
Die Wiener Stadtwerke möchten in Zukunft saubere Energie für die gesamte Hauptstadt erzeugen: Um diesem Ziel näher zu kommen, setzt man auf die Umstellung auf Wasserstoff.
„Wir arbeiten in Wien mit Hochdruck an der Energiezukunft! Grüner Wasserstoff ist dafür ein Schlüsselelement. Der Energieträger birgt das Potenzial, in den Bereichen Energieerzeugung, Industrie und Mobilität einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten. Mit der Wiener Stadtwerke-Gruppe haben wir die geballte Kompetenz und setzen unsere Wasserstoffstrategie Schritt für Schritt um“, erklärt Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
Seit Sommer 2023 wird im Kraftwerk Donaustadt erstmals Wasserstoff den normalerweise eingesetzten Energieträger Erdgas in einer Gasturbine beigemischt. Dieser Pilotversuch ist weltweit eine Neuheit in der Leistungsklasse von kommerziell genutzten Gas- und Dampfturbinen. Wien Energie und den Projektpartnern Verbund, RheinEnergy sowie Siemens Energy unterstützen das zukunftsweisende Projekt mit rund zehn Millionen Euro. Von Mitte Juli bis Mitte September werden an mehreren Testtagen unterschiedliche Mengen an Wasserstoff beigefügt. Beginnend bei fünf Volumenprozent, steigern die Projektpartner im Rahmen des Versuchs den Wasserstoff-Anteil auf bis zu 15 Prozent. In einem Nachfolge-Projekt ist eine Anhebung des Anteils auf rund 30 Volumenprozent geplant. Ist das Projekt erfolgreich, soll die Anlage für den Dauerbetrieb zertifiziert werden. Das Sparpotential ist enorm: Schon bei 15 Volumenprozent Beimischung von grünem Wasserstoff im Kraftwerk Donaustadt würden in Österreich jedes Jahr rund 33.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Erste Versuche haben bereits stattgefunden und man konnte den Beimischungsanteil bereits erfolgreich auf 15 Prozent anheben..
Eine der größten Herausforderungen in der Umstellung sind die fehlenden Produktionskapazitäten für den umweltfreundlichen, grünen Wasserstoff. Deshalb ist es umso wichtiger, sich nicht von externen Playern abhängig zu machen und regionale Lösungen zu entwickeln. Wien geht hier mit einem gutem Beispiel voran: Die Errichtung der ersten, eigenen Produktionsanlage in Wien-Simmering Läuft auf Hochtouren. Ab Herbst 2023 erzeugt die Elektrolyseanlage mit einer Leistung von drei Megawatt täglich bis zu 1.300 Kilogramm grünen Wasserstoff (H2) aus Ökostrom. Mit dieser Menge lassen sich etwa 60 Busse und LKWs betanken. Neben der Erzeugungsanlage entsteht auf dem Gelände auch eine weitere H2-Tankstelle für Busse und LKWs, sodass auch Industriepartner das neue Angebot nutzen und für sich entdecken können.
Am Gelände der Wiener Linien-Busgarage in der Leopoldau betreibt Wien Energie bereits seit Ende 2021 eine Wasserstoff-Tankstelle. Die Wiener Linien tanken hier ihre H2-Bus-Testflotte, welche stetig wächst. Bis 2025 möchte man die Linie 39A komplett auf emissionslose Antriebe umstellen, sodass künftig zehn Wasserstoff-Busse zwischen Heiligenstadt und Sievering unterwegs sein werden.
„Die Wiener Stadtwerke-Gruppe bündelt beim Thema Wasserstoff ihre Kräfte. Mit den Wasserstofftankstellen, der ersten Wiener Wasserstoff-Erzeugungsanlage und dem weltweit ersten Kraftwerks-Betriebsversuch ist Wien Wasserstoff-Vorreiter in Österreich“, so Hanke abschließend.
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