Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Abfallende von Bodenaushub sorgt für Aufsehen. Die Saubermacher Akademie bot mit Top-Vorträgen und Podiumsdiskussionen einen Ausblick

Die österreichische Baubranche verursacht erhebliche Treibhausgasemissionen, verbraucht viele Rohstoffe und massenhaft Energie. Sie ist der größte Abfallerzeuger Österreichs. Tendenz weiter steigend. Während bereits über 80 Prozent der mineralischen Bau- und Abbruchabfälle recycelt werden, landen nach wie vor in etwa zwei Drittel der Bodenaushubmaterialien auf der Deponie. Die dafür nötigen LKW-Transporte sind aufgrund der großen Masse immens und auch als Rohstoffersatz birgt Bodenaushub ein großes Potenzial.

EuGH-Urteil fördert Nachhaltigkeit und bietet neue rechtliche Möglichkeiten

Im November 2022 überraschte der EuGH mit seinem Urteil zur Rechtssache Porr Bau GmbH (C-238/21). Wesentliche Erkenntnisse beim konkreten Fall sind, dass die Qualitätskontrolle als Verfahren zur Vorbereitung zur Wiederverwendung anerkannt wird und das Abfallende auch ohne Erfüllung der Formalkriterien des Bundesabfallwirtschaftsplans erreicht werden kann. Das Urteil zeigt neue rechtliche Möglichkeiten für die Auslegung des Abfallrechts auf.

Die Saubermacher Akademie bot Mitte März in Wien Top-Vorträge und Podiumsdiskussionen zum Thema nachhaltiges Bauen und Kreislaufwirtschaft an. Alois Fürnkranz, Geschäftsführer Saubermacher Baurecycling & Entsorgung GmbH und VOEB-Arbeitsgruppenleiter für nachhaltiges Bauen, betonte: „Es liegt klar auf der Hand: Der Umgang mit Aushubmaterial ist für den Klimaschutz relevant!“

Abfallende-Verordnungen als Hebel zur Förderung der Kreislaufwirtschaft

Das EuGH-Urteil zum Abfallende fördert die Nachhaltigkeit. Sektionschef Christian Holzer sieht in Abfallende-Verordnungen generell einen Hebel zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Bis Ende des Jahres soll eine entsprechende Verordnung mit klaren Qualitätskriterien fertiggestellt sein. Auch Kleinmengen werden berücksichtigt. Projektleiter Stefan Jung, STC Development GmbH, sieht viele Vorteile in einem klar definierten Abfallende von Bodenaushub, speziell bei Großbaustellen mit mehreren Losen.

Insgesamt kann nachhaltiges Bauen dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft und Lebensqualität zu fördern. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zwingt Unternehmen zu umfassender Transparenz und der Veröffentlichung von detaillierten ESG-Informationen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf den Bau- und Immobiliensektor auswirken werden.

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