Aus heutiger Sicht ist die Energieversorgung der Wiener:innen gesichert, damit es so bleibt, ist aber vorausschauendes Handeln erforderlich. Der Krisenstab der Stadt Wien analysiert daher die Lage der Versorgungssicherheit seit dem Frühjahr 2022 in wöchentlichen Sitzungen. „Bundesregierung und Länder müssen Notfallpläne gemeinsam abstimmen“, so Stadtrat Peter Hanke.

Aus heutiger Sicht ist die Energieversorgung der Wiener:innen gesichert, damit es so bleibt, ist aber vorausschauendes Handeln erforderlich. Der Krisenstab der Stadt Wien analysiert daher die Lage der Versorgungssicherheit seit dem Frühjahr 2022 in wöchentlichen Sitzungen. Die Stadt Wien ist auf verschiedene Entwicklungen vorbereitet, dabei jedoch wie alle anderen Bundesländer auf Informationen und Entscheidungsgrundlagen seitens des Bundes angewiesen. Zur Vorbereitung wurden in Deutschland Szenarien berechnet und Stresstests durchgeführt und publiziert. Vergleichbares wäre von Seiten des Bundes auch in Österreich erforderlich.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke erneuert daher den Appell an die österreichische Bundesregierung, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, in Gespräche mit den Ländern einzutreten und diese über die Notfallpläne des Bundes im Detail zu informieren. „Die Sicherstellung der Energieversorgung ist klare Bundeskompetenz. Im täglichen Krisenstab des Energieministeriums sind derzeit keine Vertreter*innen der Länder eingebunden. Was im Fall der Fälle bei Eintreten einer Energielenkung geschieht, ist daher für die Länder nicht ausreichend klar. Was wir jetzt brauchen ist Planungssicherheit“, fordert Hanke.

Wien ist international Spitzenreiter bei Versorgungssicherheit

Das Versorgungsgebiet Wien zählt zu den sichersten weltweit. Die Versorgungssicherheit liegt bei 99,99 %, das wird jährlich von der unabhängigen Regulierungsbehörde E-Control erhoben. Die aktuellen Zahlen zum Thema Versorgungssicherheit belegen, dass die Wiener*innen statistisch gesehen nur knapp 18 Minuten im Jahr von einer Stromstörung betroffen waren. Das ist sogar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr und international ein Spitzenwert. Diese hohe Versorgungssicherheit ist nur durch vorausschauende Planung, regelmäßige Investitionen und einem strategischen, überlegten Ausbau der Netze möglich.

Wiener Notfallübung im Oktober erfolgreich verlaufen

Die Stadt Wien übt mehrmals im Jahr unterschiedliche Szenarien, um so für den Notfall vorbereitet zu sein. Die jüngste Übung fand in Wien am 10. und 11. Oktober 2022 statt. Beteiligt waren die Stadt Wien (Magistratsdirektion -Geschäftsbereich Organisation und Sicherheit), die Wiener Stadtwerke mit den Unternehmen Wien Energie und Wiener Netze sowie der Strom-Übertragungsnetzbetreiber APG Austrian Power Grid und der Gas-Übertragungsnetzbetreiber AGGM Austrian Gas Grid Management. Geprobt wurden die Einsatzbereitschaft und Funktionsfähigkeit der jeweiligen Krisenstäbe, die Reaktionsschnelligkeit bei kritischer Lageentwicklung sowie das Zusammenspiel des Magistrats mit den Kraftwerken und den regionalen sowie überregionalen Netzen. Darüber hinaus wurde die Kommunikation unter erschwerten Bedingungen geübt. „Diese Notfallübung wurde mit Bravour bestanden: Alle Expert:innen wissen, was im Fall der Fälle zu tun ist. Auch die Abstimmung zwischen den Behörden und den ausführenden Organisationen hat ausgezeichnet funktioniert“, zieht Hanke eine positive Bilanz.

Risiko eines Blackouts in Wien weiterhin gering

Auch wenn kurzzeitige Ausfälle immer möglich sind, können sich die Wiener*innen auf die gute Qualität ihres Stromnetzes in Wien verlassen. Obwohl das Thema vermehrt in den medialen Fokus gerückt ist, ist die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts nicht gestiegen. Sollte es trotz allem dennoch zu einem länger dauernden großflächigen Stromausfall in Europa kommen, ist Wien gut vorbereitet. Durch spezielle schwarzstartfähige Kraftwerke, die ohne Hilfe von außen selbstständig hochfahren können, sollte die Stromversorgung in Wien nach längstens einem Tag wiederhergestellt sein.

Stadt setzt für kommenden Winter Expert*innengremium ein

Seit Beginn der Coronakrise tagt der Krisenstab der Stadt Wien je nach Dringlichkeit zumindest einmal pro Woche. Mit Beginn des Ukrainekrieges und der damit verbundenen Herausforderungen in Wien ist dieser Krisenstab auch mit fundierten Analysen und Empfehlungen zum Thema Energieversorgungssicherheit betraut. Zur noch besseren Vorbereitung auf den kommenden Winter beauftragte Bürgermeister Michael Ludwig nun Wirtschaftsstadtrat Hanke mit der Einsetzung eines zusätzlichen Beratungsgremiums, das sich aus den für die Energieversorgung in Wien wichtigsten stadtinternen Expert*innen zusammensetzt. Dieses Gremium setzt sich zusammen mit Vertreter*innen aus:

  • Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke
  • Magistratsdirektion Geschäftsbereich Organisation und Sicherheit inklusive der Gruppe Strategische Versorgungssicherheit und dem CIO der Stadt Wien
  • Stadtbaudirektion
  • Wiener Stadtwerke inklusive Wien Energie und Wiener Netze
  • Energieplanung
  • Energierecht
  • Wiener Berufsfeuerwehr
  • Wiener Berufsrettung
  • Landesstatistik sowie
  • Presse- und Informationsdienst

Das Gremium wird zeitnah seine Arbeit aufnehmen und regelmäßig tagen. „Das Expert*innengremium wird sich am Stufenplan des Bundes für Energielenkungsmaßnahmen sowie an den laufenden Analysen des Krisenstabs der Stadt orientieren und auf die jeweilige Versorgungssituation angepasste Maßnahmenvorschläge erarbeiten“, erklärt Hanke.

Stufenplan des Bundes für Energieverbrauch im kommenden Winter

Seit März befindet sich Österreich in Stufe 1, der „Frühwarnstufe“. Aufgrund der verschärften Lage rund um Gaslieferungen, der zunehmenden Fällen mutmaßlicher Sabotage von Gas-Pipelines nach Europa und der aktuellen Entwicklungen rund um den Ukrainekrieg, ist auch für Österreich die Ausrufung der Alarmstufe zu erwarten. Deutschland hat diesen Schritt bereits im vergangenen Sommer gesetzt.

Gesetzlich ist die Ausrufung der „Alarmstufe“ (Stufe 2) dann vorgesehen, wenn sich die Wahrscheinlichkeit für eine Verschlechterung der Gasversorgungslage erhöht. Dabei erfolgen Sparaufrufe für Gas, die Industrie wird aufgefordert, Alternativen zu Erdgas zum Einsatz zu bringen.

Die „Notfallstufe“ (Stufe 3) würde dann ausgerufen werden, wenn die aktuelle Energienachfrage nicht mehr gedeckt werden kann. Die dann notwendige Zuteilung von Gasreserven fällt ausschließlich in die Kompetenz des Bundes. Die Versorgung „geschützter Kunden“, allen voran aller Haushalte, hat immer oberste Priorität.

Einstimmiger Beschluss der Landesenergiereferent*innen zur Energielenkung gefasst

Das Energielenkungsgesetz des Bundes trifft Vorsorge, dass in Österreich ein System von Maßnahmen vorbereitet ist, um im Falle einer Mangellage die Energieversorgung für die Bevölkerung aufrecht erhalten zu können. Wien bekennt sich wie alle Bundesländer zu seinen Aufgaben nach dem österreichischen Energielenkungsgesetz, die Länder treffen in ihrem Bereich bereits die entsprechenden Vorbereitungen. Als zuständige Ministerin sollte aber vor allem Bundesenergieministerin Gewessler ehestmöglich über die Zuständigkeiten im Notfall informieren und darüber Auskunft geben, wann genau welche Lenkungsmaßnahmen ergriffen werden könnten. Bei der Konferenz der Landesenergiereferent*innen am vergangenen Freitag 14. Oktober wurde u.a. auf Initiative der Stadt Wien von allen Bundesländern ein entsprechender Antrag zum ThemaEnergielenkung einstimmig beschlossen. Darinwurde ein besserer Austausch vom Bund mit den Ländern eingefordert und ersucht, dassMangelszenarien des Bundes ausreichend kommuniziert und alle notwendigen Informationen bezüglich der Bundesverordnung rechtzeitig sichergestellt werden.

Willkommen in der Zukunft.
Hallo Austrian Roadmap 2050.

Wir liefern die besten Stories und spannendsten Trends direkt in dein Postfach, jeden Freitag! Werde Teil der Community!

Einwilligung

Sie haben sich erfolgreich angemeldet!

Share This