Gestern Abend fand die Verleihung des Austrias Leading Companies Award 2019 statt. Organisiert wird dieser Preis von unserem Medienpartner Die Presse, vom Kreditschutzverband (KSV) und von der Firma PWC.

In den letzten 20 Jahren wurden bereits über 500 österreichische Firmen in den Bundesländern ausgezeichnet, 50 davon dürfen sich als Österreich Champion bezeichnen.

Zu Beginn der Veranstaltung, am späten Nachmittag, gab es ein sehr spannendes Panel zum Thema Energie und wie die Energiezukunft aussieht beziehungsweise aussehen kann.
Die Keynote hielt Verbund Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber, er sprach über verschiedene Aspekte, Chancen und Probleme.
Eine besondere Herausforderung für die österreichische Energiebranche wird Wirtschaftswachstum aber auch Klimawandel. Wir brauchen somit immer mehr Energie auf der einen Seite und auf der anderen Seite sollen wir mit unseren Ressourcen sparsamer umgehen.

Aber es braucht vor allem eine Umsetzung, es liegt an uns die Investitionen ins Land zu bringen, um die Pläne und Ziele umzusetzen damit sie nicht nur am Papier stehen.

Aber Verbundchef Anzengruber sprach nicht nur Herausforderungen an, sondern präsentierte auch erfreuliche Entwicklungen im internationalen Energiesektor.
Vor allem erneuerbare Energien sind in westlichen Industrieländern auf dem Vormarsch und Atomenergie sowie Kohle sind auf dem Rückzug.

In den aufstrebenden Volkswirtschaften wie China und Indien sieht die Entwicklung jedoch etwas anders aus. China wird bis 2040 in etwa den gesamten Verbrauch der USA zulegen und Indien wird in derselben Zeit seinen Verbrauch mehr als verdoppeln. Aufgrund des enormen Verbrauchswachstum werden hier natürlich auch fossile Brennstoffe, wie Öl und Gas, oder Atomenergie herangezogen.

Wenn wir uns die weltweiten Entwicklungen und die Verbrauchsprognosen ansehen, sehen wir, dass Strom einer der wichtigsten Energieträger ist und deshalb auch Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung. Einerseits haben wir durch Ökostrom und alternative Antriebe große Chancen aber durch den hohen Verbrauch rücken auch Atomenergie und andere fossile Brennstoffe ins Zentrum der Stromproduktion.

Verbund Vorstand Anzengruber weist aber auch darauf hin, dass wir großes Potenzial und viele Chancen haben, weltweit ein nachhaltiges Energiesystem aufzubauen. Laut aktuellen Berechnungen bedarf dies an Investitionen im Ausmaß von 42,3 Trillionen US-Dollar, davon würden 70% auf stattliche Investitionen und Subventionen entfallen.

In Österreich kommt bereits jetzt 72% des Stroms aus erneuerbaren Energien, davon ist 56% Wasserkraft. Bis 2030 bräuchten wir zirka 25 bis 30 Terawattstunden mehr aus erneuerbaren Energiequellen um eine Ökostromquote von 100% zu erreichen.

Eine große Herausforderung in Zukunft wird die Speicherung von Strom. Gerade im Hinblick auf erneuerbare Energien ist es wichtig in „bewölkten und windstillen Zeiten“ auch Strom zu haben. Deshalb ist es umso wichtiger im Produktionshoch Energie speichern zu können. Für die Zukunft bräuchten wir somit weltweit eine Speicherkapazität von etwa 1.000 Gigawatt zusätzlich, momentan haben wir weltweit 150 Gigawatt Speicher (vorwiegend in Pumpspeicherkraftwerken). 5% dieser Speicherkapazität ist übrigens in Österreich.

Zum Abschluss hat Vorstandsvorsitzender der Verbund AG angesprochen, dass die Klimaschutzinitiative der österreichischen Bundesregierung, Mission 2030, definitiv ein großartiges Manifest für die Zukunft ist.
„Aber es braucht vor allem eine Umsetzung, es liegt an uns die Investitionen ins Land zu bringen, um die Pläne und Ziele umzusetzen damit sie nicht nur am Papier stehen.“ so Wolfgang Anzengruber.

Bei einer anschließenden Diskussionsrunde von, unter anderem, Bundesministerin Elisabeth Köstinger, Verbund Vorstand Wolfgang Anzengruber und OMV Vorstand Rainer Seele ging es ebenfalls um Herausforderungen und Chancen für heimische aber auch internationale Energiesysteme.
Auch hier stand Klimaschutz und Energiewende wieder ganz klar im Zentrum.
Umweltministerin Elisabeth Köstinger erwähnte gleich zu Beginn: „ Wir als Österreich alleine können das Weltklima nicht retten, aber es ist wichtig die Trendwende erfolgreich zu schaffen, das muss unsere Zukunftsvision sein.“

Wir als Österreich alleine können das Weltklima nicht retten, aber es ist wichtig die Trendwende erfolgreich zu schaffen, das muss unsere Zukunftsvision sein.

Energie und Mobilität sind zwei sehr eng miteinander verbundene Bereiche.
Generaldirektor der OMV, Rainer Seele, ist der Meinung, dass Elektromobilität in Zukunft sicher ein wichtiger Teil sein wird, jedoch wird der Elektromotor andere Antriebe nie ganz verdrängen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass wir die Problematik mit den Batterien noch nicht gelöst haben. Wir sehen, dass vor allem der Abbau von seltenen Erden sehr problematisch ist und die Entsorgung der Batterien stellt uns auch noch vor Herausforderungen.
Zudem ist die Sauberkeit des E-Autos sehr stark von der Art des Stroms ab. Kohle- und Atomstrom auf der einen Seite, Ökostrom auf der anderen Seite.

Aber nicht nur Strom war Thema der angeregten Diskussionsrunde, sondern auch Wasserstoff.
Verbund-Chef Anzengruber sieht Wasserstoff vor allem auch als Speichermedium für Strom. Gemeinsam mit Voest Alpine hat man auch ein Pilotprojekt in Linz wo man Wasserstoff als Stromspeicher verwendet.
Stromspeicherung trägt auch zu einer Netzabsicherung beziehungsweise zu einer Netzstabilität bei.

Aber auch im Mobilitätsbereich wird Wasserstoff immer wichtiger. Bundesministerin Köstinger verweist darauf, dass deshalb die Bundesregierung auch Wasserstoffmobilität fördert. In den kommenden Monaten wird auch Verkehrsminister Hofer eine Strategie beziehungsweise einige Maßnahmen und Ideen zu H2 im Schwerverkehr vorstellen.

Aber bis sich Wasserstoff etabliert wird vor allem auch Gas als Brückentechnologie dienen.
Die OMV entwickelt sich unter anderem auch deshalb verstärkt vom Öl- zum Gasproduzenten, setzt neue Entwicklungen und investiert seit Jahren in den Bereichen LNG und CNG.
„Ich möchte, dass die OMV als wirtschaftlich attraktives Unternehmen gesehen wird, das einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft leistet.“ so OMV Generaldirektor Rainer Seele.

Ich möchte, dass die OMV als wirtschaftlich attraktives Unternehmen gesehen wird, das einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft leistet.

Zum Ende waren alle einer Meinung, dass Österreich sicherlich ein Vorreiterland ist was neue Technologien und Klimaschutz betrifft, aber auch noch viel Potenzial besteht.
Unternehmen wie Verbund und OMV zeigen, dass die heimischen Energieunternehmen viele Innovationen hervorbringen und immer am Puls der Zeit sind.

Bei der Verleihung des Austrias Leading Companies Award bekamen unter anderem auch die Siemens Österreich AG (2.Platz), das Familienunternehmen Miba (3.Platz) und das Kärntner Strom Unternehmen Kelag (1.Platz) eine Auszeichnung.

 

Fotos: DiePresse / https://wien.iv.at / BMNT

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