Die Redaktion der Austrian Roadmap 2050 selektiert von Februar bis Oktober drei Entscheidungsträger:innen, die laut ihrer Meinung Leistungen zeigen, die eine besondere Erwähnung wert sind. Unsere Leser*innen entscheiden einen Monat lang. Im November gelangen dann die Stimmenführenden in eine Abstimmung. Alle im Laufe des Jahres von der Redaktion Nominierten sowie die Topgereihten finden Sie in unserem Jahresheft der Infrastruktur wieder. Stimmen Sie jetzt für ihre/n Favorit:in für März 2022.

Österreich hat Anfang des Jahres schon einen guten Auftakt für das Jahr 2022 hingelegt. In der Infrastruktur zeigen sich wichtige Manager*innen als motivierende Entscheidungsträger*innen, die in eine innovative Zukunft Österreichs blicken. Auch für den März haben spannende Persönlichkeiten wichtige Innovationen auf den Weg gelegt. Wir präsentieren – Sie voten!

Wer ist für Sie der/die Entscheidungsträger*in des Monats?

1. Plattform Industrie 4.0 Österreich-Geschäftsführer Roland Sommer intensiviert die länderübergreifende Zusammenarbeit

Im Rahmen des Interreg V-A Programms Österreich – Tschechische Republik intensiviert die Plattform Industrie 4.0 gemeinsam mit der Polytechnischen Hochschule Jihlava und weiteren strategischen Partnern wie EIT ManufacturingecoplusWirtschaftsagentur WienBusiness Upper Austria die Zusammenarbeit beider Länder im Bereich Industrie 4.0 – mit dem Ziel, die Innovationsfähigkeit auf beiden Seiten zu stärken.

Stärken des gegenseitigen Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie internationale Zusammenarbeit

So soll ein Netzwerk bestehender Pilotfabriken (in der Tschechischen Republik als „Testbeds“ bezeichnet) geschaffen werden, um den gegenseitigen Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie die internationale Zusammenarbeit zu vertiefen. Anhand konkreter Problemstellungen zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen kann somit die Innovationskraft produzierender Unternehmen gestärkt, aber auch das Verständnis um Industrie 4.0-Technologien in die Breite getragen werden. Dabei sollen Impulse für Forschungs- oder Entwicklungsprojekte in den Bereichen „Dezentrale Prozesssteuerung“ und „Intelligente cyber-physische Systeme“ sowie weitere industrierelevante Themen entstehen.

Roland Sommer, Geschäftsführer des Vereins Industrie 4.0 Österreich. © Bernhard Wolf

Seminare, Diskussionen und Workshops bilden den Kooperationsrahmen der teilnehmenden Pilotfabriken aus Wien, Nieder- und Oberösterreich sowie Südböhmen und -mähren. Damit soll ein langfristiges, länderübergreifendes Netzwerk an Pilotfabriken aufgebaut werden.

„Gerade Klein- und Mittelbetriebe sind oft nicht in der Lage, die digitale Transformation alleine umzusetzen – Erfahrungen von führenden Experten und die Zusammenarbeit mit diesen können dabei ein große Hilfestellung sein. Die Vernetzung der Pilotfabriken und die Einbindung von Schlüsselakteuren können gerade KMU die Möglichkeit bieten, neue Technologien einzusetzen und somit die digitale Transformation anzustoßen“, erläutert Plattform Industrie 4.0 Österreich-Geschäftsführer Roland Sommer.

2. NÖ Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner plant regionales Energiewende-Beschleunigungspaket

„Es ist wichtig, dass wir die Abhängigkeit von Russland reduzieren, verstärkt auf Diversifikation setzen und die erneuerbare Energie ausbauen“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und stellte erst kürzlich in einer Pressekonferenz ein „Energiewende-Beschleunigungspaket für Niederösterreich“ vor.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner © Philipp Monihart

Mit dem „Energiewende-Beschleunigungspaket“ wolle man „den Ausbau vorantreiben und die Bürokratie reduzieren“, betonte sie. Dies solle erstens mit Investitionen in saubere und sichere Energie erfolgen: „Dabei wollen wir auch in Zukunft auf regionale Lösungen setzen“. Ein Beispiel dafür sei etwa das Biomasse-Heizkraftwerk der EVN in Krems, durch das 30.000 Haushalte mit Wärme und 15.000 mit sauberem Strom versorgt werden. Die EVN plane alleine für heuer Investitionen im Ausmaß von 400 Millionen Euro in Versorgungssicherheit und erneuerbare Energiezukunft, informierte die Landeshauptfrau: „In den nächsten zehn Jahren werden Investitionen im Ausmaß von 3,5 Milliarden Euro erfolgen.“

Der zweite Punkt des „Beschleunigungspaketes“ betrifft den Photovoltaik-Ausbau. Ziel sei es, „den Ausbau noch rascher voranzubringen“, daher werde man die in Arbeit befindliche Photovoltaik-Zonierung vorziehen und noch vor dem Sommer präsentieren. So brauchen PV-Dachanlagen aktuell ab 200 KiloWatt-Peak (entspricht einer Fläche von 1.200 Quadratmetern) diverse Genehmigungen und Gutachten. Diese Untergrenze soll per Gesetzes-Novelle nach oben gesetzt werden. Es gehe hier vor allem um „Deregulierung und Entbürokratisierung“, damit Photovoltaik-Anlagen schneller umgesetzt werden können, so die Landeshauptfrau, die gleichzeitig aber auch darauf hinwies, dass auch der Erhalt landwirtschaftlich produktiver Flächen sichergestellt sein müsse.

3. Die „Women in Mobility“ Gründerinnen Dr. Sophia von Berg, Coco Heger-Mehnert & Anke Erpenbeck

Die Women in Mobility engagieren sich für eine bessere Sichtbarkeit von Frauen in der Mobilitätsbranche: in Führungspositionen und Projektleitungen, als Speakerinnen auf Konferenzen oder als Expertinnen in Fachmedien. Ob Entscheiderin oder Doktorandin, Führungspersönlichkeit oder Gründerin, Wissenschaftlerin, Studentin oder Mitarbeiterin − die Women in Mobility bieten Frauen aus Unternehmen und Startups, Organisationen und Verbänden, aus Medien und Politik eine Plattform zum Netzwerken, für gemeinsame Projekte, Kooperationen und Austausch.​ Vernetzt zu denken, sich im Netzwerk auszutauschen, Mobilität integriert zu denken und zu gestalten ist der zentrale Grundgedanke der Women in Mobility.

Die drei Gründerinnen der Women in Mobility (v. l.): Anke Erpenbeck, Coco Heger-Mehnert und Sophia von Berg

Ziel: weibliche Sichtweisen auf die Ausgestaltung von Mobilität zu verschaffen 

Diesem Grundgedanken zur Folge tauschen sich die Mitglieder online via Networking Gruppen in allen gängigen Social Media Netzwerken, wie offline in verschiedenen Veranstaltungsformaten aus. Ein Netzwerk schafft eine höhere Sichtbarkeit für seine Mitglieder. Das Ziel der WiM ist es, weiblichen Sichtweisen auf die Ausgestaltung von Mobilität, Frauen als Sparringspartner, Führungskräfte, Projektleiterinnen, Speakerinnen und Expertinnen in der Mobilitätsbranche mehr Wahrnehmung zu verschaffen. Auch im Studium und in der Ausbildung befindliche Women in Mobility sollen mit ihren Themen sichtbar werden.

Der aktive Austausch unter den Netzwerkmitgliedern wird bei den Women in Mobility großgeschrieben und fördert den Networking-Grundsatz. WiM Diskurse greifen fachliche sowie persönliche Themen und Anliegen auf und können in den WiM Networking Gruppen über die Grenzen des eigenen Mobilitätssektors geführt werden. Die WiM möchten Frauen aus allen Mobilitätssparten, wie auch über alle Ausbildungs- und Karrierestufen hinweg ansprechen.  Hierbei ist es uns ein Anliegen, Speaker-Slots weiblich zu besetzen, um Vielfalt zu fördern.

Die WiM gestalten in ihren Berufen und Berufungen jeden Tag ein kleines Stück Mobilität von morgen. Wir möchten dieses aktive Potenzial in unserem Netzwerk bündeln, um ein gemeinsames Handeln und Gestalten zu fördern. Die WiM bekennen sich zu einer nachhaltigen Mobilitätsgestaltung, die unsere Ressourcen schont, effizient ist und sozial verträglich.

(29. März 2022, Sandra Beck)

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