Viele Menschen im deutschsprachigen Raum kennen die Zeppelin Werft in Friedrichshaven, wo der „Zeppelin NT“ als touristische Attraktion über den Bodenseen bis nach Köln oder Bonn schwebt. Ab und an erlebt dieser Luftschifftyp auch wissenschaftliche Einsätze bei Erdmagnetfeldmessungen oder kartographischen Aufgaben. Auch in der Reflektometrie als Vorstufe für Tsunami Warnsysteme finden die bemannten Luftschiffe Aufgaben.

Der Airlander und die endlosen Comebacks der Luftschiffe

Der Zeppelin NT ist ein Skelettrumpfschiff, im Gegensatz zu den optisch praktisch gleichen „Blimps“ oder Prallluftschiffen, deren Hülle der Behälter des Traggases ist – und gleichzeitig auch das tragende System.

Die bekannteste Erzeugerfirma war und ist Goodyear, die auch regen Austausch mit Zeppelin NT hat. Das Pech der gesamten Luftschiffindustrie heißt „Hindenburg“, eine der größten Katastrophen der bemannten Luftfahrt, aber auch Goodyear Blimp hatte tödlichen Bodenkontakt (Oberursel 2011) – Auch der Airlander 10, dessen Story hier gezeigt wird, saß schon mal mit der Nase auf, allerdings ohne schwere Folgen, er hatte sich von seiner Halteleine gerissen, also nicht auf „Platz“ gehört, der Lumpi…

 

Der Airlander 10 wurde 2016 von Hybrid Air Vehicles (HAV) fertig gebaut, zuerst im Auftrag der US Rüstungscompany Northtrop Grumman, kaufte jedoch seinen Prototypen zurück. Der zivile Einsatz lief über Crowdfunding – Bruce Dickinson, der Iron Maiden Frontman war der sicher lauteste Investor. Mit 92 Metern Länge und 42 Metern Breite ist der Airlander 10 aktuell das längste Fluggerät der Welt. Das Hybridluftschiff kann 10 t Fracht oder 48 Passagiere mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h transportieren

Der Airlander 10 verbraucht zwischen 25 und 30 % eines Flugzeuges mit den gleichen Kapazitäten.

Jetzt meldet sich HAV …zumindest laut Website noch kryptisch, aber mit großen Ideen wieder:

Der in Planung befindliche Airlander 50 verspricht 50 Tonnen Zuladung oder 200 Passagiere bei einer Reichweite von 4000 nautischen Meilen.

© HAV

Das Prinzip: Durch das Helium in der Hülle anstelle des leicht entzündlichen Wasserstoffs) wird das Schiff in der Luft gehalten, konventionelle Motoren sorgen für den Vortrieb. HAV will in Zukunft auch in neue (das heißt vor allem leichte) Batterietechnologien setzen und sich dem CO 2 neutralem Fliegen annähern, nicht zu vergessen ist jedoch, dass Helium aus Erdgas gewonnen wird.

Aber jetzt einmal geträumt: Luftschiffe im Stadt – Land Verkehr wären leiser und weitaus ästhetischer in ihrem Flugverhalten, wie eine Wolke, die sich bewegt.

Dass ausgerechnet der Airlander 10 als fliegender Hintern bezeichnet wird, liegt an seiner üppigen Rückansicht, da haben die englischen Kommentare nicht unrecht.

Auch  Amazon hat via Social Media seinen Followern schon den Diskussionshappen hingeworfen – der Blimp als (un)bemannter Paketbote, mir eigentlich sympathischer als sirrende, nervöse Drohnen.

Und als Grazer Kunde der AUA mal entspannt nach Wien zum Transit zu schweben, das würde den Urlaub mit der Minute 1 beginnen lassen!

In jedem Fall: Mit diesem „Appetizer“ fordert die Roadmap2050 auf, auch einmal an alte Technologien zu denken, wenn man an die Zukunft der Infrastruktur in der Luft denkt.

Flieg Zeppelin, flieg!!

Mehr unter: zeppelin-nt.de

hybridairvehicles.com/

 

Willkommen in der Zukunft.
Hallo Austrian Roadmap 2050.

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