Klimaschutz und effizientes Wirtschaften stehen nach wie vor hoch im Kurs: Trotz multipler Krisen boomt die Kreislaufwirtschaft in Österreichs Firmen – schon jeder fünfte investierte Euro fließt 2023 in diese Sparte.

Bereits zum fünften Mal in Folge präsentiert die ARA gemeinsam mit GfK Austria mit dem „Circular Economy Barometer“ einen Index, der den Status der Kreislaufwirtschaft in Österreichs Unternehmen misst. Auf der Skala von 0-100 liegt der Index 2023 bei 57 – eine minimale Reduktion gegenüber dem Vorjahr. Angesichts der Geschehnisse der vergangenen eineinhalb Jahre ist dies aber durchaus ein beachtliches Ergebnis: Gerade die Inflation und Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges setzen der Wirtschaft, welche sich kaum von der Coronazeit erholen konnte, weiter zu. 

Kreislaufwirtschaft als Chance

Kreislaufwirtschaft wird weitgehend als Chance verstanden. Das äußert sich auch in den beachtlichen Investitionen, welche trotz aktueller Krisenherde spürbar gestiegen sind. 8 von 10 Unternehmen in Österreich haben in die Kreislaufwirtschaft investiert, bei Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiter:innen sind es sogar 9 von 10. Jeder fünfte investierte Euro oder 21 Prozent der Gesamtinvestitionssumme floss 2022 in die Kreislaufwirtschaft – 2021 waren es noch 14 Prozent und damit nur jeder siebte Euro. „Auch in den nächsten drei Jahren bleibt Zirkularität auf der Unternehmensagenda, so planen knapp 60 Prozent Investitionen in die Circular Economy, dieser Anteil steigt mit der Betriebsgröße“, erläutert Susanne Reichl, Director Media Measurement bei GfK.

Fachkräftemangel allgegenwärtig 

In vielen österreichischen Unternehmen ist die Geschäftsführung für die Umsetzung der populärsten Maßnahmen zur Kreislaufwirtschaft verantwortlich. Besonders Recycling und Wiederverwertung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder Abfallwirtschaft stehen hier im Fokus. Doch mit zunehmender Größe der Unternehmen braucht es auch eigene Stabsstellen, um geeignete Maßnahmen zu entwickeln und auch umzusetzen. Allerdings wird es zunehmend schwieriger, geeignetes Personal für diese Green Jobs zu finden. Bis zu drei Viertel aller Unternehmen sind laut Index mit dem Fachkräftemangel konfrontiert. Größere Unternehmen tendieren somit immer mehr dazu, hier vor allem bei externen Dienstleister:innen Hilfe zu suchen.

Kosten bleiben größtes Hindernis 

Die wichtigsten Beweggründe für die Umsetzung von Maßnahmen sind der Klimaschutz, das Einsparen von Ressourcen und die gesellschaftliche Verantwortung, die Unternehmen übernehmen wollen. Die größten Herausforderungen sind neben bürokratischen Hürden und unklarer Gesetzgebung die teilweise immer noch hohen Kosten, die durch die Entwicklung und Umsetzung klimaschonender Maßnahmen entstehen. Wie bereits in den Jahren zuvor wollen sich Unternehmen in Zukunft noch stärker auf die Reduktion von Abfällen (94%), getrennte Sammlung (92%), die Forcierung von Wiederverwendung (89%) als auch den Einsatz von Recyclingmaterial (69%) fokussieren. Eine Maßnahme nimmt bei den befragten Unternehmen jedoch eine zentrale Position ein: die Bewusstseinsbildung bei Konsument:innen für Nachhaltigkeitsthemen.

„Neue EU-Regelungen sorgen bei vielen Unternehmen für Unsicherheiten. Wir beobachten aktuell eine abwartende Haltung. Auch im Hinblick der korrekten Erfüllung rechtlicher Verpflichtungen entsprechend des Abfallwirtschaftsgesetzes fühlen sich Betriebe vor allem auf externe Hilfe angewiesen. Trotz dieser Herausforderungen sehen die Unternehmen beim Thema Kreislaufwirtschaft auch künftig die Chancen. So, wie die Wirtschaft gefordert wird, nachhaltig zu handeln, bedarf es jedoch auch Anstrengungen seitens der Politik und das Bewusstsein bei der Bevölkerung “, so ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke abschließend.

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