
Die Prüfungsgebühren für Meister- und Befähigungsprüfungen entfallen ab dem 1. Jänner 2024 gänzlich. Arbeitsminister Kocher löst somit das Versprechen ein, welches er früher in diesem Jahr gemacht hat.
Im System der Lehrausbildung ist die Meisterprüfung die wichtigste Qualifikationsnorm und das letzte Puzzlestück einer langen Reise, welcher schlussendlich dazu berechtigt, den erlernten Beruf selbstständig auszuüben.
Dabei waren die Kosten für den Antritt und die Durchführung einer solchen Prüfung durchaus beträchtlich. Für Vorbereitungskurse, Prüfungsgebühr und zusätzlich anfallende Kosten kommt man, unterschiedlich vom Beruf, schnell auf mehrere tausend Euro. Eine Baumeister:in zahlt beispielsweise ganze 13.356 Euro, Frisör:innen kommen auf 2.918 Euro. Diese Gebühren fallen nun weg beziehungsweise werden sie von nun am vom Bund getragen. Ab 1.1.2024 können somit Erst- und Zweitantritte für den Antretenden kostenfrei absolviert werden. Der Schritt gilt als wichtiges Projekt um die Berufsausbildung zu attraktiveren.
„Unsere Meisterinnen, Meister und Befähigten sind die tragenden Säulen der erfolgreichen dualen Ausbildung in Österreich, auf die wir sehr stolz sind. Angesichts des Fachkräftemangels ist die Übernahme von Kosten für Meister- und Befähigungsprüfungen ein logischer Baustein, um die berufliche Höherqualifikation noch attraktiver zu machen“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): „Das ist ein starkes Signal der Wertschätzung für unsere Meister:innen und Befähigten und wichtig für unseren Kampf gegen den Fachkräftemangel.“
Es geht jedoch nicht nur um Attraktivierung der Lehrberufe, sondern auch um ausgleichende Gerechtigkeit gegenüber der immer beliebter werdenden Universitätslaufbahn. Denn während man für die Erlangung des Meisters bisher teures Geld zahlen musste, gibt es auf öffentlichen Universitäten seit geraumer Zeit keine Studiengebühren mehr. Unter den Umständen des Fachkräftemangels ist diese Differenzierung nicht mehr angebracht. Für die Berufsbildung wurden zuletzt weitere Meilensteine gesetzt: Mit dem Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung werden ab 2024 zusätzliche Möglichkeiten zur lückenlosen Höherqualifikation nach dem Lehrabschluss entstehen – mit Abschlüssen auch in Berufen, in denen es derzeit keine Meister- oder Befähigungsprüfung gibt. Außerdem wurde der Meister dem Bachelorabschluss gleichgestellt.
Zudem wurde – wie auch auf Universitäten unter Absolvent:innen üblich – vor wenigen Tagen der Meister Alumni Club (MAC) aus der Taufe gehoben. Die Mitgliedschaft in diesem Netzwerk ist kostenlos und steht allen Personen offen, die eine Meister- oder Befähigungsprüfung in Österreich erfolgreich absolviert haben. Das Ziel ist es, die Meister:innen und Befähigten stärker zu vernetzen, den branchenübergreifenden Austausch zu fördern und zudem ihren Stellenwert in der Öffentlichkeit zu betonen.
Wir liefern die besten Stories und spannendsten Trends direkt in dein Postfach, jeden Freitag! Werde Teil der Community!