits die organisatorische Hürde, die durch ein einziges Ticket überwunden wurde. Gleichzeitig braucht es jedoch Begleitmaßnahmen und intermodales Denken.“
Niki Schmölz, Eisenbahnexperte und Blogger zum Thema Schiene

Lebensraum Bahn – Moderne Stadtteilerschließung in smarten Städten

In Linz sind gerade 40.000 Quadratmeter in gemischter Nutzung in Vorbereitung, in Graz 10.000, in Wien sind der Nordwestbahnhof und der Franz Josefs Bahnhof gerade in Entwicklung. Zwei Riesenprojekte in Wien sind bereits zu einem guten Teil erlebbar: Die Bahnhofcity Wien mit dem Sonnwendviertel und dem Helmut Zilk Park und das Nordbahnhof Viertel. Dort treffen sich Büros, Wohnungen, Hotels, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeit, eine völlig eigene Grätzelkultur ist im Entstehen.

Wir haben uns einen Vertreter eines besonderen Projektes geholt:

Gerhard Koller (krone.tv) im Interview mit Michael Kerbler, Co-Gründer Gleis21, (c) Austrian Roadmap2050

„Das Gleis21 ist ein Wohnprojekt das im Frühjar 2015 aus einer Kerngruppe von interessierten Menschen, die eine neue Wohnform kreieren wollten, entstanden. Mit einem 4-stufigen Konzept, haben wir den Wettbewerb für das Areal im Sonnwendviertel gewonnen.
Wir haben uns gegenüber der Stadt dazu verpflichtet, dass wir zur Belebung des Grätzels beitragen wollen. Wir haben großen Wert auf Gemeinschaftsräume, aber gleichzeitig kleine Wohnungen gelegt. Außerdem stellen wir gemeinsam mit der Diakonie 4 Wohneinheiten für Menschen, die sich am Rande der Gesellschaft wiederfinden, zur Verfügung. Das gesamte Konzept steht unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Gerade die Pandemie hat uns gezeigt, dass sich unser Konzept bewährt hat, da wir von Anfang an das Gemeinsame in den Vordergrund gestellt haben.“
Michael Kerbler, Mitbegründer Verein „Wohnprojekt Gleis 21“

Willkommen in der Zukunft.
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