ESG-Engagement als wichtiger Faktor für Investor*innen: 49 % würden sich von Unternehmen mit unzureichenden ESG-Maßnahmen distanzieren.

Die ESG-Aktivitäten eines Unternehmens stehen bei Investment-Strategien immer stärker im Vordergrund, wie eine neue Studie von PwC zeigt: ESG-Faktoren entwickeln sich weltweit zum entscheidenden Investitionskriterium. Beinahe die Hälfte der befragten Investor:innen ist bereit, sich von einem Unternehmen zu distanzieren, das keine ausreichenden ESG-Maßnahmen ergreift. Mehr als die Hälfte (59 %) der Befragten würde im Falle von fehlendem Engagement bei ESG-Themen eher gegen Managerboni stimmen. Gleichzeitig gibt ein Drittel an, dies schon getan zu haben. Der Großteil (79 %) nennt die Art und Weise, wie ein Unternehmen mit ESG-bezogenen Risiken und Chancen umgeht, als wichtigen Faktor bei Investitionsentscheidungen.

Nachhaltigkeit als wichtiges Kriterium, aber ohne Ertragsverluste

Trotz des immer stärker werdenden Fokus auf Nachhaltigkeit, gab die überwiegende Mehrheit (81 %) an, dass sie im Zusammenhang mit der Verfolgung von ESG-Zielen höchstens eine Reduzierung der Anlagenrendite um 1 % in Kauf nehmen würde. Beinahe die Hälfte (49%) würde überhaupt keine geringeren Erträge akzeptieren.

„Unsere Studie verdeutlicht, dass Investor:innen den Fokus gleichzeitig auf kurzfristige Ergebnisse und längerfristige gesellschaftliche Themen legen, die sowohl Risiken als auch Möglichkeiten für ihre Investitionen darstellen können“, so Peter Pessenlehner, Leiter des Bereichs Wirtschaftsprüfung bei PwC Österreich. „ESG wird mittlerweile von den Investor:innen als wesentlicher Teil der Unternehmensstrategie vorausgesetzt. Merken diese, dass hier kein Engagement vorhanden ist, werden sie aktiv. Das kann auch bedeuten, dass sie sich von einem Unternehmen distanzieren und anderswo anlegen.“

Solidere und zuverlässigere ESG-Berichterstattung gewünscht

83 % der Befragten begrüßen eine detaillierte Berichterstattung über den aktuellen Stand und das Engagement von Unternehmen im Zusammenhang mit ESG. Lediglich ein Drittel der befragten Personen erachtet die Qualität der eingesehenen ESG-Berichterstattung als gut. 79 % geben an, dass sie mehr Vertrauen in einen Nachhaltigkeitsbericht haben, der von einem unabhängigen Abschlussprüfer bestätigt wurde. Für 75 % sei es außerdem wichtig, dass ESG-bezogene Kennzahlen unabhängig geprüft werden.

Einheitliche Kennzahlen, um ESG-Leistung messbar zu machen, wäre außerdem von großem Vorteil für Investor:innen. Beinahe drei Viertel (74 %) gaben an, sie könnten fundiertere Entscheidungen treffen, wenn Unternehmen einheitliche Standards in der ESG-Berichterstattung anwenden würden. Für eine ähnlich große Anzahl (73 %) sei es wichtig, die ESG-Leistung verschiedener Unternehmen vergleichen zu können.

Klima-Themen im Fokus: Führungsebene gefragt

Aktivitäten zum Klimaschutz stellen laut Umfrage das wichtigste Kriterium aus dem ESG-Spektrum dar, wobei die Reduktion von Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen das meistgenannte Thema ist (65 %), auf das sich Unternehmen konzentrieren müssen.

Investor:innen bestätigten auch, dass ESG in die Unternehmensstrategie eingebettet werden sollte, und Führungskräfte, insbesondere CEOs, selbst dafür Verantwortung übernehmen sollten. „ESG darf keine Nebensächlichkeit sein, sondern muss zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein. Zum Aufzeigen von ESG-Engagement und -Leistung wird außerdem ein ganzheitlicher Ansatz in der Berichterstattung benötigt. Letztendlich zeigt unsere Studie, dass Unternehmen ihrer ESG-Leistung den gleichen Stellenwert einräumen müssen wie all ihren Unternehmens- und Finanzkennzahlen. So können sie die Anforderungen der Investor:innen erfüllen und diese langfristig überzeugen”, erklärt Hans Hartmann, Partner für den Bereich ESG-Reporting bei PwC Österreich.

Über die Studie

Die PwC Global Investor ESG Survey 2021 erfasst die Sichtweisen von 325 Asset Manager:innen und Analyst:innen aus 43 Ländern, die bei Investmentgesellschaften, Investmentbanken oder Maklerunternehmen tätig sind. Die Online-Umfrage wurde im September 2021 durchgeführt. Zusätzlich wurden 40 Tiefeninterviews mit Teilnehmer:innen in elf Ländern geführt, die zusammen ein Vermögen von über 11,6 Billionen US-Dollar verwalten.

Mehr zur Studie erfahren Sie hier.

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