Easelink bietet mit Matrix Charging eine vollautomatische Ladelösung für E-Autos, bei der das manuelle Anstecken des Ladekabels entfällt. Das Ladesystem ist mit den meisten großen E-Auto-Plattformen kompatibel und wird als Nachrüstversion sowie auch als werkseitig installierte Ausstattung für neue Fahrzeuge ausgerollt. Als kostengünstigste und energieeffizienteste Lösung auf dem Markt erschließt Matrix Charging neben dem Premiumsegment auch das Volumensegment für die automatisierte Ladetechnologie. Die Austrian Roadmap 2050 ist im Gespräch mit Hermann Stockinger, Gründer und CEO von Easelink.

Austrian Roadmap 2050: Easelink bietet mit Matrix Charging eine vollautomatische Ladelösung für E-Autos, bei der das manuelle Anstecken des Ladekabels entfällt. Wie funktioniert das Prinzip des Ladens von Easelink?

Hermann Stockinger, GrŸünder und CEO von Easelink

Hermann Stockinger: Das Matrix Charging System besteht aus einer Fahrzeugeinheit am Fahrzeugunterboden (Connector) und einer Infrastruktureinheit am Parkplatz (Pad). Sobald das Fahrzeug auf dem Parkplatz über dem Pad parkt, senkt sich der Connector vom Fahrzeugunterboden automatisch ab, verbindet sich mit dem darunterliegenden Pad und das Fahrzeug wird durch eine konduktive Verbindung geladen.

Video – Ladevorgang

ARM2050: Wie lässt sich diese innovative Technologie mit Energieeffizienz und niedrigen Kosten vereinbaren?

HS: Die Lösung für maximale Effizienz, einen hohen Energietransfer und niedrige Kosten für das Laden von Elektrofahrzeugen ist das konduktive Laden. Matrix Charging ist eine automatisierte konduktive Technologie, bei der sich durch die direkte physische Verbindung der leitenden Kontakte eine Energieübertragung mit über 99,8% Effizienz ergibt. Der Ansatz einer sich aus dem Fahrzeug absenkenden flexiblen Ladeverbindung erfordert keine komplexe Mechanik und ermöglicht so eine kostengünstige Umsetzung.

ARM2050: Easelink ist bereits bei Pilotprojekten im Einsatz, wie zum Beispiel bei dem eTaxi Austria-Projekt für das automatisierte Laden der Taxiflotten in Wien und Graz. Wird der öffentliche Verkehr schon bald vollelektrisch sein? Ist auch für Unternehmen eine Kooperation mit Easelink interessant? Und wenn ja, warum?

© Easelink

HS: Die E-Mobilität ermöglicht eine Dekarbonisierung von Städten. Die größte Herausforderung heute ist noch der Ausbau der notwendigen Ladeinfrastruktur. Durch die Automatisierung der Ladeverbindung mit Matrix Charging erreicht man zum einen hohen Nutzerkomfort und zum anderen können durch die bündige Integration der Matrix Charging Pads in die Fahrbahn Barrieren, wie Ladesäulen und hängende Ladekabeln, vermieden werden. Mit Matrix Charging wird der Aufbau eines dichten Ladenetzes erleichtert was die notwendige Elektrifizierung des Verkehrs begünstigt.

Kooperationen/Business Modell:

Mit der Entwicklung von Matrix Charging verfolgt Easelink das Ziel, den globalen Standard für das automatisierte Laden von Elektrofahrzeugen zu setzen. Daher arbeitet Easelink mit führenden internationalen Automobil- und Infrastrukturunternehmen zusammen. Ein Lizenzierungsmodell mit Matrix Charging ermöglicht es Easelink die Technologie sowohl als werkseitig installierte Option für Neuwagen (Matrix Charging ist als Sonderausstattung ab Werk im Auto verbaut und wird daher bereits mit Matrix Charging an den Kunden ausgeliefert) als auch als Nachrüstungslösung (Matrix Charging kann in einer Fachwerkstätte einfach in bestehende Fahrzeuge nachgerüstet werden) am Markt einzuführen.

ARM2050: Mit welcher Reichweite ist es möglich mit der Matrix Charging Lösung zu fahren?

HS: Matrix Charging bietet Ladeleistungen bis zu 22 kW AC und 50 kW DC. Damit können bis zu ca. 100 km pro Stunde im AC Bereich und ca. 200 km pro Stunde im DC Bereich an Reichweite geladen werden.
(Die Reichweite eines E-Fahrzeuges lässt sich grundsätzlich aus der Batteriekapazität und dem Energieverbrauch ermitteln.)

© Easelink

ARM2050: Auf welche technische Gegebenheiten kommt es an, die Reichweite für E-Autos zu steigern und warum ist das immer eine neue Herausforderung für die E-Mobilitätsbranche?

 

 

HS: Es gibt zwei Möglichkeiten die Reichweite von E-Autos zu steigern:

  1. Verringerung des durchschnittlichen Energieverbrauchs pro 100 km (z.B. Reduktion der Fahrzeugmasse oder Reduktion der Reisegeschwindigkeit)
  2. Erhöhung der Batteriekapazität

Die durchschnittlich zurückgelegte Wegstrecke pro Fahrt liegt bei ca. 15 km. Wenn es gelingt durch ein automatisiertes Ladenetzwerk bei jedem Parkaufenthalt zwischenzuladen, kann in vielen Fällen auf eine Batterie mit großer Reichweite verzichtet werden. Dadurch lassen sich die Fahrzeugmasse reduzieren und Ressourcen sparen.

ARM2050: Würden Sie aus ihrer Sicht sagen, dass sich die Investition in einen benzinbetriebenen PKW überhaupt noch lohnt?

HS: Die aktuellen Entwicklung im E-Mobilitätsmarkt mit immer mehr Ladepunkten und einer Vielzahl an verfügbaren Fahrzeugmodellen machen Entscheidung für E-Mobil immer attraktiver. Darüber hinaus ist der Umstieg auf ein E-Mobil ein wesentlicher Hebel für nachhaltige Mobilität.

ARM2050: Was ist langfristig gesehen die Vision von Easelink?

HS: Easelink möchte mit Matrix Charging den globalen Standard für automatisiertes Laden setzen um flächendeckendes Laden zu ermöglichen. Die Kostenstruktur der Technologie wird den Einsatz von Matrix Charging in allen Fahrzeug-Preissegmenten ermöglichen. Automatisiertes Laden wird damit über das Premiumsegment hinaus auch im Volumensegment möglich sein.

ARM2050: Herzlichen Dank für das spannende Interview!

(10. Februar 2022, Sandra Beck)

Über Easelink
Easelink mit dem Hauptunternehmenssitz in Graz ist ein High-Tech Unternehmen für die Entwicklung der automatisierten konduktiven Ladelösung Matrix Charging. Easelinks patentierte Matrix Charging-Technologie ist für die weltweiten Automobilhersteller und ihre Tier-1-Zulieferer die kostengünstigste und energieeffizienteste Lösung auf dem Markt. Über Büros in Österreich und China arbeitet Easelink mit einer Reihe von führenden Automobil- und Infrastrukturpartnern an der Bereitstellung dieser Technologie in verschiedenen Anwendungsfällen zusammen.

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