Das Complexity Science Hub Vienna (CSH) und die ÖBB-Personenverkehr AG (ÖBB-PV) untersuchen in einem Pilotprojekt wie Fahrplanabweichungen optimiert werden sollen

Innerhalb Österreichs sind täglich 6600 Züge unterwegs, und der Bahnverkehr – national wie international – soll in Zukunft weiter wachsen. Durch die immer engere Taktung wird das System immer komplexer. In einem Pilotprojekt mit dem Complexity Science Hub Vienna (CSH) möchte die ÖBB-Personenverkehr AG (ÖBB-PV) die Ablaufpläne nach Fahrplanabweichungen so optimieren, dass die Verzögerung möglichst geringe Auswirkungen auf das Gesamtnetz hat.

„Die Bahn ist ein komplexes Netzwerk mit tausenden Knoten und Millionen Möglichkeiten von Wechselwirkungen”, erklärt CSH-Projektleiter und Komplexitätsforscher Vito D.P. Servedio. „Diese starke Vernetzung führt dazu, dass eine Verspätung an einer Stelle sich wie ein Virus über das ganze System ausbreiten kann.“

Ziel der Forscher ist es, dynamische Strategien zu entwickeln oder zu verbessern, sodass im System insgesamt weniger Verspätungen auftreten. Für ihre Simulationen bekommen die Wissenschaftler Zugang zu den ÖBB-Verbindungsdaten aus zwei Jahren.

„Die ÖBB-PV erkennt Verspätungen als ein zentrales Problem, das in einer datenbasierten systematischen Aufarbeitung gelöst werden könnte“, so Johannes Kager, ÖBB-PV-Projektleiter. „Die ÖBB gehören zu den pünktlichsten Bahnen Europas und wollen sich immer weiter verbessern. Durch verschiedene Einflüsse kam es in den letzten Jahren vermehrt zu Verspätungen, die in diesem Projekt analysiert und verringert werden sollen.“ Die gemeinsam entwickelten Optimierungsstrategien sollen die Gesamtverzögerung im System verringern. Für die Pilotphase wurde die Strecke Wien Hauptbahnhof—Wr. Neustadt gewählt, da hier Nah- und Fernverkehr analysiert werden können.

„Den wenigsten Menschen ist bewusst, wie schwierig es ist, ein großes Netzwerk zu optimieren“, ergänzt Bahn-Fan Servedio. „Deshalb ist dieses Projekt eine große – und eine großartige! – Herausforderung für uns Komplexitätsforscher(innen).“

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