Der Ausbau des 5G-Netzes soll die Digitalisierung in unzähligen Bereichen fördern und die Lebensqualität in einer immerzu wachsenden Stadt erhalten und verbessern. Angst und Verschwörungstheorien kreisen jedoch rund um den neuen Mobilfunkstandard und schmälern so das Vertrauen in der Gesellschaft.

Um Wien zu einer „Smart City“ zu machen, müssen herkömmlichen Netze und Dienste durch den Einsatz digitaler Lösungen zum Nutzen der Einwohner und Unternehmen effizienter gestaltet werden. Intelligentere städtische Verkehrsnetze, verbesserte telemedizinische Versorgung sowie effizientere Methoden zur Beleuchtung und Beheizung von Gebäuden haben dabei eine Sache gemeinsam: Sie alle brauchen 5G, um zu funktionieren. Das Mobilfunknetz, das Energie spart und Kommunikation in Echtzeit ermöglicht, schafft Anwendungsmöglichkeiten, die mit 4G heute nicht existieren könnten. Großveranstaltungen profitieren von einer besseren Netzstabilität, Smart-Home Technologien und vernetzte Mobilität könnten bald zum Alltag werden. Dank 5G sollen autonom fahrende Autos in Echtzeit miteinander kommunizieren und aufeinander reagieren können. Zudem besteht ein deutlich niedrigerer Energiebedarf – gemäß dem Telekomunikations- und IT-Unternehmen Swisscom verbraucht die Übertragung eines Megabytes Daten durch 5G nur noch 0,2 Watt, was rund 80 % weniger ist als beim Vorgänger 4G. Das 5G-Netz ist also ein wichtiger Schritt in die Zukunft. 20 Millionen Euro wurden von der Stadt Wien bereitgestellt, um den Netzausbau voranzutreiben. Wien will die Digitalisierungshauptstadt Europas werden und die lebenswerteste Stadt der Welt bleiben – 5G soll es möglich machen.

Unwissen als treibende Kraft für Kritik

Doch die Vorteile von 5G verblassen, verschwinden gar, wenn man einen Blick in die Bevölkerung wirft. Dort gilt 5G oftmals als Mysterium und nicht selten als Bedrohung für Gesundheit und Menschheit. Laut einer Umfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint befürchtet jeder dritte Österreicher negative gesundheitliche Auswirkungen, in Deutschland jeder fünfte und in der Schweiz rund 40 Prozent. „Stop 5G Österreich“, „Stop 5G Wien“ und „5G Adé – Zusammenhalten für eine heile Erde“ nennen sich Facebook-Gruppen, in denen sich jeweils bis zu tausend 5G-Skeptiker über die vermeintlichen Risiken austauschen. Der Verkauf angeblicher Anti-5G-Geräte, Aluminiumhüte, die gegen die Strahlung ankämpfen sollen, Angriffe auf Telefonmasten und europaweite Kundgebungen gegen 5G stehen dabei in engem Zusammenhang mit der Desinformation über Zukunftstechnologien, die global, im europäischen Raum, und auch in Österreich herrscht. Auch die Verbreitung von Falschinformationen ist hierbei tragend. Was es braucht, ist eine Verbesserung der Informationsqualität in Hinblick auf evidenzbasierte Kommunikation und eine Aufklärung über die Mobilfunknetzwerke. Das kann etwa durch die Mobilfunkbetreiber-und Unternehmen selbst geschehen, oder aber durch die Politik und die (sozialen) Medien.

5G: Auswirkungen auf die Gesundheit

Die Angst vor 5G ist dabei nicht neu, schon der Ausbau des Mobilfunkstandards 3G sorgte für Unruhe. Unterdessen wurden die Befürchtungen, 5G und insbesondere die elektromagnetische Strahlung der Antennen habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit, durch mehrere Studien und wissenschaftliche Gremien entkräftet. 5G hat, so wie jede andere Funkanwendung, keinen Effekt auf unsere Gesundheit. Immer wieder weisen Fachleute in dem Zusammenhang jedoch auf die Tatsache hin, dass 90 Prozent der Strahlung, die ein Mensch aufnimmt, nicht von Antennen, sondern vom eigenen Mobilgerät ausgehen. Um die Strahlenbelastung zu verringern, sollte demnach der Abstand zum Handy so oft wie möglich verringert werden. Es gilt der Grundsatz: Verdoppelt man den Abstand, so verringert sich die Strahlung auf ein Viertel.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 5G nicht als Mysterium, wohl aber als klare Chance gesehen und genutzt werden muss: Die Vorteile, die das neue Mobilfunknetz mit sich bringt, sind allgegenwärtig. In seiner endgültigen Ausbaustufe soll das 5G-Netz zur „Smart City Wien“ beitragen, die Menschen in den Mittelpunkt stellen und österreichweit wichtige Ressourceneinsparungen ermöglichen.

(klc)

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