
Die Redaktion der Austrian Roadmap 2050 selektierte von Februar bis Oktober drei Entscheidungsträger:innen, die laut unserer Meinung Leistungen zeigen, die eine besondere Erwähnung wert sind. Dabei konnten die Leser:innen über den Monat hinweg ihre Stimme abgeben, welches Projekt für Sie einen herausragenden Beitrag leistet. Alle im Laufe des Jahres von der Redaktion Nominierten sowie die Topgereihten finden Sie in unserem Jahresheft der Infrastruktur wieder.
Februar: HENN Connector Group CEO Martin Ohneberg vereint Mut mit Entrepreneurship
HENN Connector Group CEO Martin Ohneberg © Henn Group
Die HENN Connector Group, ein global agierendes Unternehmen für innovative Verbindungstechnologie, ist das Ergebnis einer konsequenten Wachstumsstrategie. Vor 10 Jahren hat Eigentümer und CEO Martin Ohneberg das Vorarlberger Unternehmen HENN mit 25 Mitarbeitenden übernommen und zu einem internationalen Player mit heute 460 Mitarbeitenden ausgebaut. 2021 war für die HENN Connector Group ein entscheidendes Jahr. Trotz weltweiter Einschränkungen durch die Pandemie (Rohstoffmangel, Preissteigerungen und überlastete Lieferketten) konnte die HENN Connector Group ihre hoch gesteckten Wachstumsziele erreichen. Der Umsatz wurde von 85,9 Mio. Euro um 45 Prozent auf 124,8 Mio Euro überdurchschnittlich stark gesteigert.
Die Herausforderungen, die dadurch entstehen, nimmt Martin Ohneberg gerne an: „Was mich antreibt, ist der gemeinsame Erfolg mit den Mitarbeitenden. Die HENN Connector Group lebt eine Unternehmenskultur, die sich von unserem Headquarter in Dornbirn aus über alle Standorte durchzieht – von den USA über Stuttgart bis nach China. Das ist ein wesentlicher Teil unseres Erfolgs.“
März: Die „Women in Mobility“ Gründerinnen Dr. Sophia von Berg, Coco Heger-Mehnert & Anke Erpenbeck für die Sichtbarkeit von Frauen in der Mobilitätsbranche
Die drei Gründerinnen der Women in Mobility (v. l.): Anke Erpenbeck, Coco Heger-Mehnert und Sophia von Berg
Die Women in Mobility engagieren sich für eine bessere Sichtbarkeit von Frauen in der Mobilitätsbranche: in Führungspositionen und Projektleitungen, als Speakerinnen auf Konferenzen oder als Expertinnen in Fachmedien. Ob Entscheiderin oder Doktorandin, Führungspersönlichkeit oder Gründerin, Wissenschaftlerin, Studentin oder Mitarbeiterin − die Women in Mobility bieten Frauen aus Unternehmen und Startups, Organisationen und Verbänden, aus Medien und Politik eine Plattform zum Netzwerken, für gemeinsame Projekte, Kooperationen und Austausch. Vernetzt zu denken, sich im Netzwerk auszutauschen, Mobilität integriert zu denken und zu gestalten ist der zentrale Grundgedanke der Women in Mobility.
April: Silvia Kaupa-Götzl als Vorständin der Österreichischen Postbus Aktiengesellschaft (ÖBB) mit den Leuchtturmprojekten im Mikro-ÖV
Silvia Kaupa-Götzl, Vorständin der Österreichischen Postbus Aktiengesellschaft (ÖBB) © Zsolt Marton
Der ÖBB-Konzern vollzieht einen Strategiewechsel und nimmt sich neuerdings auch der berühmten „letzten Meile“ an. Mit dem Postbus Shuttle gibt es im Bereich des „Mikro-Öffentlichen-Verkehrs“ ein Produkt, das im ländlichen Raum Gäste und Bevölkerung gleichermaßen ansprechen soll. Im Gegensatz zum herkömmlichen Anrufsammeltaxi kommen beim Postbus Shuttle UBER-ähnliche Apps für Kunden und in den Kleinbussen zum Einsatz, Fahrtwünsche werden mithilfe einer intelligenten Software (Bündelung durch selbstlernenden Algorithmus, somit steigende Effizienz mit jeder Buchung) koordiniert. „Unter Mikro-ÖV verstehen wir bei Postbus eine neue Form der Mobilität, die flexibel, individuell, günstig, vernetzt und digital ist. Und das ohne Fahrplan, also rein bedarfsorientiert“, so Götzl.
Mai: Valerie Hackl, Austro Control Geschäftsführerin für einen höheren Frauenanteil in der Flugsicherung und einem Verkehrsmanagement-System für Drohnen
Valerie Hackl, Geschäftsführerin Austro Control. © Johannes Hloch
Die Austro Control möchte hat sich zum Ziel gesetzt den Frauenanteil in der Flugsicherung in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen und veranstaltete hierzu bereits zwei Mal den Töchertag, um interessierten jungen Frauen die Möglichkeit zu geben das Berufsbild der Fluglotsin genau unter die Lupe nehmen zu können. Die Mädchen erhielten einen spannenden Einblick in die österreichische Flugsicherung und erfuhren im Rahmen eines Workshops alles Wissenswerte zum Job der Fluglotsin – und das direkt am Tower am Flughafen Wien. Ein besonderes Highlight für die Mädchen war der Besuch in der Towerkanzel, wo sie den Fluglotsinnen und Fluglotsen im Live-Betrieb über die Schulter schauen durften. Austro Control-Geschäftsführerin Valerie Hackl: „Wir freuen uns, dass sich immer mehr Frauen für den Beruf der Fluglotsin entscheiden. Es ist ein faszinierender Job, der vieles zu bieten hat: eine abwechslungsreiche Tätigkeit, hohe Verantwortung und eine ausgewogene Work-Life-Balance.“
Juni: Susanna Hauptmann und Alexandra Reinagl für ihre Radinitiative WienMobil Rad
GF Wiener Linien Alexandra Reinagl und GF Radland NÖ Susanna Hauptmann. © NLK/Filzwieser
Seit 1. April ist das Wiener Leihradsystem WienMobil Rad in Betrieb: In diesen drei Monaten wurden bereits 55.000 Fahrten unternommen. Fast die Hälfte der geplanten Stationen sind aktiv, bis zum Herbst wird das System wie geplant weiter ausgerollt. Im Vollausbau stehen 3.000 Räder an über 220 Stationen in ganz Wien zur Verfügung. Davon profitieren jetzt auch alle Niederösterreicher:innen.
„Alle die bereits bei nextbike NÖ registriert sind, können nun auch alle Vorteile von WienMobil Rad nützen. Somit steht dem Radeln mit den blau-silbernen nextbike Niederösterreich-Rädern wie auch den rot-weißen WienMobil Rädern nichts mehr im Wege“, freut sich Susanna Hauptmann, Geschäftsführerin Radland Niederösterreich.
„Mit dem neuen Leihradsystem WienMobil Rad setzen wir eine weitere umweltfreundliche Ergänzung zu den Öffis und anderen Sharing-Angeboten um. Wir arbeiten auf Hochtouren an der Ausrollung des Systems, damit wir bis zum Herbst ein flächendeckendes Netz anbieten können“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Juli: Klima- und Energiefonds Geschäftsführerin Theresia Vogel mit dem 100 Mio. Euro Förderprogramm „Transformation der Wirtschaft“ für eine klimafitte Industrie
Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds
Auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt die Verringerung prozessbedingter Emissionen in der Industrie einen wichtigen Hebel dar. Für das Programm „Transformation der Wirtschaft“ stellt Österreich bis 2026 insgesamt 100 Millionen Euro, finanziert aus dem Aufbau- und Resilienzplan der Europäischen Union im Rahmen von „NextGenerationEU“, zur Verfügung. Die erste Ausschreibung des Förderprogramms „Transformation der Wirtschaft“ unterstützt Projekte zur Vermeidung prozessbedingter Emissionen in der energieintensiven Industrie. „Eines ist klar: Klimaneutralität 2040 braucht eine nachhaltige Transformation in allen Sektoren. Im Industriesektor steckt viel Potential, denn eine klimaneutrale Industrie schafft Arbeitsplätze und kurbelt das Wirtschaftswachstum an. Investitionen in eine klimafitte Produktion sind zwingend notwendig“, so Vogel.
August: Andreas Matthä als CEO ÖBB-Holding AG mit ÖBB holen im Nachhaltigkeitsrating fünf Mal „Sehr gut“
ÖBB CEO Andreas Matthä © ÖBB
Mit diesem Rating werden Unternehmen in den Bereichen Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) bewertet. In der aktuellen Bewertung von imug | rating, einer unabhängigen Ratingagentur für Nachhaltigkeit, haben die ÖBB Teilkonzerngesellschaften, die sich am Finanzmarkt finanzieren, fünf Mal „Sehr gut“ geholt und sich in allen Bereichen im Vergleich zum Vorjahr noch weiter verbessert.
ÖBB CEO Andreas Matthä äußert sich erfreut über die positive Entwicklung: „Die ÖBB sind im Bereich Mobilität und Logistik Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen. Das Nachhaltigkeitsrating zeigt der Finanzwelt schwarz auf weiß, dass nachhaltiges Wirtschaften bei den ÖBB großgeschrieben wird. Ich freue mich besonders, dass wir uns heuer noch weiter verbessert haben. Das zeigt, dass die ÖBB auf einem guten Weg in eine nachhaltige Zukunft sind.“
September: Andreas Kranabitl , SPAR-ICS Geschäftsführer für Künstliche Intelligenz und Cloud-Lösungen für eine minimierte Lebensmittelverschwendung
SPAR-ICS Geschäftsführer Andreas Kranabitl © SPAR Österreich
Obwohl bei SPAR nur rund 1% der angebotenen Lebensmittel nicht verkauft werden, arbeitet das Unternehmen stetig an einer Verbesserung und Eindämmung der Lebensmittelverschwendung. SPAR hat daher mit der SPAR-ICS, der unternehmenseigenen IT-Unit, Microsoft und weiteren Partnern eine treffsichere Lösung entwickelt, um mit Hilfe von Daten und künstlicher Intelligenz gezielte Bestellvorschläge und -prognosen für alle SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR-Standorte zu ermöglichen. So kann Ware in Zukunft noch zielgenauer bestellt und die Lieferkette entsprechend effizient gestaltet werden. „Gerade im Bereich von künstlicher Intelligenz benötigen wir hin und wieder enorme Rechenleistung, aber oft nur für begrenzte Zeit. Diese Anforderung lässt sich speziell über eine hochskalierbare Cloud kosteneffizient abdecken“, erklärt SPAR-ICS-Geschäftsführer Andreas Kranabitl die Notwendigkeit der Cloud für dieses Projekt.
Oktober: Daniela Trauninger (STRABAG) aus FEMtech-Expertin für Nachhaltiges Bauen
© BMK
Die FEMtech-Initiative des BMK fördert Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit ein. Die promovierte Niederösterreicherin arbeitet seit gut einem Jahr im Sustainability Management der STRABAG und ist für die operative Umsetzung der unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsstrategie mitverantwortlich. Davor war sie Assistenzprofessorin für Bauklimatik und Energieeffizienz an der Donau-Universität Krems.
„Indem wir Bauwerke ganzheitlich, also über den gesamten Lebenszyklus betrachten, übernehmen wir Verantwortung für Mensch und Umwelt“, so Daniela Trauninger, die bei der STRABAG an der Zukunft des Bauens arbeitet und sehr klare Ziele verfolgt: „Klimaneutral und ressourcenschonend planen, bauen und betreiben.“ Das Thema Nachhaltigkeit steht in den kommenden Jahren im absoluten Mittelpunkt von Trauningers Arbeit, nachdem sich STRABAG mit der 2021 beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel der Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis zum Jahr 2040 gesetzt hat.
(Dienstag, 20. Dezember, Sandra Beck)
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